Während sich die Meistermannschaft des FC Bayern bereits einen Kurztrip nach Ibiza gönnt, steht für RB Leipzig im Saisonendspurt noch alles auf dem Spiel. Die Sachsen tanzen noch auf drei Hochzeiten, könnten am Ende aber mit leeren Händen dastehen.
"Wir haben eine Doppel- und Dreifach-Belastung", sagte RB-Trainer Domenico Tedesco nach der Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach (1:3) am Montagabend schon fast entschuldigend. Durch die zweite Bundesliga-Pleite in Folge rutschte Leipzig in der Tabelle aus den Champions-League-Rängen.
Dass man nun als einziges Bundesliga-Team noch in drei Wettbewerben vertreten ist, habe man sich nach einer schwachen Hinrunde unter dem neuen Coach Tedesco "erarbeitet", sagt Sky Reporter Philipp Hinze. Nun zeigt sich jedoch so langsam die Kehrseite der Medaille.
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Leipzig im Abwärtstrend
"Man merkt, dass der Dreitagesrhythmus schlaucht", stellt der Leipzig-Reporter fest. Dies mache sich nun ausgerechnet im Saisonendspurt spielerisch bemerkbar.
„Wenn man auf die Zahlen guckt, dann sieht man, dass das nicht wirklich der Tedesco-Fußball ist", erklärt Hinze. In den beiden vergangenen Liga-Spielen gegen Union und Gladbach ließ Leipzig 23 Schüsse aufs eigene Tor zu (14 davon innerhalb des Strafraums) und kam selbst nur 17 Mal zum Abschluss. Auffällig ist außerdem die schwache Zweikampfquote.
Auch im Hinspiel gegen Glasgow (1:0) vor heimischer Kulisse hätten die Roten Bullen trotz Feldüberlegenheit nicht wirklich zu ihrem Spiel gefunden, findet Hinze. Für die sinkende Formkurve macht er ein Kopfproblem verantwortlich. Beispielhaft dafür nennt er Überflieger Josko Gvardiol, der gegen Gladbach "kaum einen Ball getroffen hat" und nach 30 Minuten gelb-rot-gefährdet ausgewechselt wurde. Dazu kommt noch der Faktor Heimspiel, der den Rangers zugute kommen könnte. "Die Rangers treten im Heimspiel definitiv anders auf als auswärts. Die Kulisse wird ein Faktor", sagte der Tedesco vor der Partie am Donnerstag im legendären Ibrox Stadium.
Alles-oder-Nichts-Situation erzeugt Druck
Natürlich habe Leipzig das wichtige Halbfinal-Rückspiel in der Europa League bei den Glasgow Rangers im Hinterkopf, gleichzeitig sorge aber auch die Alles-oder-Nichts-Situation für zusätzlichen Druck. "Entweder du holst zwei Titel und wirst in der Bundesliga noch vierter oder du wirst fünfter und holst keinen Titel", skizziert das Best- bzw. Worst-Case-Szenario.
Dass ausgerechnet Pokal-Final-Gegner SC Freiburg zuletzt unermüdlich punktet und sich nun in der Tabelle an RB vorbeischieben konnte, macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Dennoch will sich der Trainer keine Probleme oder eine Krise andichten lassen. "Als wir im Dezember kamen, hätten wir uns das niemals erträumt. Deswegen haben wir nur was zu gewinnen." Und weiter: "Selbst wenn wir ab jetzt jedes Spiel verlieren, war es eine super Saison."
Letztlich müssen die Leipziger aber in den wettbewerbsübergreifend vier verbleibenden Saisonspielen selbst ihre "Hausaufgaben machen", sagt Tedesco: "Wir werden alles versuchen, um unsere Ziele zu erreichen. Dann schauen wir, was am Ende rauskommt."
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