Thomas Tuchel bei PSG-Vorstellung: "Haben große Ziele"
Erste PK in Paris
21.05.2018 | 09:38 Uhr
Am Pfingstsonntag wurde Thomas Tuchel als neuer Cheftrainer von Frankreichs Meister Paris St. Germain vorgestellt. Der 44-Jährige hat seine festen Vorstellungen, wie er PSG auf den internationalen Erfolgspfad führen will.
Im Blitzlichtgewitter der Fotografen eröffnete Thomas Tuchel seinen ersten Auftritt bei Paris St. Germain stilecht auf Französisch. In dunklem Anzug und dunkler Krawatte gekleidet vermied der ehemalige Bundesligacoach allerdings allzu forsche Töne - der Druck beim mit Superstars gespickten französischen Meister ist ohnehin groß genug.
"Hohe Ziele"
"Wir haben hohe Ziele, aber es ist zu früh, um über Siege und Titel zu sprechen", sagte der 44-Jährige bei seiner Vorstellung in der französischen Hauptstadt. Doch auch so ist klar: Beim mit katarischen Geld unterstützten Topklub zählt nur der Sieg in der Champions League.
Tuchel tritt bei PSG die Nachfolge von Unai Emery an, der in der Königsklasse wie schon seine Vorgänger vorzeitig gescheitert war. Emery, der vor seinem Engagement bei Paris dreimal in Folge die Europa League mit dem FC Sevilla gewonnen hatte, blieb in Paris den Nachweis schuldig, eine Gruppe von Individualisten auf höchstem Niveau zu einer Einheit formen zu können.
Stattdessen gab es interne Streitereien, Neymar und Stürmer Edinson Cavani gerieten aufgrund der Ausführung eines Elfmeters sogar handfest aneinander. Tuchel hat es bei PSG mit einem Jahrmarkt der Eitelkeiten zu tun - eine große Herausforderung für den durchaus ebenfalls als eigenwillig geltenden Coach.
Tuchel über Neymar
Die Aufgabe an der Seine, mit Superstars wie Neymar, Kylian Mbappe, Edinson Cavani, Thiago Silva oder Weltmeister Julian Draxler arbeiten zu können, hatte er schon zuvor als "aufregendste Aufgabe im Fußball" bezeichnet. Dementsprechend euphorisch berichtete Tuchel von seinem Treffen mit Neymar.
"Er ist ein Künstler, ein außergewöhnlicher Spieler, einer der besten Spieler der Welt", sagte er: "Wir haben über Taktik und Fußball gesprochen. Ich habe ein Lächeln auf seinem Gesicht gesehen. Das ist genau das, was ich will."
Man müsse eine Struktur um Neymar herum finden, damit er sein ganzes Potenzial zeigen könne. "Künstler sind spezielle Spieler. Sie brauchen eine besondere Behandlung", sagte Tuchel.
Buffon-Transfer eher unwahrscheinlich
Ob allerdings Italiens Torhüter-Ikone Gianluigi Buffon (40) Tuchel bei seiner Mission an der Seine helfen wird, erscheint doch eher fraglich. Al-Khelaifi relativierte die Gerüchte über eine mögliche Verpflichtung Buffons stark. "Wir haben Alphonse Areola, er ist unsere Nummer eins", sagte der 44-Jährige und antwortete auf die Nachfrage, ob das denn auch in der kommenden Saison so sein werde mit: "Ja, sicher." (sid)