SC Freiburg News: Christian Streich verlängert - und hat noch viel vor
Abstieg, Aufstieg, Europa - DFB-Pokal? Streich-Lovestory schreibt 12. Kapitel
10.03.2022 | 20:14 Uhr
Die Liebesgeschichte "Christian Streich beim SC Freiburg" geht weiter. Der sympathische Trainer hat einen neuen Vertrag bei den Breisgauern unterzeichnet und schreibt damit ein weiteres Kapitel einer Historie, die dem Aktionismus im heutigen Fußballgeschäft schon jetzt trotzt.
Seit Dienstag steht fest: Streich geht im kommenden Sommer in seine bereits zwölfte Saison als Cheftrainer des SC Freiburg. Mit einer Amtszeit von über zehn Jahren und zwei Monaten hat der Bundesliga-Coach mit der längsten Amtszeit solide sechs Jahre und vier Monate Vorsprung auf Unions Urs Fischer auf Rang zwei.
Um sechs Tage geschlagen: Nur Simeone "treuer" als Streich
Auch in Europa kann sich die Amtszeit des 56-Jährigen sehen lassen. Nur ein Trainer der Top-5-Ligen sitzt länger im Chef-Sessel, als Streich. Diego Simeone trat seinen Job beim spanischen Spitzenklub Atletico Madrid sechs Tage (!) vor Streich an und verweist die Freiburg-Ikone damit auf den zweiten Platz. Streich wird es verkraften können.
Die Geschichte des Übungsleiters bleibt einzigartig, wenngleich sie zum bescheidenen Klub aus dem Breisgau passt. Mit seinen über zehn Jahren beim SCF wandelt Streich auf den Spuren von Volker Finke. Der heute 73-Jährige coachte den Bundesligisten vor Streich, Marcus Sorg und Robin Dutt stolze 16 Jahre lang - ist noch vor den Bremer Urgesteinen Otto Rehhagel und Thomas Schaaf der Bundesliga-Trainer mit der längsten Amtszeit.
Saier schwärmt von "Fundament aus Vertrauen und akribischer Arbeit"
Streich wiederum schreibt seit seiner Übernahme eine ganz eigene Geschichte, die von Höhen und Tiefen, aber vor allem einer konstanten Entwicklung geprägt wird.
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"Wir haben in den vergangenen Jahren gemeinsam ein stabiles Fundament aufgebaut, das auf Vertrauen ineinander und auf akribischer inhaltlicher Arbeit basiert", schwärmt Freiburg-Vorstand Jochen Saier nach der Verlängerungs-Verkündung über die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Trainerteam: "Wir sind überzeugt davon, in dieser Konstellation auch weiterhin erfolgreich an der Entwicklung unserer Mannschaft zu arbeiten."
Streich übernahm den Klub zur Rückrunde der Saison 2011/2012 auf dem 18. Tabellenplatz, am Rande des Abstiegs. Der Trainerwechsel verlieh den Breisgauern Aufwind und die Kniffe des neuen Coaches zeigten Wirkung. Am Ende hielten die Freiburger die Klasse auf dem zwölften Rang souverän.
Erst Europa, dann Ausverkauf
Es folgte ein in Freiburg unvergessenes Jahr, in welchem Streich den Klub in einer turbulenten Spielzeit auf den fünften Tabellenplatz hievte und damit die Qualifikation für die Europa League schaffte. Ein wahnsinniger Erfolg, der auch Schattenseiten mit sich brachte. Seitdem ist es in Freiburg beinahe Tradition geworden, dass die besten Spieler den Klub am Saisonende verlassen. Eine Spirale, die der Streich-Klub im vergangenen Sommer erstmals wirklich durchbrochen hat.
Mit der großen Europa-Belastung auf den Schultern und einem ausgedünnten Kader hatte der Klub seit der Spielzeit 2013/2014 Schwierigkeiten sich zu fangen. Es folgte der Abstieg im Sommer 2015, der auch eine Erneuerung einläutete. Eine Erneuerung, die auf vielen Positionen im Team griff - nicht aber auf der Trainerbank. Entgegen des heutigen Trends, mit einem Coach-Wechsel ein Zeichen setzen zu wollen, hielt der SCF an Streich fest.
Meister-Trainer Streich zahlt Freiburger vertrauen zurück
Das Vertrauen zahlte der Abstiegs-Trainer zurück, indem er im ersten Jahr der Zweitklassigkeit nicht nur zum Aufstiegs- sondern auch zum Meister-Trainer der 2. Bundesliga avancierte. Seither halten sich die Breisgauer in der Bundesliga und feilen Jahr für Jahr an den nötigen Stellschrauben.
Das gelingt mit solch einer Bravour, dass diese Saison mit ein wenig Glück zur erfolgreichsten der Vereinshistorie werden könnte. In der Liga stehen Streich und Co. derzeit auf dem sechsten Platz, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigen würde. Schon mehrfach schnupperte der Klub in diesem Jahr sogar an einem CL-Platz, hat bei konstanten Leistungen eine reelle Chance auch am 34. Spieltag noch unter den Top-7 zu stehen.
Europa und DFB-Pokalsieg? Freiburg-Chance auf historische Saison
Die Kirsche auf der Sahnetorte: Im DFB-Pokal stehen die Freiburger im Halbfinale! Sollte den Freiburgern der Sieg bei Zweitligist Hamburger SV gelingen, winkt die erste Final-Teilnahme der Klubgeschichte. Im Endspiel warten dann je nach Ausgang der Parallelpartie Union Berlin oder RB Leipzig.
Zwar würde der SCF gerade gegen letzteren Gegner als Underdog ins Spiel gehen, doch nach dem 1:1-Remis am zurückliegenden Samstag, bei dem die Streich-Elf bis zur letzten Minute sogar geführt hat, ist klar, dass eine Überraschung nicht unmöglich ist. Damit könnte der 56-Jährige seine Geschichte beim SC Freiburg schon vorzeitig krönen.
Und sollte der große Coup nicht gelingen, dürfte sich an den Freiburger Gesängen, die nach dem Einzug ins Halbfinale bereits ertönten, wohl kaum etwas ändern: "Christian Streich, du bist der beste Mann!"
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