Premiere League: Leicester City mit Brendan Rodgers in der Krise
Letzter! Das sind die Gründe für Leicesters Absturz
29.09.2022 | 13:37 Uhr
FA-Cup-Sieger, Community-Shield-Gewinner und international dabei: Auch Jahre nach der überraschenden Meisterschaft hat Leicester City große Erfolge eingefahren. In dieser Saison tut da sich das Team von Brendan Rodgers schwer, steht auf einem Abstiegsplatz. Die Misere hat mehrere Gründe.
"73 Minuten lang war es ein gutes Spiel und wir waren mit den Chancen, die wir kreiert haben, die bessere Mannschaft," fasste Leicester-Coach Brendan Rodgers die deutliche 2:6 Niederlage bei Tottenham Hotspur am vergangenen Samstag zusammen.
Auch wenn es komisch klingt: Bis zu diesem Zeitpunkt lag Leicester bei den Spurs mit 2:3 zurück, war gut im Spiel und hatte Chancen auf den Ausgleich. Nach der 73. Minute folgte ein fulminanter Hattrick von Heung-Min Son, am Ende stand einmal mehr eine deutliche Niederlage für Rodgers und seine Mannschaft fest.
Katastrophale Abwehr als Problem
Mehr Torschüsse, mehr gespielte Pässe und mehr Ballbesitz als Tottenham: Es klingt nicht nach einer kriselnden Mannschaft. Und doch stehen die Foxes nach sieben Spielen ohne Sieg und mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz.
Das Problem liegt nicht in der Offensive. Mit zehn Toren in sieben Spielen haben sie den neuntbesten Wert in der Liga - ganz anders sieht es dagegen in der Defensive aus. 22 Gegentore nach sieben Spielen sind Liga-Höchstwert. Doch woran liegt das?
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Führungsspieler fehlen bei Leicester
Zwei schmerzhafte Abgänge hatte Leicester in diesem Transfersommer zu verzeichnen: Innenverteidiger Wesley Fofana verkaufte man nach dem zweiten Spieltag für umgerechnet 80 Millionen Euro an Chelsea. Mit dem Wegbruch seines wichtigen Verteidigers musste Rodgers das System umstellen, wechselte von 3er- auf 4er-Kette - mehr Stabilität brachte es nicht.
Auch der jahrelange Kapitän und Leader Kasper Schmeichel wechselte nach der vergangenen Saison nach Nizza - seine fehlende Präsenz im Strafraum und in der Kabine wird nun sichtbar. Der Mannschaft fehlen Leader-Persönlichkeiten.
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Die Mannschaft ist bis auf Stürmer-Star Jamie Vardy und Jonathan Evans sehr jung, die meisten sind nicht älter als 26 Jahre. Einstiger Top-Torjäger Jamie Vardy kämpft mit seinen 35 Jahren immer öfter mit Verletzungen, stand zuletzt gegen Tottenham nicht einmal mehr in der Startelf. Ohne solche Leitwölfe aus so einem Tief herauszukommen ist schwer.
Keine Transfers wegen Financial Fairplay?
In diesem Transfersommer verpflichteten die Foxes einzig Wout Faes von Stade Reims als Fofana-Ersatz. Das hat auch einen Grund: Financial Fairplay. Die UEFA nannte Leicester City zusammen mit anderen Vereinen, diese Klubs in der kommenden Zeit genau zu beobachten - und forderte außerdem zusätzliche Finanzinformationen ein.
Somit beließ es Leicester bei diesem einen Transfer. Wie andere Vereine mit Geld um sich werfen, ohne über mögliche Folgen nachzudenken, ist nicht die Devise des Klubs.
Rodgers: Mannschaft hat niedriges Selbstbewusstsein
Der schlechte Saisonstart mit sechs Niederlagen in sieben Spielen lässt die Mannschaft nicht kalt. "Das Team hat momentan ein niedriges Selbstbewusstsein," gab ein konsternierter Rodgers schon nach der 2:5 Niederlage am sechsten Spieltag gegen Brighton zu.
Klar ist: Mit Arsenal, Chelsea, Manchester United und Tottenham als Gegner war der Premiere-League-Start nicht einfach. Jetzt kommen Spiele, in denen Leicester Punkte und vor allem Siege holen muss. Schafft Rodgers nicht schleunigst den Turnaround, ist Schluss. Denn der Trend aus der letzten Saison unter ihm setzt sich fort: Nur sieben Siege holte Rodgers im Jahr 2022, in den letzten 29 Premiere-League-Partien spielten die Foxes nur einmal zu null.
Trainer Rodgers droht das Aus
Rodgers übernahm 2019, führte Leicester zweimal in die Europa League und holte 2021 zwei große Titel: Den FA-Cup und den Community Shield. Doch auch der große Erfolg in den vergangenen Jahren hilft ihm jetzt nichts mehr.
Nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen Aufsteiger Nottingham Forest am 3. Oktober muss gegen die zweitschlechteste Defensive der Liga (17 Gegentore) endlich der erste Sieg her. Die goldenen Zeiten sind vorbei. Es braucht Ergebnisse.