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WM 2022 in Katar: Iranische Spieler singen Nationalhymne wieder

Iranische Spieler singen Nationalhymne mit - Zensur auf der Tribüne

Die Nationalspieler des Irans haben nach ihrem Protest die Nationalhymne am Freitag wieder mitgesungen.
Image: Die Nationalspieler des Irans haben nach ihrem Protest die Nationalhymne am Freitag wieder mitgesungen.  © Imago

Die Fußball-Nationalspieler des Iran haben vor ihrem zweiten WM-Spiel gegen Wales bei der eigenen Nationalhymne allesamt wieder mitgesungen.

Von den Anhängern auf den Rängen gab es dafür anfangs leichte Pfiffe, die sich aber schnell mit Jubel mischten. Auf den Rängen waren allerdings auch in Tränen aufgelöste Fans zu sehen.

Zum Auftakt gegen England (2:6) hatte die Mannschaft noch ein Zeichen der Solidarität an die Regime-Kritiker in der Heimat gesetzt und während der eigenen Hymne geschwiegen.

Fußball WM 2022

  • Datum: 21. November – 18. Dezember
  • Ort: Katar
  • Eröffnungsspiel: Katar - Ecuador (Gruppe A) am 21. November
  • Finale: 18. Dezember
  • Spielplan: 64 Spiele in 8 WM-Gruppen und der K.-o.-Phase
  • Spielmodus: Rundenturnier (8 Gruppen à 4 Teams), K.-o.-System (ab Achtelfinale)
  • Teilnehmer: 32 Länder, Deutschland spielt in der Gruppe E
  • Ticketpreise: 60 - 1.417,- Euro

Sicherheitskräfte beschlagnahmen Trikots

Während des Spiels gegen Wales verhinderten nun katarische Sicherheitskräfte auf der Tribüne des Ahmad-bin-Ali-Stadions einige Solidaritätsbekundungen durch iranische Fans. So hielt eine Zuschauerin ein Trikot mit dem Namen Mahsa Amini in die Höhe und musste dieses abgeben, auch Shirts mit der Aufschrift "Frauen. Leben. Freiheit." wurden entfernt. Das zeigten aktuelle TV-Bilder und Fotos aus dem Stadion.

Seit dem Tod der 22-Jährigen Mahsa Amini kommt es im Iran zu Massenprotesten, beim harten Vorgehen der Polizei starben bereits fast 400 Menschen. Das heimische Staatsfernsehen hatte während der Hymne beim Auftaktspiel nur eine Totale eingeblendet, während der auf den Rängen unüberhörbaren "Freiheit, Freiheit"-Rufe wurde der Ton abgedreht. Nun verzichtete die Mannschaft auf einen weiteren Protest.

"Wir stehen nicht unter Druck", hatte Angreifer Mehdi Taremi vor dem zweiten Spiel berichtet: "Ich will nicht über politische Dinge reden. Wir sind hierhergekommen, um Fußball zu spielen. Ich kann nichts ändern."

SID

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