Bundesliga: Hamann-Kritik im VAR-Streit wegen Grifo-Tritt und Kone-Rot
VAR-Wirrwarr sorgt für Ärger: Hamann fordert klare Konsequenzen
28.11.2023 | 14:44 Uhr
Am Samstag kam Vincenzo Grifo vom SC Freiburg in der Bundesliga nach seinem groben Foul noch mit einer Gelben Karte davon - nach Videobeweis. Am Sonntag sah Manu Kone von Borussia Mönchengladbach für ein ähnliches Vergehen auch erst Gelb, nach VAR-Überprüfung dann aber Rot. Dies sorgt für neue Diskussionen bei Sky90.
Dass die beiden Szenen am Ende unterschiedlich bewertet wurden, kann Sky Experte Didi Hamann, der sich bereits am Samstag mit dem Schiedsrichter-Sprecher des DFB, Alex Feuerherdt, über die Grifo-Szene gestritten hatte, in keiner Weise nachvollziehen. "Das sind ziemlich identische Situationen. Da wird billigend eine Verletzung des Spielers in Kauf genommen. Das ist für mich unstrittig", sagte der Ex-Profi bei Sky90 - Die Fußballdebatte: "Beide Spieler haben großes Glück. Wenn der Boden nicht nachgibt, dann liegen sie jetzt wahrscheinlich im Krankenhaus. Sowas muss mit Rot bestraft werden."
Dabei möchte Hamann den Feldschiedsrichtern - aufgrund der Geschwindigkeit im Spiel - keinen Vorwurf machen. Vielmehr nimmt er die Videoassistenten in die Pflicht.
"Wir haben den Videobeweis genau für solche Situationen eingeführt, wenn der Schiedsrichter etwas falsch wahrnimmt oder nicht wahrnimmt und dann eingreift. Wir haben verunsicherte Schiedsrichter und ich habe nicht den Eindruck, dass die Videoassistenten zwingend den Schiedsrichtern helfen", so Hamann.
Schiedsrichter auch mal auf die Ersatzbank setzen?
Thomas Strunz stimmte indes seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen zu. "Für mich sind das zwei ganz klare Rote Karten", sagte der 1996-Europameister: "Der Videoassistent muss sehen, dass es keine Möglichkeit gab, den Ball überhaupt zu treffen. Das war gestern bei Grifo so und das war bei Kone die gleiche Situation. Das ist für mich völlig unverständlich, dass zwei gleiche Situationen unterschiedlich bewertet werden."
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Hamann ging über ein allgemeines Unverständnis hinaus und hob die aus seiner Sicht schwerwiegenden Folgen solcher vermeintlich falschen Entscheidungen hervor. "Da geht es um Existenzen", sagte der 50-Jährige und wies damit auf mögliche Trainerentlassungen nach Niederlagen und Negativserien hin. "Da muss ich vielleicht einem Schiedsrichter auch mal sagen: Du hast jetzt zwei Wochen Pause, du gehst auf die Ersatzbank. Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass ich das akzeptieren könnte."
Der Ex-Nationalspieler merkte noch echauffiert an: "In England gibt es eine unabhängige Kommission, die am Montag sagt: 'Das war richtig, das war falsch, das hätte man anders machen müssen.' Ob das zwingend die Entscheidungsfindung besser macht, lasse ich mal dahingestellt. Nur vom DFB hören wir nichts, die machen ihre Statistiken. Am Ende der Saison sagen sie: 'Wir haben alles richtig gemacht, nur zweimal hätten wir anders entscheiden müssen.' Es gab schon unzählige Situationen in dieser Saison, die falsch entschieden wurden."
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