Sky exklusiv || Werner: "Der Transfer hat sich gelohnt"
16.02.2024 | 11:11 Uhr
Im exklusiven Sky Interview spricht Timo Werner über seinen Wechsel zu den Tottenham Hotspur und seine Zeit bei RB Leipzig. Zudem zieht der Angreifer einen Vergleich zwischen der Bundesliga und Premier League.
… die vergangene Zeit bei RB Leipzig:
"Manchmal passt es zwischen Personen oder auch zwischen Taktiken und Spielern nicht mehr. Ich kann mich bei wenigen Leuten in Leipzig beschweren, dass die Situation so war. Das hat mir nicht mehr die Freude bereitet, die ich lange verspürt habe. In Leipzig hat es am Ende nicht mehr gepasst. Deshalb war es für alle Beteiligten der richtige Schritt, dass ich zu Tottenham gehe. Dass es hier so gut klappt und ich mich sofort wohlfühle, hätte man am Anfang auch nicht gedacht."
… die mögliche EM-Teilnahme und was der Transfer damit zu tun hatte:
"Die EM hat eine Rolle gespielt. Es war aber nicht mein Hauptargument. Dafür sind der Klub und das Interesse des Trainers zu groß. Ich bin hierhergewechselt, weil ich genau das gebraucht habe. Ich wollte den Spaß am Fußball wiederfinden und genau diese Art von Fußball spielen. Das führt am Ende vielleicht dazu, dass ich bei der Europameisterschaft dabei sein kann."
… den Transferablauf, als er noch mit RB im Trainingslager war:
"Am Ende ging es sehr schnell. Zwei bis drei Wochen vorher hat sich Tottenham schon einmal gemeldet. Ich bin da aber nie drauf eingegangen, weil ich dachte, dass ich mir in Leipzig über den Winter etwas erarbeiten kann. Je größer das Interesse wurde und je häufiger sich Tottenham bei meinen Beratern gemeldet hat, ist es irgendwann so interessant geworden, dass ich am Ende nicht mehr 'nein' sagen konnte."
… seine mentale Situation:
"Der Spaß ist vollkommen zurückgekehrt. Ich habe mich als Mensch sehr verändert, ich bin viel fröhlicher geworden. Man kann nach fünf Spielen sagen, dass sich der Transfer gelohnt hat. Aber die Saison ist noch lang. Ich will an den ersten Leistungen anknüpfen. Es hat sich aber schon für die fünf Spiele gelohnt, allein nur in unserem Stadion unseren Fußball zu spielen."
… den Austausch mit Marco Rose und Rouven Schröder kurz vor dem Transfer:
"Es gab relativ wenig Austausch. Im Verlauf der Hinrunde war klar, wie der Trainer über mich gedacht und mit mir geplant hat. Deshalb war es relativ einfach für mich, diesen Schritt zu gehen."
… den Transfer zum großen Stadtrivalen von Ex-Klub Chelsea:
"Natürlich ist das etwas komisch. In Deutschland würden auch nicht alle 'Hurra' schreien, wenn man von Dortmund zu Schalke wechselt. Aber gerade in London gibt es so viele Klubs, da ist die Wahrscheinlichkeit bei einer Rückkehr nicht gering, dass man bei einem Rivalen spielt. Jetzt spiele ich bei Chelseas größtem Rivalen. Am Anfang habe ich mir Gedanken darüber gemacht - auch, weil ich bei den Fans recht gut angesehen war. Trotzdem war der Schritt zurück in die beste Liga der Welt wichtig für mich. Zurück zu einem Fußball, der mir damals viel Spaß gemacht hat. Da konnte ich in dem Moment keine Rücksicht nehmen."
… die Stadt London:
"Ich habe während der Zeit bei Chelsea schon mal in London gelebt, da fragt man sich manchmal, warum man überhaupt aus London weggegangen ist. London ist für mich weltweit eine der besten Städte. Das Gesamtpaket bereitet mir viel Freude und Spaß."
… elementare Unterschiede zwischen der Bundesliga und der Premier League:
"Die Premier League hat mittlerweile einen so großen Hype, dass die anderen Ligen dort nicht mehr aufholen können. Sie haben es frühzeitig verstanden, sich sehr gut zu vermarkten. Dazu ist es der Fußball, der hier gespielt wird. Über Fouls, die in Deutschland gepfiffen werden, wird hier müde gelacht. Da wird einfach weitergespielt. Nach 60 Minuten gegen Brighton haben mir die Beine wehgetan. Es ist ein sehr offenes Spiel, es geht häufig hin und her. (...) In Deutschland gibt es die lauten, immer wiederkehrenden Gesänge, die für den Lärmpegel und die Atmosphäre sehr gut sind. Hier merkt man, wie das Stadion mitgeht, sobald man im Angriff ist. Das sind komplett unterschiedliche Philosophien der Fans. Hier werden Tacklings manchmal mehr gefeiert als Tore. Das ist sehr beeindruckend."
… seine Tacklingqualitäten:
"Meine Tacklings sind besser geworden, da muss man sich auch anpassen. Hier wird nicht jedes Foul gepfiffen. Man muss lernen, stark auf den Beinen zu sein und im Zweifelsfall auch mal einen Tritt mehr hinzunehmen."
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