Rechtzeitig vor dem Topspiel zwischen dem Hamburger SV und Schalke 04 (ab 20:00 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 2) scheinen die Zweitliga-Giganten in die Spur gefunden zu haben. Gibt es einen Sieger, überwintert dieser in den Top drei. Und das nach einer Saisonhälfte mit ständigen Aufs und Abs.
Die Hinspielniederlage gegen den HSV zum Saisonauftakt war die Bestätigung für das, was viele vermutet hatten: Diese Saison würde keine einfache werden für Schalke. Zwischen dem 1:3 am 23. Juli und dem Rückspiel am Samstagabend liegen knapp fünf Monate voller Höhen und Tiefen.
Platz 13 (nach dem HSV-Spiel und nach dem 1:4 in Regensburg einen Monat später) waren die schlechtesten Platzierungen der Königsblauen, Rang drei und vier Siege in Serie zwischen den 25. September und 23. Oktober die beste Phase der Knappen. Zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt schwankte die Stimmung um Trainer Dimitrios Grammozis und seine nach dem Abstieg fast völlig neu formierte Mannschaft.
Auf die 2:4-Klatsche gegen Darmstadt folgten Heimspiel-Kantersiege gegen Sandhausen (5:2), Nürnberg (4:1) und der Sprung auf Rang vier, punktgleich mit dem drittplatzierten HSV.
Achterbahnfahrt wie auf dem Hamburger Dom
Auch bei den Hanseaten ging es seit Saisonbeginn auf und ab wie in der Achterbahn auf dem Hamburger Dom. Dem 3:1 auf Schalke folgten vier Spiele ohne Sieg und es ging runter bis auf Platz zehn.
Zwar hat das Team von Trainer Tim Walter nur zwei Niederlagen kassiert: ein 2:3 im Stadtderby beim FC St. Pauli und das 0:1 in Hannover. Doch acht Unentschieden sorgten dafür, dass die Rothosen bisher nicht ganz oben dabei waren. Mit dem 3:0 gegen Rostock und dem dritten Heimsieg in Serie kletterte der HSV schließlich zum ersten Mal auf den Relegationsplatz. Und will diesen mit einem Dreier gegen Schalke festigen.
"Wir sind guter Dinge und freuen uns riesig auf das Spiel. Solche Duelle mit den besten Mannschaften der Liga brauchen wir, um uns auf unserem Weg weiter zu verbessern", sagte Chefcoach Walter: "Schalke war vor gefühlt drei Jahren noch Vizemeister in der Bundesliga, jetzt sind sie unser Gegner in der 2. Liga. Sie haben sehr gute Spieler, mit denen wollen wir uns messen."
HSV hat die beste Abwehr der Liga
Zweimal in Folge spielte die Walter-Elf zu Hause zu Null, mit 17 Gegentreffern stellt der HSV die beste Abwehr der Liga. Aber auch die Offensive mit Robert Glatzel (acht Saisontore), Sonny Kittel (vier Tore und acht Vorlagen) und dem 20 Jahre alten Shootingstar Faride Alidou (2/4) kann sich mehr als sehen lassen.
"Ich glaube, dass der HSV im Spiel nach vorne besser ist und deswegen auch das Spiel gewinnen wird", sagt Heiko Westermann bei Sky. "Natürlich kommt die Stabilität nach hinten noch dazu, die sie in den letzten Wochen echt unter Beweis gestellt haben", ergänzt der ehemalige HSV- und S04-Profi.
Grammozis freut sich über positive Entwicklung
Bei Schalke kehrt Trainer Dimitrios Grammozis nach seiner Corona-Quarantäne auf die Bank zurück. "Ich bin froh, dass ich wieder draußen bin und jetzt noch einmal ein absolutes Highlight zum Jahresabschluss habe", sagte der ehemalige HSV-Profi am Freitag.
Fehlen wird hingegen weiter Torjäger Simon Terodde (zwölf Saisontreffer), der im Vorjahr noch in Hamburg spielte, auch Dominick Drexler und Kapitän Danny Latza fallen verletzt aus.
Dennoch geht Schalkes Trainer zuversichtlich in die Partie und die zweite Saisonhälfte. "Die Mannschaft wächst immer weiter zusammen und einige der jungen Spieler haben in den vergangenen Monaten einen großen Sprung gemacht", meinte Grammozis und ergänzte: "Ich bin überzeugt davon, dass wir eine gute Rückrunde spielen werden."
Westermann glaubt an beide Ex-Klubs
Der HSV und Schalke sind beide noch auf der Suche nach Kontinuität, und dennoch ist Westermann von seinen Ex-Vereinen überzeugt.
"Sie haben sich jetzt die letzten Wochen stabilisiert", sagt der ehemalige Abwehrspieler, der bei beiden Klubs einst Kapitän war. "Ich denke, dass am Ende der HSV und Schalke um den Aufstieg mitspielen werden. Ich glaube einfach, dass die Qualität von beiden Kadern besser ist als bei manch anderen Mannschaften."
Wer am Samstag verliert, für den könnte der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz allerdings nach dem letzten Spieltag des Jahres wieder auf sechs Punkte anwachsen. Und für den würde die Achterbahnfahrt erst einmal weitergehen.
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