Rudi Völler stänkert gegen den Videobeweis

Beim Remis gegen die TSG Hoffenheim fühlt sich der Sportchef von Bayer Leverkusen betrogen und kritisiert den neu eingeführten "Video-Assist" scharf.

"Das war ein klares Foul, Wolfgang Stark ist da wohl im Keller in Köln vor dem Fernseher eingeschlafen", tobte Rudi Völler nach der Partie. "Wenn eine solche Szene nicht gesehen wird, sollte man das Ganze lieber sein lassen."

Gemeint war die Szene zum 2:2-Endstand: Dem Treffer von Hoffenheims Mark Uth in der 70. Spielminute soll laut dem 57-Jährigen ein Foulspiel an Benjamin Henrichs vorausgegangen sein.

Zwar fragte der Unparteiische Harm Osmers beim Video-Assistenten Wolfgang Stark im Sendezentrum in Köln nach, doch auch er gab für das Tor grünes Licht. Nach SID-Informationen verzichtete Stark auf ein Veto, da zwar ein Kontakt zwischen Uth und Henrichs vermutet wurde, dies allerdings die TV-Bilder nicht belegen konnten.

Wilder Ritt und Schiri-Kritik: Die Highlights im Video

Hoffenheim geht zwei Mal in Rückstand, trotzt der Werkself dennoch einen glücklichen Punkt ab.

"Wenn Völler das sagt, ..."

Julian Nagelsmann war, anders als Völler, mit der Schiri-Entscheidung einverstanden: "Henrichs hätte noch weiterlaufen können. Ich sehe keinen Grund, diesen Treffer nicht zu geben", sagte der Hoffenheim-Coach.

Heiko Herrlich sprach indes von einem "irregulären Tor", Torjäger Sandro Wagner fügte mit einem Lächeln hinzu: "Wenn Rudi Völler das sagt, wird es schon stimmen..."

Vom Videobeweis betroffen war die Werkself am letzten Wochenende selbst: Gegen den FC Bayern entschied der Schiedsrichter auf einen Strafstoß, nachdem das Foul von Charles Aránguiz an Robert Lewandowski erst vom Video-Assistenten bestätigt worden war - der Pole verwandelte dann eiskalt.

Wieder Theater um Videobeweis

Trotz technischer Probleme kam der Videobeweis wieder zum Einsatz - und wurde erneut kritisiert.

Bayer sauer, Hoffenheim glücklich

An der Punkteteilung gegen Hoffenheim war vor allem wieder die schlechte Chancenverwertung schuld. Schon gegen die Bayern war die fehlende Entschlossenheit im Torabschluss für die Auftaktpleite entscheidend.

In Leverkusen sah man die Schwäche vor dem Tor nicht ganz ein: "Wir haben absolut dominiert", analysierte Herrlich nach dem unglücklichen Remis.

Zwar führte man erst durch Wendell (32., Foulelfmeter) und Karim Bellarabi (49.) zweimal, doch die Kraichgauer schafften zweimal den Ausgleich. "Wir haben Moral gezeigt", sagte Wagner, "deswegen geht der Punktgewinn in Ordnung."