2. Bundesliga News: Andre Schubert über Aufstiegskampf
Aufstiegskampf spannend wie nie - Schubert hofft auf St. Pauli
12.02.2022 | 20:21 Uhr
Andre Schubert, ehemaliger Trainer beim FC St. Pauli und beim SC Paderborn, schätzt die Chancen seiner Ex-Klubs im Aufstiegskampf der 2. Liga (22. Spieltag ab 18.:00 Uhr live auf Sky) ein und erklärt, warum am Ende ein so genannter Außenseiter die Nase vorn haben könnte.
Ob es die beste 2. Liga aller Zeiten ist, darüber kann man diskutieren. Das Motto "Zweite Liga - erste Sahne" trifft in Punkto Spannung aber auf jeden Fall zu.
An der Spitze geht es äußerst eng zu. Tabellenführer Darmstadt 98 trennen nur zwei Punkte von Platz sechs, Jahn Regensburg hat auf Rang neun auch nur acht Zähler Rückstand.
"Wenn man auf die Tabelle und die Ergebnisse schaut, fällt auf, dass fast alle Mannschaften nach 21 Spielen schon fünf oder sechs Mal verloren haben", stellt Andre Schubert fest. "Niemand hat die Stabilität, um sich entscheidend von den anderen abzusetzen." Wenn man genau hinsieht, hat lediglich der Hamburger SV nur zwei Niederlagen kassiert. Mit zehn Unentschieden rangieren die Rothosen auf Platz vier, punktgleich mit Schalke 04 und nur einen Zähler hinter Werder Bremen auf dem Relegationsrang.
"St. Pauli in der Offensive besonders gut besetzt"
Punktgleich mit Bremen steht der FC St. Pauli, den Schubert von Juli 2011 bis September 2012 trainierte, auf Platz zwei.
"Sie sind in der Offensive besonders gut besetzt und haben gute Chancen, weiter ganz oben mitzuspielen", findet der 50-Jährige, der 2009 seine Trainerkarriere beim SC Paderborn begonnen hatte und damals mit den Ostwestfalen in die 2. Liga aufgestiegen war.
Paderborn muss Michels Weggang verkraften
Bei Paderborn, aktuell mit 31 Punkten auf Platz acht, müsse man "schauen, wie der Abgang von Torjäger Sven Michel (wechselte im Januar zu Union Berlin) kompensiert werden kann. Michel war ein herausragender Stürmer der 2. Liga und man muss die nächsten Wochen abwarten, wie stabil der SC spielen kann."
An guten Tagen könnten die Paderborner "fast jeden schlagen, ich bin mir aber nicht sicher, ob sie über die restlichen 13 Spiele die Konstanz haben werden, um ganz oben mitzuspielen."
Seine Ex-Klubs St. Pauli und Paderborn seien "nicht wie typische Bundesligaklubs aufgestellt, aber beide haben in ihrer jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass sie in die Bundesliga aufsteigen können", meint Schubert. Sich in der Bundesliga zu halten, sei aber "wieder etwas ganz Anderes und von den finanziellen Voraussetzungen und der Infrastruktur her sehr schwierig."
"Sehe Darmstadt und Heidenheim nicht als Außenseiter"
Diese Erfahrung musste auch Darmstadt 98 machen. Nach dem Durchmarsch von der Hessenliga bis in die Bundesliga stiegen die Lilien in der Saison 2016/17 nach zwei Spielzeiten in der höchsten Spielklasse wieder ab.
In der 2. Liga haben sich die Hessen seitdem etabliert und stehen aktuell auf Platz eins. Mit dem FC Heidenheim, in der Saison 2019/20 in der Relegation knapp gegen Werder Bremen gescheitert, steht ein weiterer Underdog auf Rang sechs mit nur einem Punkt Rückstand auf einen Aufstiegsplatz überraschend gut da.
"Ich sehe Darmstadt und Heidenheim gar nicht mal so als Außenseiter", sagt Schubert und erklärt: "In den vergangenen Jahren haben solche Mannschaften immer wieder bis zum Ende oben mitgespielt. Sie haben nicht den Druck wie die großen Klubs. Sie können aufsteigen, und wenn sie es nicht schaffen, haben sie trotzdem eine gute Saison gespielt."
Druck bei Schalke, HSV und Bremen viel größer
Der Druck, bzw. der Umgang damit könne am Ende eine entscheidende Rolle spielen, vermutet der Coach, der bis Dezember 2021 in der 2. Liga den FC Ingolstadt trainierte.
"Der Druck ist bei Schalke, Bremen und dem HSV größer ist als zum Beispiel in Darmstadt oder St. Pauli, die froh sind, oben dabei sein zu können", so Schubert: "Es wird entscheidend sein, wie die Vereine mit der Drucksituation umgehen, besonders ab dem 30. Spieltag, wenn es sich immer mehr zuspitzt, die Pflichtsiege immer schwerer werden und die Gedanken im Kopf anfangen zu kreisen."
Momentum spricht für Bremen
Und wer wird am Ende im extrem spannenden Aufstiegsrennen die Nase vorn haben?
Eine Vorhersage sei schwierig, "aber ich habe ein gutes Gefühl bei Bremen, Ole Werner macht einen sehr guten Job und das Momentum spricht für sie", meint Schubert und hofft auf einen seiner Ex-Klubs: "Ich drücke St. Pauli natürlich die Daumen."
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