Müller und Maier holen Silber und Bronze bei der Skicross-WM
Erst mitten in der Formkrise, dann der vermeintlich vierte Platz - und schließlich doch noch Silber am Grünen Tisch. Skicrosser Tobias Müller hat überraschend eine Medaille bei der WM geholt. Daniela Maier sorgte für eine Sensation.
21.03.2025 | 14:14 Uhr
Sensations-Silber am Grünen Tisch für Tobias Müller, Bronze für Daniela Maier: Die deutschen Skicrosser haben bei der WM in St. Moritz ihre Erwartungen übertroffen. Während Weltcup-Spitzenreiter Florian Wilmsmann im Viertelfinale scheiterte, sprangen zwei "Sorgenkinder" des deutschen Teams in die Bresche.
Die Olympiadritte Maier hatte zuletzt mit Knieproblemen und einer Formkrise zu kämpfen, Müller war im Sommer an der Hüfte operiert worden und musste noch im Dezember eine Pause einlegen. "Ausgerechnet der Tobi, mit dem wir am wenigsten gerechnet haben - der ist heute wahnsinnig gefahren", sagte Sportdirektor Heli Herdt. "Eine bronzene, eine silberne: Unser Ziel haben wir schon erreicht." Vor allem dank Müller.
Müller holt Silber am Grünen Tisch
"Ich bin einfach überglücklich, für mich ist das auch eine Überraschung", sagte Müller, der zunächst ein kleines Drama durchlebte. Im Finale war der 32 Jahre alte krasse Außenseiter in einer Linkskurve vom Franzosen Youri Duplessis-Kergomard aus dem Kurs gedrängt worden, verpasste dadurch ein Tor und kam als Vierter ins Ziel. Die Jury aber überprüfte den Lauf und setzte Müller schließlich auf Rang zwei hinter Olympiasieger Ryan Regaz aus der Schweiz.
"Ich war erst mal richtig sauer", sagte Müller. Nach einigen Minuten aber brach er in Jubel aus. Für die deutschen Skicrosser holte er kurz nach Maier die vierte WM-Medaille, für den Allgäuer selbst ist es bereits die achte. Zwischen 2011 und 2015 war er siebenmal Weltmeister im Telemark geworden, erst seit 2016 fährt er Skicross. Bereits sein Vorstoß ins Finale war eine Überraschung. In der Qualifikation hatte er lediglich Rang 29 belegt.
Maier holt erste deutsche Medaille seit 2007 bei den Frauen
Auch Daniela Maier war nach ihrer Fahrt zu Bronze sehr zufrieden. "Es fühlt sich mega an, ich bin erleichtert, mega glücklich, der Tobi auch noch Silber, perfekt", sagte sie. Eine große Feier wird es bei den deutschen Skicrossern aber noch nicht geben. "Wir bereiten uns gut vor auf den Teamwettkampf vor", sagte Müller.
Maier holte die erste Skicross-Medaille in der Frauenkonkurrenz seit Alexandra Grauvogl 2007. Müller folgte auf Wilmsmann, der 2023 in Georgien ebenfalls Silber gewonnen hatte. Der mitfavorisierte Weltcup-Führende verpasste in seinem Lauf mit Müller, Tim Hronek und Titelverteidiger Simone Deromedis aus Italien als Dritter nur um eine Hundertstel den Einzug ins Halbfinale.
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