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Real Madrid News: Umbruch geplant - Transferpolitik zum Scheitern verurteilt

"Ungalaktische" Zeiten in Sicht: Umbruch bei Real zum Scheitern verurteilt

Real Madrid droht eine Saison zum Vergessen.
Image: Real Madrid droht eine Saison zum Vergessen.  © Getty

Wilde Zeiten bei Real Madrid: Neben den geleakten Tonbandaufnahmen droht die Defensive nach dem Abgang von Sergio Ramos auseinanderzufallen. Die Spanier sind nicht nur finanziell in einer bedrohlichen Schieflage, sondern auch sportlich und gesellschaftlich war der Erfolg und die Anerkennung im Weltfußball schon mal deutlich größer. Ein Umbruch muss stattfinden - doch von neuen Transfers fehlt jede Spur.

Das 'Real Madrid' wie man es einst kannte - übersät mit Titeln, Triumphen und Weltstars - scheint es so aktuell nicht mehr zu geben. Wenn sogar die Vereinsikone den Verein verlässt, ist das meist kein gutes Zeichen. Sergio Ramos - Kapitän, Abwehrchef und emotionaler Leader - verlässt das sinkende Schiff. Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen beider Parteien über die Zukunft des 35-Jährigen bei den Madrilenen. Nun der Abgang zu Paris Saint-Germain, ein Elite-Klub, der sich derzeit im Umbruch befindet und einen Toptransfer nach dem anderen verkündet.

Anders sieht es da in Madrid aus: Real hat nicht nur seinen Anführer verloren, auch weitere Spieler haben den Verein bereits verlassen oder sind auf dem Sprung. Beispielsweise der zweite Stamm-Innenverteidiger Raphael Varane, der 28-jährige Weltmeister steht kurz vor einem Wechsel zu Manchester United. Viel steht dem Transfer nicht mehr im Weg, lediglich die beiden Klubs müssen sich über die genaue Summe einigen. (Mehr Infos dazu findet ihr in unserem Transfer Update).

Weitere Spieler sollen gehen

Laut Marca sollen weitere Spieler auf der Verkaufsliste stehen, sie umfasst zehn Profis, darunter Marco Asensio, Brahim Diaz und auch Luka Jovic - für sie sollen die Verantwortlichen bereits nach potenziellen Abnehmern suchen. Auch der Leih-Rückkehrer Gareth Bale und der immer wieder angeschlagene Eden Hazard haben keine Verbleib-Garantie. Ohnehin scheint ein Neuanfang mit in die Jahre gekommene Profis nur schwierig vorstellbar. Dafür hat Routinier Luka Modric seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert.

Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte
Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte

In unserem täglichen Liveblog halten wir Euch über alle Gerüchte und fixe Transfers auf dem Laufenden.

Mit dem Erlös der Transfers wollen die Klub-Bosse die Grundlage für eine Offensive auf dem Transfermarkt einleiten. Denn bekanntermaßen ist die Wunschlösung von Real-Präsident Florentino Perez der umworbene Kylian Mbappe und Dortmunds Erling Haaland. Am liebsten sollen die beiden Angreifer gleich im Doppelpack nach Madrid kommen. Dem spanischen Rekordmeister fehlen jedoch die finanziellen Mittel, um solche Transfers abzuwickeln.

Suboptimale Transferpolitik bei Real

Doch ist das die richtige Strategie, auf die die Verantwortlichen bei den Königlichen setzen? Immerhin zeigte sich in den letzten Jahren, dass die Transferpolitik des Klubs eher suboptimal ist. Die wohl größte Fehlinvestition ist Hazard. Stolze 115 Millionen Euro zahlten die Blancos 2019 an den FC Chelsea, obwohl der Belgier nur noch ein Jahr Vertrag bei den Blues hatte.

Hazard konnte die Erwartungen aber nie erfüllen - genauso wenig wie der Ex-Frankfurter Luka Jovic, für den Real 63 Millionen hinblätterte. Im gleichen Transferfenster wurden noch weitere Profis wie Eder Militao oder Reinier geholt, die eine Menge Geld kosteten. Leistungen und Titel hat aber keiner von ihnen gebracht. Und die Mannschaft konnte auch nicht auf ein neues Niveau gehoben werden.

