Heldt & Hamann sprechen über Sommerabgänge des FC Bayern
Heldt plaudert aus: So viele Abgänge soll es bei Bayern im Sommer geben
18.04.2024 | 22:03 Uhr
In der neue Ausgabe von "Triple - Der Schüttflix Fußballtalk" mit Riccardo Basile, Horst Heldt, Roman Weidenfeller.und Sky Experte Didi Hamann als Gast, thematisierte die Runde unter anderem Julian Nagelsmann und den FC Bayern sowie den Aufschwung des deutschen Fußballs.
Horst Heldt über …
… die Saison des FC Bayern: "Das war keine 'Bayern-like-Saison'. Das muss aufgearbeitet werden. Und ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen auch tun werden. Es gab ein großes Vakuum. Früher hat sich irgendwann Uli Hoeneß gemeldet, wenn er gemeint hat, dass er den FC Bayern schützen muss. Jetzt hatte man einen Trainer, der zwar herausragende Fähigkeiten hat, aber speziell ist. Sie hatten in einer Phase, in der man die Mannschaft zusammenstellen musste, ein Gremium, weil kein Sportvorstand und kein Sportdirektor da waren. Es ist vieles nicht so gelaufen, wie man sich das vorgestellt hat. Und dann war eben niemand da, um mal einen Spieler zu schützen. Der FC Bayern hat das mit seinen Personalentscheidungen selbst verschuldet."
… einen Umbruch beim FC Bayern: "Es wurde davon gesprochen, dass man sechs bis acht Spieler austauschen will. Ich frage mich, wer die Spieler sind? Wenn du so einen Prozess beginnst, fängst du an, Gespräche zu führen, vor allem bei einer Vielzahl an Spielern. Das werden sie lose schon mal gemacht haben."
… eine mögliche Rückkehr von Julian Nagelsmann zum FC Bayern: "Ich fände das echt skurril. Das ist keine Rückholaktion a la Jupp Heynckes. Ich finde, dass das gefährlich ist für Julian Nagelsmann. Sollte diese Rückholaktion wieder schief gehen, müssen sich die Bayern-Verantwortlichen hinterfragen und für Julian Nagelsmann wäre das auch ein Karriereknick. Es hat auch Auswirkungen, wie gut die Europameisterschaft läuft. Aus meiner Sicht ist das risikobehaftet."
… die Frage, ob er Spieler des FC Bayern, sollte er nach der EM Trainer in München werden, bei der Nominierung für die EM anders bewerten darf: "Wenn er das macht, ist er nicht tragbar für beide Seiten. Im Job des Nationaltrainers muss er vereinsunabhängig agieren. Das ist auch die Erwartungshaltung und nicht: ‚Was ist in fünf, sechs Monaten?'
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Dietmar Hamann über …
… das Weiterkommen des FC Bayern in der Champions League: "Erst einmal Glückwunsch an den FC Bayern und an Thomas Tuchel. Es sind mit Sicherheit einige Sachen in der Vorrunde passiert, die dazu geführt haben, dass man sich jetzt im Sommer trennt. Aber sie haben sich jetzt zusammengerauft und haben sich gesagt: ‚Wir versuchen jetzt das Bestmögliche draus zu machen.' Man muss auch mal darauf schauen, wer alles nicht unter den letzten Vier ist. Da sind viele Top-Vereine dabei. Und auch als FC Bayern ist es nicht garantiert, dass man es in naher Zukunft nochmal ins Halbfinale schafft. Vom Verein ist jetzt ein unheimlicher Druck abgefallen. Es wäre das erste Mal seit langer Zeit gewesen, dass die Saison Mitte April vorbei ist. Es war mehr als der Einzug ins Halbfinale, sodass die Spannung hochbleibt, das war ein Sieg für den Verein."
… den Anteil von Thomas Tuchel am Halbfinal-Einzug: "Man darf nicht vergessen, dass man gegen eine der Top-Mannschaften der Premier League gespielt hat. Dazu haben mit Alphonso Davies, Kingsley Coman und Serge Gnabry drei wichtige Spieler gefehlt. Thomas Tuchel musste gestern eine Entscheidung treffen. Er hat sich für Noussair Mazraoui und Raphael Guerreiro auf der linken Seite entschieden und lag damit komplett richtig. Es hat geholfen, dass die Bayern tief gestanden sind. Das können sie in der Bundesliga nicht. Die Mannschaft hat zudem toll gekämpft. Ich hoffe, dass sie diesen Zusammenhalt auch gegen Real zeigen und auch in Madrid, denn es wird Phasen geben, da werden sie einander brauchen. Wenn sie das aber so machen, wie in den beiden Spielen gegen Arsenal, sind sie für mich gegen Real leichter Favorit."
… die Saison des FC Bayern: "Für mich ist die Saison gerettet. Man steht unter den letzten Vier in Europa und hat eine gute Chance ins Finale einzuziehen. Es war klar, dass man irgendwann mal nicht Meister wird. Und ein Aus im Pokal kann auch immer passieren. Es ist völlig egal, ob man am Ende drei Punkte Rückstand hat oder 20. Wenn man ins Finale kommt, war es eine gute Saison und wenn sie die Champions League gewinnen, sogar eine herausragende, lässt man Meisterschaft und Pokal ein bisschen außer Acht."
