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Ohne Schiedsrichter: B-Jugend-Spiel geht 40:35 aus

Ohne Schiedsrichter: B-Jugend-Spiel geht 40:35 aus

Dem Spiel 1. FC Phönix Lübeck vs. ATSV Stockelsdorf II fehlte ein Schiedsrichter.
Image: Dem Spiel 1. FC Phönix Lübeck vs. ATSV Stockelsdorf II fehlte ein Schiedsrichter.  © Imago

Im Fußball gibt es selten Spiele mit mehr als zehn Toren. In einem B-Jugend-Spiel sind nun aber sogar 75!! Tore gefallen.

Bei einer Partie der U-17-Kreisklasse A13 Lübeck fielen am vergangenen Sonntag zwischen dem 1. FC Phönix Lübeck und der ATSV Stockelsdorf II sage und schreibe 75 Tore, Endstand 40:35!

Was war passiert? Wie das Portal HL-SPORTS berichtet, kam der Schiedsrichter nicht bzw. er kam doch, allerdings soll der Unparteiische einen Tag vor dem Spiel bereits auf der Sportanlage erschienen sein. Weil niemand da war, zog er wieder von dannen. Am Spieltag selbst soll der Schiedsrichter dann als Spieler im Einsatz und verhindert gewesen sein, heißt es.

Teams drohte Strafe

Es fand sich aber auch kein Ersatz-Schiedsrichter. Auch keiner der anwesenden Zuschauer oder Eltern war bereit, die Partie zu leiten. Irgendwie wurde dann aber doch gespielt, denn sollte ein Team nicht antreten, hätte dies eine Strafe zur Folge gehabt. Das Heimteam trägt schließlich die Verantwortung für eine neutrale Spielleitung.

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20 Minuten vor Spielende soll Phönix 15:3 geführt haben. Dann sollen sich beide Trainer und die Mannschaft zusammengefunden haben und überlegt haben, wie sie als Protest ein Zeichen setzen können. Also schossen sich beide Teams munter den Ball in den Kasten, sodass in den letzten 20 Minuten 57 Tore fielen.

So kam es zum Tor-Festival

Phönix-Coach Dirk Jahnholz schilderte die Schlussphase bei HL-SPORTS wie folgt: "Nach ca. 60 Minuten und einem Zwischenstand von 15:3 für den Heimverein wurde der Ball durch den ATSV ins Aus geschossen und beide Mannschaften haben das Spiel kurz unterbrochen. Beide Torhüter haben das Feld verlassen, die Feldspieler haben sich im Mittelkreis positioniert und die Heimmannschaft hat einen Einwurf zu einem gegnerischen Spieler ausgeführt. Dieser dribbelte mit dem Ball dann direkt und ohne Gegenwehr in unser Tor. Darauf erfolgte der erneute Anstoß durch uns und ein Spieler beförderte den Ball ins Tor des Gegners. Dies wiederholten die Spieler bis zum Endstand von 40:35."

Zeichen des Protests

Klar ist, dass beide Vereine mit dieser Aktion ein Zeichen setzen wollten, um auf eine Änderung der Regel zu drängen.

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"Es ist eine Kritik an der Regel, dass ein Jugendspiel nicht neu angesetzt werden darf, obwohl sich beide Mannschaften einig wären, das Spiel nicht ohne Schiedsrichter durchzuführen. Es ist keine Kritik an den Schiedsrichtern, die wahrlich zurzeit einen nicht beneidenswerten Job in ihrer Freizeit ausführen", wird Matthias Kraushaar, Trainer von Stockelsdorf, bei HL-SPORTS zitiert.

Das Schützenfest bleibt wohl nicht ohne Konsequenzen. Wie das Portal schreibt, ermittelt nun der zuständige Verband.

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