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Alaba sieht sich im Mittelfeld - nicht in der Innenverteidigung

Nun haben sich die Verantwortlichen erneut auf zwei Spieler fokussiert, die Unsummen an Geld kosten. Das Grundgerüst um diese beiden Topstars steht aber noch auf wackeligen Beinen. Viele Spieler gehen, kaum ein Neuer kommt dazu. Lediglich David Alaba vom FC Bayern München ist der erste richtige Einkauf der Madrilenen. Eigentlich soll der Österreicher den Platz von Sergio Ramos einnehmen. Da würde es sich auch anbieten, dass Alaba seine Rückennummer 4 übernimmt. Doch der Ex-Münchner hält sich bislang mit seiner Wahl zurück. Laut der Marca hat noch kein Real-Spieler ernsthaftes Interesse an der Nummer bekundet. Der Respekt vor den Fußstapfen ist offenbar zu groß.

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Zwei Neue bei den Königlichen: Coach Carlo Ancelotti spricht über Neuzugang David Alaba (Videolänge: 26 Sekunden).

Und anscheinend sieht sich Alaba auch nicht unbedingt in der Nachfolger-Rolle von Ramos. Immer wieder betonte er, dass er sich eher im Mittelfeld als in der Abwehr sehe. Der neue Trainer Carlo Ancelotti kennt Alaba noch aus der gemeinsamen Zeit beim deutschen Rekordmeister und weiß um die Qualitäten des Neuzugangs: "Alaba ist ein kompletter Spieler und besitzt viel Qualität, er ist taktisch in der Defensive intelligent. In den letzten Spielen hatte ich ihn als Innenverteidiger aufgestellt, er hat es sehr gut gemacht", sagte er in einem Interview mit RealmadridTV.

"Auch als Linksverteidiger hat er mit viel Erfahrung und einer hohen Intelligenz gespielt." Es scheint, als hätten die beiden unterschiedliche Pläne.

Hoffnungsträger Ödegaard?

Mit Martin Ödegaard kehrt zudem ein Talent von seiner Leihe beim FC Arsenal zurück. Doch wird der norwegische Mittelfeldspieler endlich seine Chance bei den Königlichen bekommen? Bereits als 16-Jähriger war er nach Madrid gewechselt, wurde aber immer wieder verliehen. Bei den Gunners spielte er eine gute Saison. Doch ist er schon reif für so einen großen internationalen Topklub wie es Real Madrid ist? Der neue Coach muss das Juwel auf jeden Fall noch weiterentwickeln, sonst könnte der Druck für den 22-Jährigen zur Last werden.

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Ancelotti hat ohnehin noch einige Rohdiamanten zu schleifen: Die vielversprechenden Talente Vinicius jr. (20 Jahre/Linksaußen) und Rodrygo (ebenfalls 20 Jahre/Rechtsaußen) sollen unter ihm ihre nächsten Entwicklungsschritte machen. Dann könnte der gewünschte Umbruch langsam erfolgen. Hier stellt sich aber die Frage, ob Ancelotti der richtige Förderer dafür ist? Der neue Alte scheint als Trainer in die Jahre gekommen zu sein. 2014 führte er die Königlichen zur ersehnten "La Decima" - dem zehnten Sieg unter den Besten in Europa. Und auch in der Serie A sammelte er reichlich Titel.

Doch bei seinen vergangenen Stationen dem FC Bayern und zuletzt beim FC Everton gab es keine großen internationalen Erfolge - in der Premier League reichte es lediglich zu Platz zehn. Der große Umbruch bei so einem angesehenen Klub ist dem 62-Jährigen eigentlich nicht mehr zuzutrauen. Sein letzter Titel, die deutsche Meisterschaft, liegt bereits vier Jahre zurück.

"Ungalaktische" Saison droht

Nun muss er einen zusammengewürfelten Haufen immer wieder neu sortieren und hat eigentlich kaum Spielermaterial zur Verfügung - denn die Verantwortlichen planen im Hintergrund ständig neue Abgänge. Bis zum Schließen des Transferfensters könnten noch eine Menge Gesichter während der Saisonvorbereitung verschwinden - aber kaum Neue dazukommen. Und sollte Varane wirklich auf die Insel wechseln, wird Real Madrid definitiv zu einem kompletten Neuanfang in der Abwehr gezwungen sein.

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Doch wie ein Neuanfang ohne neue, frische Profis gelingen soll, ist fraglich. Und obwohl der Verein zahlreiche Angreifer im Team hat, ist wohl weiterhin oberste Priorität, einen weiteren Stürmer dazuzuholen. Diese Rechnung wird am Ende des Tages nicht wirklich aufgehen und es scheint, als würden sich die Königlichen erneut damit verzetteln und auf eine weitere titellose und "ungalaktische" Saison zusteuern.

Mehr zur Autorin Isabel Barquero Pena

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