Mbappe nimmt Fußball-Fans die Angst! Ein Kommentar
19.12.2022 | 15:16 Uhr
Lionel Messi hat seine Karriere endlich gekrönt. Der Argentinier darf sich Weltmeister nennen, ihm gehören zurecht sämtliche Schlagzeilen nach dem Finale. Der eigentliche Mann des Spiels allerdings: Kylian Mbappe. Der Franzose tritt am Montag das Erbe seines PSG-Kollegen an. Ein Kommentar.
Für Fans des Sports sind es stets herzzerreißende Bilder, die Verlierer eines Finals am Boden zu sehen. Gestandene Männer, die Millionen über Millionen verdienen, von Fans verehrt werden und alltägliche Probleme wohl nur vom Hörensagen kennen, kämpfen mit den Tränen. Ganz nah, ganz menschlich.
So auch Kylian Mbappe, der mit hängendem Kopf seine Torjäger-Trophäe entgegennahm und von der Bühne schlurfte. Nach seinem Auftritt gegen die starken Argentinier müsste die Brust des Weltstars eigentlich vor lauter Stolz fast platzen. Der erst 23-jährige Franzose bestritt am Sonntag bereits sein zweites WM-Finale. 2018 durfte der damals 19 Jahre junge Ausnahmespieler bei seiner ersten WM auch den ersten Titel bejubeln. Dafür brauchte Messi fünf Turniere.
Mbappe spielt nicht nur für eine Weltklasse-Nation, sondern ist bereits ihr großes Aushängeschild. Drei Treffer gelangen dem Wunderknaben im Finale. Im Alleingang brachte der PSG-Star die totgeglaubten Franzosen nach 80 beinahe ermüdenden Minuten argentinischer Dominanz binnen zwei Minuten aus dem Nichts zurück. Mit insgesamt vier Treffern ist er bereits der beste Final-Torschütze der Historie.
Final-Dreierpack, WM-Rekord, Turnier-Torschützenkönig - alles Nebensache, wenn am Ende das Gefühl der Enttäuschung überwiegt. Er ist nicht derjenige, der den goldenen Pokal in die Höhe streckt. Zumindest heute - denn die Zukunft gehört Mbappe. Schnell, trickreich, treffsicher, erfolgreich. Wer in der 120. Minute noch die halbe Abwehr des neuen Weltmeisters leichtfüßig austanzt und am vierten, entscheidenden Tor kratzt, ist Weltklasse.
Messi hat sich mit 35 endlich gekrönt. Damit hat der neue Weltmeister wohl auch das ewige Duell mit seinem Dauerrivalen für sich entschieden. Cristiano Ronaldo sucht nach seinem Seifenopern-Aus bei Manchester United mit 37 Jahren derzeit einen neuen Klub und zieht dabei offenbar Saudi-Arabien in Betracht.
Zwei Jahrzehnte voller Freude über das Duell der beiden Ausnahmestürmer stehen vor dem Ende. Eine beängstigende Frage blieb bis zuletzt: Wird es je wieder solche Spieler geben? Kylian Mbappe hat den Fußball-Fans diese Angst endgültig genommen. Es wird sie nicht irgendwann geben - er verzaubert die Welt schon jetzt.