Nübel wohl mit FCB einig! Fragen & Antworten zum Entschluss
23.12.2019 | 20:55 Uhr
Die Entscheidung ist gefallen. Schalke 04 bestätigt am Sonntag eine entsprechende Sky Information, dass Alexander Nübel seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Wie geht es nun weiter? Sky Sport liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen.
In der offiziellen Mitteilung erklärte Sportvorstand Jochen Schneider, dass Schalke über den "Entschluss nicht sehr überrascht" war und diesen selbstverständlich respektieren wird. Allerdings ließ Schneider auch wissen, dass man "seine Entscheidung indes nicht verstehen" muss.
Offenbar zum FC Bayern. Zwar wurde in der Vergangenheit immer wieder über ein Engagement in der Premier League oder der Primera Division spekuliert, aber laut der Bild hat der deutsche Rekordmeister das Rennen um den 23-Jährigen gemacht. Demnach erhält Nübel einen 5-Jahres-Vertrag. Dort wäre er hinter Manuel Neuer, mit dem die Bayern verlängern wollen, jedoch nur die Nummer zwei.
Nübel soll allerdings "seinen neuen Verein ganz genau kennenlernen" und "auf höchstem Niveau trainieren". Auch mit Neuer abgesprochene "regelmäßige Einsätze" soll der gebürtige Paderborner erhalten und dann ab 2023 die unangefochtene Nummer eins werden. Die Süddeutsche Zeitung meldet ebenfalls, dass sich Nübel für einen Wechsel an die Isar entschieden hat.
Der FC Bayern wollte auf Nachfrage von Sky "keinen Kommentar" abgeben.
Eher unwahrscheinlich. Schneider wird in der Meldung des Klubs mit folgenden Worten zitiert: "Ich bin überzeugt, dass Alex bis Saisonende alles für unseren Verein geben wird. Ab Sommer 2020 werden wir unseren eingeschlagenen Weg dann auch ohne ihn konsequent fortsetzen." Dies lässt vermuten, dass Nübel bis Saisonende in Gelsenkirchen bleibt.
Nübel wird sich sicher auf zahlreiche Unmutsbekundungen der Fans einstellen müssen. Die Situation erinnert an den Wechsel von Leon Goretzka vor eineinhalb Jahren. Goretzka war kein Eigengewächs, kam aber in jungem Alter aus Bochum nach Gelsenkirchen. Vor seiner letzten Saison auf Schalke wurde der Nationalspieler zum Vizekapitän erkoren und entschied sich in der Winterpause trotz Platz zwei dazu, die Knappen zu verlassen.
Nübel kam 2015 aus Paderborn und ist derzeit sogar Spielführer, wird seinen Vertrag aber trotz der aktuell guten sportlichen Situation (Platz fünf) nicht verlängern. Goretzka wurde 2017 in den ersten Heimspielen von einem Großteil ausgepfiffen. Allerdings hängte sich der Mittelfeldspieler voll rein und schaffte einen ordentlichen Abgang, als er sogar mit Applaus verabschiedet wurde. Ob Nübel Ähnliches gelingt, ist völlig offen, denn...
Durchaus möglich. Auf der Pressekonferenz nach dem Debüt der etatmäßigen Nummer zwei Markus Schubert in Wolfsburg vermied Trainer David Wagner zumindest ein klares Bekenntnis zu Nübel. Auf die Frage, ob die Torhüter-Hierarchie offen ist, wenn Schubert überzeugt, antwortete der Coach: "Ich wünsche mir erst einmal, dass er so weiter macht. Dann können wir vielleicht darüber sprechen."
Sky Reporter Sascha Bacinski glaubt auch, dass Schubert zumindest eine Chance hat: "David Wagner wird sich genau ansehen, wie sich die Situation entwickelt und wird dann eine Entscheidung treffen", erklärt Bacinski. Und weiter: "Wenn Markus Schubert - der in den ersten beiden Partien aufgrund der Sperre auf jeden Fall im Tor steht - gut hält, kann ich mir schon vorstellen, dass er die Nummer eins bleibt."
Damit trifft Bacinski auch den Nerv der User bei skysport.de: Auf die Frage, wer in der Rückrunde das Schalker Tor hüten soll, plädierten überwältigende 78,6 Prozent (Stand: 22.12., 20:20 Uhr - 14322 abgegebene Stimmen) für Schubert. Nur 21,4 Prozent wünschen sich Nübel weiter zwischen den Pfosten bei Königsblau.
Völlig offen. Bacinski ist nach der endgültigen Entscheidung gegen Schalke der Meinung, dass es zumindest "sinnvoll wäre, die Situation noch einmal zu überdenken". Sollte Schubert Nübel tatsächlich als Stammtorhüter verdrängen, würde ein neuer Kapitän erst recht Sinn machen.
Mit Schubert hat sich Schalke bereits im vergangenen Sommer auf einen möglichen Abgang Nübels vorbereitet. Der aktuelle U21-Nationaltorhüter konnte bislang mit starken Reflexen überzeugen und wird auch in den ersten Rückrundenspielen gegen Borussia Mönchengladbach und beim FC Bayern Werbung in eigener Sache betreiben können.
Zudem kehrt Ex-Stammtorhüter Ralf Fährmann in der neuen Spielzeit nach seiner Leihe zu Norwich City nach Gelsenkirchen zurück. Da Fährmann sich beim Premier-League-Aufsteiger aber nicht durchsetzen konnte, dürfte ihm auch bei den Knappen die Bank hinter Schubert drohen. Dritter Torhüter ist Michael Langer.