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Paris St. Germain droht Aus in der Champions League - Neymar meckert, Tuchel unter Druck

Angespannte Lage in Paris: Ist das Projekt PSG in Gefahr?

Paris St. Germain enttäuscht bei der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund.
Image: Paris St. Germain enttäuscht bei der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund.  © Getty

Die Lage ist angespannt in Paris. Der Superstar kritisiert die Bosse, der Trainer wird von Familienangehörigen seiner Spieler aufs Übelste beschimpft und steht in der Kritik. Keine Frage: Bei PSG ist die Angst vor einem erneuten frühen Aus in der Königsklasse groß. Ist das Projekt in Gefahr?

Seit 2011 ist Nasser El Khelaifi Präsident von Paris St. Germain und verfolgt dabei nur ein Ziel - den Gewinn der Champions League. Daraus machte der 46-Jährige nie ein Geheimnis: "Paris ist die schönste Stadt der Welt und PSG bald der beste Klub der Welt", ließ er die Konkurrenz gerne wissen und nahm viel Geld in die Hand, um Superstars wie Neymar und Kylian Mbappe in die französische Hauptstadt zu locken.

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PSG: National hui - international pfui

In Frankreich läuft es auch blendend - seitdem El Khelaifi den Verein führt, stehen 22 nationale Titel zu Buche. Sechs Mal gewann PSG die Meisterschaft, vier Mal den Pokal, fünf Mal den Ligapokal und sieben Mal den Supercup. Nur in der Champions League will es einfach nicht klappen: Seit der Saison 2012/13 ist der Verein Dauergast in Europas wichtigstem Vereinswettbewerb, aber im Viertelfinale war spätestens immer Schluss.

In den vergangenen drei Spielzeiten musste Paris bereits im Achtelfinale die Segel streichen. Unvergessen, als der Hauptstadtklub 2016/17 einen 4:0-Hinspielsieg gegen den FC Barcelona noch verspielte und im Rückspiel im Camp Nou auf dramatische Art und Weise mit 1:6 unterging. Oder in der vergangenen Spielzeit, als Tuchel und seine Stars im Hinspiel Manchester United im Old Trafford beherrschten und 2:0 siegten, nur um drei Wochen später nach einem 1:3 im Prinzenpark doch noch auszuscheiden.

Dieses Jahr sollte alles besser werden. In der Vorrunde qualifizierte man sich in einer Gruppe mit Rekordchampion Real Madrid mit 16 Zählern souverän als Gruppenerster und war rechtzeitig zur K.o.-Phase in Topform. Seit 23 Partien war PSG ungeschlagen und ging als Favorit ins Duell mit dem BVB.

Deja-vu droht

Doch nach der schwachen Leistung im Signal Iduna Park und einer verdienten Niederlage droht plötzlich doch wieder ein Deja-vu. Das weiß auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der am Sky Mikro von einem verdienten Sieg sprach und hinterherschickte: "Jetzt liegt natürlich der Druck für die nächsten drei Wochen maximal auf Paris, das ist klar. Für sie bricht ja eine Welt zusammen, wenn sie ausscheiden und daher sind wir psychologisch ein wenig im Vorteil."

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BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sieht seine Dortmunder in einer guten Ausgangslage für das Rückspiel in Paris (Video-Länge: 2:10 Min.).

Tatsächlich wäre ein erneutes frühes Aus der Super-GAU für das Projekt PSG und möglicherweise auch das Ende. Die beiden Superstars Mbappe und Neymar kokettieren seit Monaten mit einem Wechsel zu Real Madrid beziehungsweise dem FC Barcelona und ein Aus würde dieses Vorhaben sicherlich noch verstärken. Zyniker würden behaupten, dass der Brasilianer sich bereits in Dortmund in Position gebracht hat.

