Unabsteigbar! HSV feiert sich
Sieg gegen Wolfsburg
17.06.2017 | 12:58 Uhr
Der HSV scheint einfach unabsteigbar. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol rettete sich durch ein Last-Minute-2:1 gegen den VfL Wolfsburg und schickte die Niedersachsen damit in die Relegation.
"Besser geht es nicht", erklärte ein überaus glücklicher Luca Waldschmidt nach der Partie bei Sky. Der Youngster traf kurz nach seiner Einwechslung zum wichtigen 2:1. Auch Markus Gisdol war außer Rand und Band. Während Tausende Fans nach der Last-Minute-Rettung das Spielfeld fluteten, sprang der Coach wie ein Flummi durch das Volksparkstadion, kugelte sich mit seinen Profis über den Rasen und schrie seine Freude immer wieder lauthals heraus. Und an der Elbe brechen alle Dämme.
"Ich bin einfach dankbar und froh, dass wir heute den Sack zumachen konnten", sagte Gisdol mit stockender Stimme. Viele seiner Profis konnten ihre Freudentränen gar nicht zurückhalten.
Wunder vollbracht
"Wir haben mit dem Team ein Wunder geschafft. Niemand hat mehr auf uns einen Pfifferling gesetzt. Für uns alle ist das der Höhepunkt unserer Karrieren", jubelte Verteidiger Mergim Mavraj - und verabschiedete sich dann johlend in die Kabine. "Niemals 2. Liga", schallte es durch die Katakomben des Hamburger Stadions. Wenig später liefen die Profis mit Bierflaschen "bewaffnet" zurück in die Arena zur wilden Feier mit dem eigenen Anhang.
Dabei sah es zunächst so gar nicht nach Klassenerhalt aus. Es dauerte fast 30 Minuten, bis Kostic den Bundesliga-Dino wieder zum Leben erweckte, die Fans peitschten bis dahin ihre Mannschaft vergeblich nach vorne. Aber das ist jetzt alles egal. Sky Kommentator Rolf Fuhrmann bekam von Christian Mathenia dann sogar noch die obligatorische Bierdusche zum Abschied: "Du wohnst ja auch in Hamburg, dann kannst du auch ein bisschen mitfeiern", entgegnete der Keeper dem 67-Jährigen bei Sky Sport.
Gisdol leicht angeheitert
"Unglaublich", war auch das Wort, das Gisdol wenig später auf der Pressekonferenz immer wieder bemühte. Einen Augenblick später wurden seine Augen feucht. "Nach dem zehnten Spieltag waren wir tot, hatten nur zwei Punkte auf dem Konto. Das hat noch keiner geschafft. Wir aber haben uns zusammengerauft und wollten die Geschichtsbücher neu schreiben. Das haben wir geschafft." Was er nach den aufregenden letzten Wochen nun fühle? "Ich bin froh, aber auch ein bisschen leer. Schlafen will ich heute trotzdem nicht", sagte Gisdol. Das muss er auch nicht.
HSV-Sportchef Jens Todt war einfach nur "wahnsinnig erleichtert. Auch wenn wir nur das Minimalziel erreicht haben, war es eine Riesenleistung. Auch vom Trainerteam." Gisdol hatte die Hamburger nach dem fünften Spieltag übernommen, noch nach zwölf Spielen lag der Klub mit nur vier Punkten sieglos und abgeschlagen auf dem letzten Platz. Doch am Ende war die Aufholjagd erfolgreich. Mal wieder. (sid/Sky Sport)