Schalke sucht neuen Manager: Kandidaten für die Heidel-Nachfolge
Boldt, Reschke, Allofs und Co.
26.02.2019 | 13:45 Uhr
Beim FC Schalke 04 läuft die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Sportvorstand Christian Heidel auf Hochtouren. Sky Sport stellt die möglichen Kandidaten vor.
Nach der desaströsen 0:3-Niederlage beim 1. FSV Mainz 05 hatte Christian Heidel angekündigt, dass er seinen bis 2020 laufenden Vertrag spätestens im Sommer auflösen werde. "Christians Entscheidung war zwar - vor allem in ihrer Kurzfristigkeit - überraschend, aber wir sind nicht unvorbereitet. Wir arbeiten bereits an Lösungen für die Zukunft", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies der Bild.
Als Nachfolger werden bereits einige Namen gehandelt - Sky Sport stellt die möglichen Kandidaten vor.
Jonas Boldt
Der 37-Jährige gab nach fünfjähriger Amtszeit als Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen im November 2018 seinen Rücktritt bekannt und wird die Werkself zum 30. Juni verlassen. Der Job auf Schalke würde Boldt reizen.
"Ich habe mit Jonas telefoniert und er hat mir gesagt, dass er sich auf Schalke beide Posten - als Sportvorstand oder als Sportdirektor - vorstellen kann. Ich denke, Jonas würde mit dem Fahrrad nach Gelsenkirchen fahren, denn Schalke strahlt etwas Besonderes aus", verriet Sky Experte Reiner Calmund.
Heidel hatte Boldt am Sky Mikrofon bereits als "sehr, sehr guten Mann" gelobt. "Ich habe Jonas Boldt vor langer Zeit angesprochen, ob er zu Schalke kommt und unser Team vergrößern will. Das war schon im Sommer mein Ansatz. Ich weiß nicht, ob man sich für ihn entscheidet. Das ist eine Entscheidung vom Club und von Jonas Boldt."
Nach Sky Informationen soll Boldt beim amtierenden Vize-Meister als Kaderplaner agieren, allerdings eher im Hintergrund und nicht in vordester Front. "Für die erste Reihe sucht Schalke eine Art Puppenspieler, der die Strippen im gesamten Verein zieht", weiß Sky Reporter Dirk große Schlarmann und weiter: "Es muss auf Schalke eine Mehrpersonen-Lösung sein. Der Verein ist zu groß, es gibt zu viele Aufgabenfelder. Ich weiß, dass Clemens Tönnies schon länger an einer Lösung arbeitet - und das wird nicht nur Jonas Boldt alleine sein."
Michael Reschke
Als kongenialen Partner von Boldt bringt die Bild nun Michael Reschke ins Spiel, der erst kürzlich beim VfB Stuttgart entlassen worden ist. Boldt und Reschke hatten in Leverkusen bereits sieben Jahre zusammengearbeitet und schätzen sich, "daher ist der Gedanke erstmal nicht verkehrt", so Schlarmann.
Das Problem: Auf Schalke müsste Reschke der Mann sein, der nach außen auftritt und nochmal viel mehr im Rampenlicht stehen würde als beim VfB. "Auf Schalke ist man sich bewusst, dass er diese Rolle in der ersten Reihe zuletzt nicht gut ausgefüllt hat", sagt Schlarmann und weiter: "Der Name ist bestimmt gefallen, aber er ist nicht der Top-Kandidat, den sich Schalke für den übergeordneten Posten vorstellt."
Zu alledem hatte Bruno Labbadia eine erneute Zusammenarbeit mit Reschke erst kürzlich in aller Deutlichkeit ausgeschlossen. Der Wolfsburg-Trainer ist nach Sky Informationen eine mögliche Alternative für die Trainerposition.
"Das war ein sehr intensiver Kampf", blickte Labbadia im Podcast Phrasenmäher auf die Zeit in Leverkusen zwischen 2008 und 2009 zurück. "Es gibt wenige Menschen, mit denen ich nicht mehr zusammenarbeiten würde. Michael Reschke gehört definitiv dazu. Ich brauche keine Energiefresser mehr um mich herum", sagte der Fußball-Lehrer.
Horst Heldt
Sky Experte Lothar Matthäus würde eine Rückkehr von Horst Heldt, der zwischen 2011 und 2016 bereits bei S04 tätig war, favorisieren.
"Schalke fehlen Gesichter. Klaus Allofs ist ein guter Mann, war ein guter Spieler, hat tolle Arbeit geleistet, war jetzt aber drei Jahre raus. Boldt hat gar keine Erfahrung. Ich fordere Schalke auf: 'Bringt das, was euch in der Geschichte stark gemacht hat.' Heldt hat damals hervorragende Arbeit auf Schalke gemacht", findet der Weltmeister von 1990.
Heldt steht bei Hannover 96 noch bis 2021 unter Vertrag.
Klaus Allofs
Der langjährige Bundesliga-Manager signalisierte zuletzt Interesse an einem Job bei den Knappen. "Ich bin aufmerksam, wenn sich was tut", sagte der 62-Jährige im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Allofs ist seit Dezember 2016 ohne Beschäftigung in der Bundesliga und war zuvor erfolgreich als Manager beim SV Werder Bremen (1999 bis 2012) und dem VfL Wolfsburg (2012 bis 2016) tätig.