Fit in den Abstiegskampf: Matarazzo macht VfB-Stars Beine
27.01.2022 | 22:25 Uhr
Um die Saison nicht so enttäuschend enden zu lassen, wie sie bisher verläuft, hat sich der VfB Stuttgart ins Trainingslager nach Marbella aufgemacht. Im Fokus: Die Fitness und die Offensive.
Minutenlang lag Sasa Kalajdzic am Mittwochnachmittag regungslos auf dem Rasen des Marbella Football Center. Seine Mannschaftskollegen und die Trainer hatten den Platz schon lange verlassen, auch das Trainingsequipment war aufgeräumt. Erst nach fünf Minuten konnte der Österreicher sich aus der Bauchlage auf die Knie hieven und unter kräftiger Mithilfe von VfB-Psychologe Dino Poimann aufstehen. Aber keine Angst: Kalajdzic hat sich in Spanien nicht verletzt. Der Österreicher war nur brotfertig.
Diese Szene zeigte: Das VfB-Trainingslager war intensiv. Trainer Pellegrino Matarazzo nannte es eine Overload-Woche. Jeden Tag standen zwei Trainingseinheiten an, morgens kamen teilweise noch Ausdauerläufe dazu. Ständige Verletzungen und Corona-Erkrankungen haben die Fitness der Spieler in der Hinrunde immer wieder zurückgeworfen. Auch deshalb hat der VfB die drittschlechteste Laufleistung aller Bundesliga-Mannschaften vorzuweisen. In Marbella wollte der VfB-Coach seine Mannschaft endlich wieder fit für den Abstiegskampf bekommen. Die hohe Belastung zeigte anscheinend Wirkung. "Ich habe die Mannschaft selten so ruhig erlebt, wie beim Abendessen nach meiner Ankunft", sagte Präsident Claus Vogt, der am Dienstag zum Team gestoßen war.
Aber nicht nur die Fitness stand in Südspanien im Fokus: Auch die Offensive. Seit fünf Ligaspielen ist der VfB torlos - Vereinsnegativrekord. Die letzten 61 Torschüsse blieben erfolglos. In der bisherigen Saison haben Verteidiger mehr Tore geschossen als Stürmer - ein Armutszeugnis für den VfB-Angriff. Aus diesem Grund standen auch immer wieder Abschluss-, Pass- und angriffstaktische Übungen auf dem Plan.
Auffällig war auch das Auftreten von Trainer Matarazzo. Der Italo-Amerikaner griff immer wieder in Übungen ein, korrigierte die Ausführung und trieb seine Spieler an. Dabei versuchte er neben der Ernsthaftigkeit in Übungen und Ansprachen auch den Spaßfaktor oben zu halten. Zu sehen war das beim Lattenschießen am Donnerstag. Die Verlierer - Erik Thommy und Waldemar Anton - mussten zur Strafe zwei Minuten ins Eisbecken. "Das ist kein Eisbecken mehr. Das ist fast komplett gefroren", freute sich Verteidiger Pascal Stenzel über das Leid der Kollegen.
Einen ersten Eindruck, ob das Trainingslager in Spanien nicht nur der Stimmung in der Mannschaft, sondern auch der Leistung auf dem Platz geholfen hat, wird sich am morgigen Freitag zeigen. Dann bestreitet der VfB ein Testspiel gegen den russischen Erstligisten FK Rostow. Sasa Kalajdzic würde sich sicherlich freuen, nach diesem Spiel wieder vor Erschöpfung auf dem Rasen zu liegen anstatt, wie in den letzten Wochen, vor Enttäuschung.
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