Wölfe-Krise spitzt sich zu! So steht es um Kohfeldt
15.12.2021 | 20:28 Uhr
Der VfL Wolfsburg hat unter Florian Kohfeldt zuletzt sechs Niederlagen einstecken müssen. Die kurze Talfahrt wird zu einer echten Krise, in der auch die Frage aufkommt: Ist der neue Coach die richtige Besetzung?
Der anfängliche Jubel um die Verpflichtung von Kohfeldt hat nach den jüngsten Pleiten schnell abgenommen. Auf drei Siege in Bundesliga und Champions League sowie ein Remis folgten zuletzt gleich sechs Niederlagen. Plötzlich steht der VfL deutlich schlechter da, als noch unter Mark van Bommel, der erst vor sieben Wochen seine Sachen packen musste.
Die Parallelen dabei sind nicht von der Hand zu weisen. Auch der Niederländer startete furios in Wolfsburg und stand bis zum 6. Spieltag sogar auf dem ersten Tabellenplatz. Zwar schieden die Wölfe unter van Bommel wegen eines Wechselfehlers schon vor Bundesliga-Start aus dem DFB-Pokal aus und auch in der Königsklasse waren die Niedersachsen noch sieglos, doch Kohfeldt hatte alle Chancen und ein Weiterkommen bis zum letzten Spiel selbst in der Hand.
Nun ist Wolfsburg als Gruppenletzter aus der Champions League ausgeschieden und steht mit immer noch 20 Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Der Relegationsplatz lediglich vier Punkte entfernt. Die Champions League schon sechs.
Was bedeutet das für den ehemaligen Werder-Coach? Vorerst wohl gar nichts. Noch vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart am Wochenende stärkte Sportdirektor Jörg Schmadkte seinem Wunschtrainer den Rücken. "Er muss leider Gottes Dinge ausbaden, die in der Vergangenheit liegen. [...] An Kohfeldt lasse ich nichts heran. Eine solche Diskussion wäre unredlich und nicht in Ordnung", versicherte Schmadkte im Interview mit Sky.
Trotz zwei weiterer Niederlagen in den darauffolgenden fünf Tagen gegen Stuttgart (0:2) und Köln (2:3) dürfte sich daran noch nicht viel geändert haben. Denn: Der neue Trainer der Wolfsburger hatte schlicht noch nie wirklich Zeit, mit der Mannschaft an taktischen Feinheiten zu arbeiten. Nach dem ersten Kennenlernen folgten eine Reihe englische Wochen - auch die Gegner machten es den Wölfen schwer einen Rhythmus zu finden.
"Wenn man Jörg Schmadkte glaubt - und das tue ich - dann wird es überhaupt noch nicht eng für Kohfeldt. Das Thema macht er nicht auf. Und das hat er auch begründet und erklärt. Kohfeldt hat noch gar nicht die Chance gehabt, bei der taktischen Neuausrichtung wirklich in die Tiefe zu gehen", meint Sky Wolfsburg-Reporter Sven Töllner.
Diese Zeit könnte der Wölfe-Coach nun bekommen. Zwar steht vor der Winterpause noch das Duell mit dem FC Bayern München an, bei dem es gemessen an der Form beider Klubs wohl nicht sonderlich viel zu holen geben dürfte, doch dann hat Kohfeldt immerhin vom 17. Dezember bis 9. Januar, um sich aller Problematiken innerhalb des Teams anzunehmen - und zu entledigen.
Neben taktischer Feinheiten, wie der Defensiv-Ausrichtung des im vergangenen Jahr so sattelfesten Klubs, könnten auch zwischenmenschliche Faktoren eine Rolle spielen. Qualitativ sind die Wolfsburger nämlich bestens besetzt. Die Champions-League-Elf der Vorsaison blieb überwiegend bestehen und wurde pointiert und sinnvoll verstärkt. Der Verdacht liegt nahe, dass die Chemie des Kaders derzeit nicht passt und Spieler untereinander Probleme miteinander haben könnten.
Diese Analyse steht Kohfeldt dann bevor. Stolpern die Wolfsburger nach der Winterpause weiter, dürfte die Luft für den Trainer allerdings dünner werden. Noch hält der 39-Jährige die Fäden selbst in der Hand.
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