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Bayern-Block bei der deutschen Nationalmannschaft wird kleiner

"FC Bayern Deutschland" war einmal!

Joshua Kimmich (l.) und Aleksandar Pavlovic sind zwei von drei Bayern-Spielern, die derzeit beim DFB sind.
Image: Joshua Kimmich (l.) und Aleksandar Pavlovic sind zwei von drei Bayern-Spielern, die derzeit beim DFB sind.  © DPA pa

Der FC Bayern hat traditionell einen großen Block in der Nationalmannschaft gebildet. Doch der Einfluss des Rekordmeisters schwindet derzeit.

"FC Bayern Deutschland", hatte Bayern-Patron Uli Hoeneß einmal als Ziel ausgerufen. Mit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos, Mario Götze und Jerome Boateng bildeten dann auch - wohl ganz nach Hoeneß' Geschmack - sieben FCB-Profis den "Bayern-Block" beim WM-Titel 2014. Zehn Jahre später sieht das allerdings deutlich anders aus.

Bundestrainer Julian Nagelsmann berief für die Duelle in der Nations League gegen Ungarn und die Niederlande neben dem neuen Kapitän Joshua Kimmich lediglich Jamal Musiala und Aleksandar Pavlovic.

Der Einfluss des FC Bayern in der DFB-Auswahl schwindet!

"Ich weiß gar nicht, wann das zuletzt der Fall war", sagte Kimmich im Quartier in Herzogenaurach. Auf dem Trainingsplatz und im "Home Ground" läuft der 29-Jährige gleich fünf Stuttgartern und Dortmundern über den Weg. Dabei stellte doch der Branchenprimus aus München traditionell den größten Block beim viermaligen Weltmeister.

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Der neue DFB-Kapitän Joshua Kimmich spricht auf der Pressekonferenz über seine neuen Aufgaben und das neue Führungs-Trio.

"Schade, dass das momentan nicht der Fall ist"

Doch schon bei der Heim-EM war die Bayern-Fraktion nicht mehr so vertreten wie in der Vergangenheit. Fünf Profis des Rekordmeisters schafften es ins Team von Nagelsmann - immerhin mehr als Meister Leverkusen (3).

Zum Vergleich: Beim EM-Aus gegen England 2021 standen noch drei Bayern-Spieler in der Startelf, drei weitere kamen von der Bank. Im EM-Halbfinale gegen Frankreich 2016 waren es vier Stammspieler - und jeweils noch Neuer als Torwart.

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"Natürlich ist es immer ein gutes Zeichen für Bayern München, wenn wir viele Spieler hier bei der Nationalmannschaft haben. Schade, dass das momentan nicht der Fall ist", meinte Kimmich. Er betonte aber auch, dass dies nichts sei, was sich nicht wieder ändern könne.

In der Tat: Da wäre etwa Leroy Sane, der sich nach seiner Leisten-Operation wieder herankämpft und vermutlich beim nächsten Lehrgang im Oktober im Kreis der Nationalmannschaft zurückerwartet wird. Auch Serge Gnabry könnte nach einem guten Saisonstart wieder eine Alternative werden.

Dazu kommen Torhüter Alexander Nübel, der an den VfB Stuttgart ausgeliehen ist, der aufstrebende Paul Wanner (Leihe zu Heidenheim) und das Transferziel Nummer eins für 2025 - Florian Wirtz. Der Weg für Leon Goretzka zurück ins DFB-Aufgebot erscheint dagegen aktuell deutlich steiniger.

Dass derzeit nur ein Trio des deutschen Rekordmeisters beim DFB dabei ist, liegt aber natürlich auch daran, dass mit Neuer und Müller zwei Routiniers ihre Nationalmannschaftskarrieren nach der EM beendet haben. Der Transfer von Jonathan Tah ließ sich zudem nicht realisieren.

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Bayern ließ Stiller ablösefrei ziehen

Und bei einem Neuling im DFB-Kreis haben die Münchner nicht aufgepasst. "So etwas wie mit Angelo Stiller sollte uns nicht mehr passieren. Da hätten wir die Früchte unserer Nachwuchsarbeit besser ernten müssen", sagte Jochen Sauer, der Leiter des Nachwuchszentrums, zuletzt über den 23-Jährigen, der seinen Ausbildungsverein 2021 ablösefrei verlassen hatte.

Ein Blick auf die großen Erfolge in der Vergangenheit zeigt: Die Nationalmannschaft braucht einen erfolgreichen Bayern-Block. Beim WM-Titel 1974 standen sieben Spieler der Münchner im Aufgebot, 1990 waren es sechs, 2014 wieder sieben. Auch an den EM-Titeln 1972 und 1996 hatten die FCB-Profis mit sechs und sieben Spielern einen großen Anteil.

Ob also bei der WM 2026 wieder mehr als drei Bayern-Profis dabei sein werden? Hoeneß hätte sicherlich nichts dagegen.

SID / Sky Sport

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