Cristiano Ronaldo: "Nie die Absicht gehabt, Steuern zu hinterziehen"
Verdacht auf Steuerhinterziehung in Millionenhöhe
31.07.2017 | 23:31 Uhr
Unter großem Medienrummel musste sich Superstar Cristiano Ronaldo am Montag persönlich vor der spanischen Justiz wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung verantworten.
Der Portugiese in Diensten des spanischen Rekordmeisters Real Madrid erschien am Vormittag zu seiner Anhörung vor der zuständigen Ermittlungsrichterin in seinem Wohnort Pozuelo de Alarcon - 15 Kilometer westlich der Hauptstadt.
Ronaldo äußert sich
Gegen 11.00 Uhr fuhr Ronaldo in einem Auto mit getönten Scheiben in die Tiefgarage des Gebäudes - vorbei an den rund 200 wartenden Journalisten und 40 Kameras. Die Anhörung hinter verschlossenen Türen begann um 11.30 Uhr und dauerte 90 Minuten. "Alles ist in Ordnung, Cristiano ist schon auf dem Weg nach Hause", erklärte ein Sprecher danach.
Ronaldo habe betont, dass er "nie etwas verheimlichen wollte" und das die Finanzbehörden "alle meine Einnahmen im Detail kennen, da ich sie immer angegeben habe", heißt es darin weiter. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich meine Berater darum bitte, dass sie immer alles pünktlich erledigen und alles korrekt zahlen, weil ich keine Probleme haben möchte", sagte der Portugiese.
Ronaldo habe vor der Richterin auch die Anschuldigung zurückgewiesen, er habe bei seinem Wechsel von Manchester United nach Spanien ein Unternehmensgeflecht zur Steuerhinterziehung geschaffen. "Als ich bei Real Madrid unterschrieben habe, habe ich keine spezielle Struktur kreiert, um meine Bildrechte zu verwalten. Ich habe vielmehr jene Struktur beibehalten, die ich schon in England hatte." Diese habe er schon seit 2004, sie sei in England von den zuständigen Behörden als "legal und legitim" anerkannt worden.
Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro
Die Staatsanwaltschaft wirft Ronaldo in ihrer Anklage Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro vor. Im Fall einer Prozesseröffnung und einem Schuldspruch droht dem viermaligen Weltfußballer eine mehrjährige Haftstrafe - von dreieinhalb Jahren ist die Rede. Dazu ist eine Geldstrafe von 28 Millionen Euro im Gespräch.
Die Anwälte des Europameisters haben diesen Vorwurf zurückgewiesen. Ronaldo selbst hatte zuletzt erklärt, dass er ein reines Gewissen habe. Auch deshalb waren die Wechselgerüchte um den Offensivstar, der noch bis 2021 bei Real unter Vertrag steht, zuletzt in den Hintergrund getreten.