Schalke 04 News: Demo von Fans mit Menschenkette für Samstag geplant
Fan-Proteste gegen Tönnies & Co.! Verein reagiert mit Statement
24.06.2020 | 20:25 Uhr
Die Schalker Fans toben: Nicht nur die sportliche Situation des Teams (seit 15 Partien sieglos) sorgt für großen Unmut, auch mit der Vereinsführung rechnen die Ultras Gelsenkirchen in einem offenen Brief und Protest-Aktionen ab. Der Verein reagiert mit Verständis.
Die Schalker-Anhänger wollen am Samstag demonstrieren. Geplant ist eine Menschenkette rund um das Vereinsgelände am Berger Feld und die Veltins-Arena während des letzten Bundesliga-Saisonspiels gegen den SC Freiburg (live und exklusiv auf Sky). Das kündigten mehrere Fan-Organisatoren an. Schon am Dienstag plakatierten Anhänger der Königsblauen die Stadt und auch Gebäude des Vereins mit Plakaten gegen Clemens Tönnies.
Verein reagiert verständnisvoll - Statement von Schneider und Jobst
Der Klub hat bereits am Dienstagmittag erste Stellung zu den angekündigten Fan-Maßnahmen bezogen. In einem Statement von Alexander Jobst und Sportvorstand Jochen Schneider drückt der Verein seine Verständnis für das Aufbäumen der Anhänger aus.
"Wir haben Verständnis für Fans und Mitglieder, die aktuell ihren Unmut über die Situation beim FC Schalke 04 äußern. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist eine Selbstverständlichkeit, wir sehen die Kritik und setzen uns damit auseinander. Wir glauben, nur im Dialog lässt sich das notwendige Vertrauen für eine bessere Zukunft zurückgewinnen und sind dazu jederzeit bereit." - Jochen Schneider und Alexander Jobst.
"Gegen die Zerlegung unseres Vereins"
Was war genau passiert? Mit den Aktionen sollen die Missstände und Fehlentwicklungen beim Traditionsklub offen gelegt werden. "Schalke ist kein Schlachthof! Gegen die Zerlegung unseres Vereins", lautet das Motto der Aktion, die sich gegen die Vereinsführung um den Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden Tönnies richtet.
Wegen des massenhaften Coronavirus-Ausbruchs in Tönnies Firma in Rheda-Wiedenbrück steht der millardenschwere Fleisch-Unternehmer derzeit stark unter Druck. Aber auch die verbliebenen Vorstände Alexander Jobst und Jochen Schneider sollen bei der Protestaktion, bei der die Hygienevorschriften beachtet werden sollen, ihr Fett abbekommen.
Zum Durchklicken: Schalke-Fans protestieren gegen Klubbosse
Schalke-Ultras mit offenem Brief gegen Vereinsbosse
Die Ultras Gelsenkirchen hatten sich bereits am Montag in einem offenen Brief zu Wort gemeldet und mit den S04-Bossen abgerechnet. Konkret nahmen sie den Ehrenrat, den öffentlichen Umgang mit der finanziellen Situation, das Gebahren des Aufsichtsrates und den Umgang mit dem "Schalker Werten" ins Visier. Außerdem bezeichnete die Fangruppierung die gesamte Saison als "moralische Bankrotterklärung" und beklagte den "Ausverkauf der Schalker Werte". Selten habe Schalke 04 "ein katastrophaleres Bild abgegeben". Die Ultras Gelsenkirchen sind mit über 1000 Mitgliedern die wichtigste und größte Schalker Ultra-Gruppierung.
Für großen Unmut hatte auch der Umgang mit den Karteninhabern gesorgt. Sie sollten den Anspruch auf die bereits bezahlten Ticketgelder mit einem Härtefallantrag begründen. Aber auch die Kündigung von 24 geringfügig Beschäftigen im Fahrdienst der Nachwuchsabteilung Knappenschmiede ließ die Schalker Fans toben. Die von Tönnies befeuerte Diskussion um die geplante Ausgliederung der Profi-Abteilung sorgt zusätzlich für Ärger.