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Nach einer - trotz eigenen Torerfolgs - äußerst schwachen Leistung, die Sky Experte Didi Haman beinahe als "Arbeitsverweigerung" klassifizierte, holte Neymar nach der Niederlage zum Rundumschlag aus. "Mir hat es überhaupt nicht gefallen, was sie mir angewiesen haben. Aber der Klub hat das Sagen. Ich muss die Entscheidung respektieren. Leider", klagte der 28-Jährige im brasilianischen Fernsehen darüber, dass er in den vergangenen Ligaspielen nach einer Rippenverletzung pausieren musste:

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Neymar kritisiert Bosse

"Eine Woche Pause war okay, gegen Lyon war ich aber schon halbwegs wieder fit, hatte mich auf einen Einsatz vorbereitet. Dann haben sie das Comeback aber verschoben, und danach noch einmal und dann wieder", machte Neymar deutlich, dass er sein Comeback gerne schon früher gegeben hätte.

Neymar hat zwar bis zu einem gewissen Grad Verständnis für den Klub, weil er in den vergangenen zwei Achtelfinals verletzt gefehlt hatte, stellt aber klar, dass das "so nicht laufen" könne. Sowohl der Edeltechniker als auch sein Coach erklärten die schwache Leistung Neymars in Dortmund mit fehlender Spielpraxis. Doch Neymar ist nicht Tuchels einziges Problem, denn auch sonst rumort es rund um den Pariser Vorzeigeklub.

Medien kritisierten die von Tuchel gewählte taktische Grundordnung gegen den BVB und Manu Kimpembe, Bruder von PSG-Verteidiger Presnel ging sogar noch einen Schritt weiter. In einem - mittlerweile gelöschten - Video bei Instagram, vergriff er sich völlig im Ton und schoss Richtung des Übungsleiters: "Tuchel, ich hoffe, du f*** deine Mutter, du H**sohn. Das ist ein mieser Witz."

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Systemänderung sorgt für Wirbel

Der Ex-Bundesliga-Coach hatte auf eine Dreierkette gesetzt und damit auch ein wenig auf das System der Schwarz-Gelben geantwortet, die in einer ähnlichen Formation agieren. Dies hat Kimpembe offenbar nicht gefallen. Auch Sky Reporter Max Bielefeld und PSG-Kenner war über die Umstellung überrascht:

"Man hat Real Madrid im 4-4-2 geschlagen, war damit zuletzt auch in der Ligue 1 sehr erfolgreich und es war eigentlich das 'Go-to-System', daher haben alle dieses System erwartet oder alternativ noch ein 4-3-3, aber es ist ein 3-4-3 geworden. Aber Thomas Tuchel ist der Trainer und er muss das entscheiden und es gab auch Gründe für diese Aufstellung", so Bielefeld. Und weiter: "Wenn das Spiel 2:2 ausgeht, spricht keiner über das System, aber nun hat er diese Debatte, aber er hat natürlich noch das Rückspiel."

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Tuchel bei Aus wohl weg

Und wenn es doch wieder schiefgeht? "Wenn Thomas Tuchel da rausgeht im Achtelfinale, ist er nächste Saison nicht mehr Trainer bei Paris St. Germain. Da lege ich mich zu 100 Prozent fest. Auch sein Vertrag bis 2021 wird ihn dann nicht mehr retten", prophezeit Bielefeld.

Tuchel könnte jedoch nicht das einzige Opfer sein, erst recht nicht, wenn Neymar und Mbappe auf einen Abschied drängen. So oder so: "Bald der beste Klub der Welt" zu sein, ist nach den Geschehnissen rund um das Dortmund-Spiel aktuell eher kein realistisches Szenario. Es ist außerdem völlig unklar, wie El Khelaifi auf das vierte Achtelfinal-Aus seiner Stars in Folge reagieren würde, zumal immer das Damokles-Schwert des Financial Fairplay der UEFA über dem Klub hängt.

Mehr zum Autor Robert Gherda

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