… die Aussagen von Joshua Kimmich nach dem Spiel gegen den FC Arsenal: "Es ist sein gutes Recht, sowas zu sagen. Er wurde für alles Mögliche verantwortlich gemacht und deswegen freut es mich für ihn. Es gehört aber auch zur Wahrheit ist, dass die Bayern die besten Spiele gemacht haben, wenn er nicht dabei war oder rechts hinten gespielt hat. Es ist auch nicht einfach für einen Spieler, der die letzten Jahre immer zentral gespielt hat, gegen klassische Außenspieler zu spielen. Und deshalb Hut ab. Jetzt sieht es so aus, als würde Julian Nagelsmann zum FC Bayern zurückkehren. Kimmich war der verlängerte Arm in dessen erster Amtszeit. Ich habe geglaubt, es würde ihm guttun, mal wo anders zu spielen und sich woanders zu entfalten. Aber mit einer Rückkehr von Nagelsmann könnte ich mir vorstellen, dass er bleibt."
… eine mögliche Rückkehr von Julian Nagelsmann zum FC Bayern: "Es wird langsam Zeit, dass eine Entscheidung getroffen wird. Man muss langsam beginnen, Spieler zu verpflichten. Was sind die Optionen? Roberto de Zerbi hat eine Sprachbarriere und Brighton hat nicht die Größe des FC Bayern. Julian Nagelsmann ist einer der besten deutschen Trainer. Natürlich ist das letzte Jahr nicht gut geendet. Aber was man so hört vom DFB, hat er sich weiterentwickelt. Was hat Nagelsmann für Optionen? Man darf nicht vergessen, was der FC Bayern für eine Wucht hat als Verein. Es gibt nicht viele bessere Vereine, mit denen du Titel und sogar die Champions League gewinnen kannst, als der FC Bayern. Ich habe irgendwo ein ungutes Gefühl, aber ich verstehe beide Seiten."
… andere Kandidaten als neue Bayern-Trainer: "Dass die Bayern noch keinen neuen Trainer für die neue Saison haben, liegt daran, dass sie in den letzten Wochen nichts gemacht haben. Sie hätten zu Julian Nagelsmann sagen können: ‚In den nächsten zehn Tagen brauchen wir eine Entscheidung.' Und wenn einer vier Wochen Bedenkzeit braucht, um zum FC Bayern zu kommen, dann soll er wegbleiben und woanders hingehen. Da sind die Bayern zu groß dafür. Der FC Bayern muss wissen, was er für eine Wucht und für eine Strahlkraft hat."
… die Frage, ob er Spieler des FC Bayern, sollte er nach der EM Trainer in München werden, bei der Nominierung für die EM anders bewerten darf: "Er darf das nicht anders bewerten. Das muss er trennen, er ist Profi genug. Er hat letztes Mal eine Entscheidung bei den Dortmunder Spielern oder Leon Goretzka, die alle gerade eine tolle Reaktion zeigen, getroffen und wenn er von der Aussage, nur wenige Änderungen für die EM vorzunehmen, abweicht, macht er sich unglaubwürdig."
… eine mögliche Nachfolge von Jürgen Klopp als Nachfolger von Julian Nagelsmann als Bundestrainer: "Wenn Jürgen Klopp sich entscheidet, nach seiner Pause Bundestrainer zu werden, musst du beim DFB Nägel mit Köpfen machen. Ich fände Sandro Wagner als Übergangslösung gut. Ich gehe davon aus, dass der DFB mit Jürgen Klopp schon gesprochen hat. Auf Klopp musst du warten, wenn er kommt."
… Edin Terzic: "Ich gehe davon aus, dass er nach dem Halbfinal-Einzug unkündbar ist. Ich war immer wieder überrascht, wie schlecht die Stimmung bei Borussia Dortmund ist. Mir war das immer zu negativ. Für mich waren sie kein Meisterschaftskandidat. Sie haben letzten Mai den ultimativen Leberhaken bekommen, das hinterlässt Narben. Dafür haben sie es gut gemacht. Sie haben zwar nicht immer schön gespielt, aber ihre Spiele gewonnen. Und jetzt so zurückzukommen, acht Monate später im Halbfinale zu stehen, mit der Gruppenphase, PSV und Atletico, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Für mich ist Diskussion beendet."
… Julian Brandt: "Ich würde Julian Brandt nicht mit zur EM mitnehmen. Kein Bedarf auf der Position, da haben wir haben bessere Spieler. Ist bitter und schade, aber wenn sich keiner verletzt, wird es schwer, für alle, die das letzte Mal nicht dabei waren."
… den Deutschen Fußball: "Wenn man nach England schaut: Keine Mannschaft im Halbfinale der Champions League, Liverpool und West Ham mit deutlichen Niederlagen in den Hinspielen in der Europa League. Da wurde so viel Geld ausgegeben. Es ist umso bemerkenswerter, was für tolle Arbeit in Deutschland bei den Vereinen geleistet wird. Was für gute, junge Spieler nachkommen. Für mich ist der Gewinner der Woche der Deutsche Fußball."
Roman Weidenfeller über …
… die zwei Gesichter des FC Bayern in dieser Saison: "Die Hymne zu hören, ist etwas Besonderes. Da fiebert man schon als kleiner Junge darauf hin. Ich glaube, bei den Bayern war relativ früh klar, dass sie sich aufgrund des großen Rückstandes in der Bundesliga und dem Aus im DFB-Pokal auf die Champions League konzentrieren."
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