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Premier League: Vereine noch uneinig über einen Restart der Liga

Nahende Rückkehr der Premier League spaltet die englischen Gemüter

Die Premier League setzt auf unbestimmte Zeit aus.
Image: Die Premier League will den Spielbetrieb bald wieder aufnehmen.  © Imago

Nach dem erfolgreichen Restart der Bundesliga nähert sich auch die englische Premier League einem terminlich noch nicht feststehenden Wiedereinstieg. Während einige sich über die Rückkehr freuen, äußern andere Kritik.

Erst am Dienstag hatte Liverpool-Coach Jürgen Klopp in einem Interview auf der Vereinsseite seine Begeisterung für das Comeback der Bundesliga klar gemacht. "Es sieht so aus, als ob es bald wieder möglich wäre - und in Deutschland ist es schon möglich - ohne Zuschauer zu spielen. Die Spiele waren wirklich gut: super Tore, echter Kampf, enge Spiele", wird der ehemalige Trainer des BVB zitiert.

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Mourinho und Klopp fordern den Restart

Am Mittwoch standen die ersten gemeinsamen Einheiten mit dem LFC-Team auf dem Programm. Ein Riesenschritt Richtung Restart, der auch von Tottenhams Übungsleiter Jose Mourinho heiß erwartet wurde. "The Special One" gehört wie Klopp zu denen, die schnellstmöglich die Saison fortsetzen wollen.

In einer Besprechung vergangene Woche soll der Trainer sogar aus der Haut gefahren sein, als einige seiner Kollegen Bedenken äußerten. Laut dem Mirror habe Mourinho die Telefonkonferenz mit den Worten "wenn ihr keine Lust habt zu spielen, dann geht nach Hause und schaut Bundesliga" verlassen haben.

Gündogan: "Endlich wieder Fußball sehen"

Diese lief am Wochenende wieder - auch zur Freude von Ilkay Gündogan. Als gebürtiger Gelsenkirchener und ehemaliger BVB-Profi stand dabei natürlich das Revierderby im Fokus des City-Spielmachers. In einem Tweet meinte der Nationalspieler, dass es trotz der Geisterspiel-Atmosphäre Spaß mache, "endlich wieder Fußball zu sehen".

Bei all dem Jubel über Live-Fußball äußerten einige Profis auf der Insel zuletzt Bedenken. Watford-Kapitän Troy Deeley habe beispielsweise das erste Training verweigert, aus Angst um die Gesundheit seiner Familie. Obwohl die Spieler in England auf Basis eines ähnlichen Hygiene-Konzeptes wie in Deutschland regelmäßig getestet werden und danach keinen Kontakt mehr nach außen haben.

Watford-Kapitän Deeney fürchtet um seinen kranken Sohn

"Mein Sohn ist fünf Monate alt und hat Atembeschwerden. Ich will nicht nach Hause kommen und ihn in noch größere Gefahr bringen", so Deeney im Podcast Talk The Talk. Weiter erklärt er: "Es braucht nur eine kranke Person in der Gruppe. Ich will das nicht mit nach Hause bringen."

Mehr Fußball

Zu den Kritikern der Wiederaufnahme gehört auch Danny Rose. Der vermisse seine Arbeit zwar auch, will diese aber nicht um jeden Preis wieder aufnehmen. "Ich will unbedingt wieder Fußball spielen. Aber jetzt gerade, wo andere Menschen so viel mehr durchmachen während dieser Pandemie, will ich mich nicht beschweren", erklärt der 29-Jährige im Podcast Lockdown Tactics.

"Experiment!": Rose sieht die erste Phase des Restarts kritisch

Der Außenverteidiger, der derzeit von Tottenham an Newcastle verliehen ist, traut dem Konzept der FA noch nicht vollständig. Kritikpunkte sind unter anderem, dass es kein einheitliches Verfahren bei positiv-getesteten Spielern gibt. Auch den Hintergrund, nur zur Unterhaltung der Leute wieder auf den Rasen zu gehen, hält er für fragwürdig.

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"Die Leute sagen, wir verdienen so viel Geld, dann sollen wir auch arbeiten. Aber ist das den Stress wert? Ich könnte meine Gesundheit gefährden, nur zur Unterhaltung der Menschen", gibt Rose zu Bedenken. Er wolle nicht "wie ein Meerschweinchen oder eine Laborratte zurückgeschickt werden", da es sich bei der neuen Phase zunächst nur um ein "Experiment" handle.

Politik will mit dem Fußball die Moral steigern

Trotz der kritischen Stimmen rückt der Restart auf der Insel merklich näher. Das Konzept wurde vorgestellt und von der englischen Politik mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen.

Viele der Politiker sehen im Fußball die Chance, die Moral der Bevölkerung in der schweren Zeit wieder nach oben zu Treiben - ähnlich wie die Bundesliga das in Deutschland am vergangenen Wochenende geschafft hat.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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