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Oliver Kahn spricht über den FC Bayern, Bayer Leverkusen und die Meisterschaft

"Bayern wird zurückschlagen"

Oliver Kahn erwartet eine Reaktion vom FC Bayern. in der anstehenden Saison.
Image: Oliver Kahn erwartet eine Reaktion vom FC Bayern. in der anstehenden Saison.  © Imago

Der frühere Bayern-Boss Oliver Kahn rechnet vor dem Start der Bundesliga am kommenden Wochenende fest mit einer Reaktion des entthronten Rekordmeisters.

"Der FC Bayern wird in der anstehenden Spielzeit zurückschlagen", sagte Kahn im Interview mit dem kicker: "Eine titellose Saison ruft dort viele Reflexe hervor. Die Bayern werden alles tun, um Meister zu werden."

Zwar traue er Meister Bayer Leverkusen zu, "dass sie erneut um den Titel mitspielen", betonte der frühere Weltklasse-Torhüter. Jedoch könne er sich "nicht vorstellen, dass die Leverkusener noch einmal eine Saison mit dieser enormen Konstanz hinlegen werden." Bayer hatte in der vergangenen Spielzeit als erste Mannschaft ohne eine einzige Niederlage die Meisterschaft gewonnen.

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DFB-Pokal, 1. Runde: Trainer Vincent Kompany hat ein entspanntes Pflichtspiel-Debüt beim FC Bayern erlebt. Der Rekordmeister nahm dank Ikone Thomas Müller die erste Pokal-Hürde beim Zweitligisten SSV Ulm locker mit 4:0.

"Münchens Dominanz ist nicht beendet"

Auch wenn er von der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso keinesfalls einen "extremen Rücksetzer", erwarte: Von einer solchen "Jahrhundertsaison" und dem ersten titellosen Jahr der Bayern seit 12 Jahren ließe sich "keine grundsätzliche Änderung ableiten", sagte Kahn: "Münchens Dominanz ist damit nicht beendet. Wenn die Münchner ihr Potenzial komplett ausschöpfen, sind sie der Favorit."

Kahn-Rückkehr in den Profifußball?

Rund 15 Monate nach seinem Aus als Vorstandsboss des deutschen Rekordmeisters Bayern München denkt Oliver Kahn zudem an eine Rückkehr in den Profi-Fußball als Vereinsbesitzer. "Ich beschäftige mich intensiv mit dem Thema Klub-Investment. Wenn alles zusammenpasst, kann ich mir das sehr gut vorstellen", sagte der frühere Nationalmannschafts-Kapitän im Interview mit dem Fachmagazin kicker (Montagsausgabe).

"In den Fußball zu investieren ist etwas anderes als in einen Schraubenhersteller. Im Fußball geht es um Kultur, Identität und Gemeinschaft", erläuterte Kahn seine Ambitionen: "Als sehr unternehmerischer Mensch treibe ich gerne Dinge voran, die nicht unbedingt etwas mit dem Fußball zu tun haben müssen. Aber letztlich ist der Fußball meine DNA."

50+1 "jederzeit angreifbarer Kompromiss"

Für seine Zukunftspläne sind die Engagements früherer Weltklasse-Gegner Inspirationen. "Wenn ich sehe, dass Gerard Piquet gerade für seine 'Kings League' 60 Millionen Euro von Investoren eingesammelt hat, ist das bemerkenswert", nannte Kahn ein Beispiel und auch David Beckhams Einsatz als Boss des US-Teams Inter Miami mit Superstar Lionel Messi als mögliches Leitbild: "Sein Engagement zeigt, dass eine starke Verbindung von Investment- und Sportexpertise viele Vorteile für einen Klub bringen kann."

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Kahn plädiert zudem für einen weniger dogmatischen Umgang mit der Begrenzung des Einflusses von Investoren im deutschen Fußball und der 50+1-Regel. Das Konstrukt sei "letztlich ein geduldeter, aber jederzeit angreifbarer Kompromiss", sagte Kahn. Aufgrund der Ausnahmeregelungen stelle sich die Frage der Wettbewerbsgleichheit.

Die Übernahme einer Rolle im operativen Geschäft eines Vereins ist für den ehemaligen Weltklassetorwart momentan kein Thema. "Daran denke ich im Moment nicht." Die Trennung von den Bayern im Frühsommer 2023 sei verarbeitet, versicherte Kahn: "So etwas gehört eben zu diesem Geschäft."

SID / dpa

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