Alles Strategie? Robert Lewandowski vom FC Bayern verfällt in alte Muster

Bayern-Star übt öffentlich Kritik

Robert Lewandowski sorgt mit seinen Äußerungen für Unruhe beim FC Bayern.
Image: Robert Lewandowski sorgt mit seinen Äußerungen für Unruhe beim FC Bayern.  © Getty

Robert Lewandowski ist unzufrieden und das soll auch jeder wissen. Mit einem vom Verein unautorisierten Spiegel-Interview übt er öffentlich Kritik am FC Bayern. Es wäre naiv zu glauben, dass der Stürmer dabei völlig ohne Hintergedanken agierte - vor allem, wenn man sich die Geschichte des 29-Jährigen ansieht.

Lewandowski fürchtet um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Münchner. Er fordert: "Bayern muss sich etwas einfallen lassen und kreativ sein, wenn der Verein weiter Weltklassespieler nach München lotsen will." Mit seinen Einkäufen bewege sich der Verein aktuell eher im europäischen Durchschnitt, findet der polnische Nationalstürmer und kritisiert damit nicht nur die Vereinsphilosophie sondern indirekt auch seine Teamkollegen.

Lewandowski kritisiert Einkaufspolitik des FC Bayern
Lewandowski kritisiert Einkaufspolitik des FC Bayern

Der Stürmer fürchtet aufgrund der Zurückhaltung der Münchner auf dem Transfermarkt um die Konkurrenzfähigkeit im internationalen Geschäft.

Die Reaktion des FC Bayern ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wies den Top-Stürmer in die Schranken: "Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir", sagte der 61-Jährige der Bild.

Steckt der Berater dahinter?

Rummenigge glaubt jedoch zu wissen woher der Wind eigentlich weht. "Leider ist sein Berater, Herr Barthel, hier oft der 'Spiritus Rector'. Das war auch hier wieder der Fall", erklärte der FCB-Boss. Barthel habe das Interview bewusst am FC Bayern "vorbei organisiert".

Rummenigge droht Profis mit "Stress"
Rummenigge droht Profis mit "Stress"

Der Vorstandschef des FC Bayern droht den Spielern mit Konsequenzen.

Genau das sollte den Bayern aber zu denken geben. Es wäre nämlich nicht das erste Mal, dass Barthel seinem Schützling so den Weg für einen Wechsel ebnet.

Parallelen zu BVB und Posen

2013 wollte der damalige BVB-Stürmer seinen Abschied aus Dortmund über die Medien forcieren. Seine Berater brachten den Wechselwunsch des Polen mehrfach öffentlich zum Ausdruck - verkündeten bereits eine Einigung mit einem neuen Verein.

Wer Roberts Karriere verfolgt hat, der wird wissen, dass er in keinem Verein länger als zwei Jahre gespielt hat. In Dortmund spielt er bereits in seiner dritten Saison. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, der weiß auch, was das bedeutet.
Lewandowski-Berater Czesary Kucharsky 2013

Der BVB blieb stur und ließ Lewandowski nicht ziehen - zum großen Ärger des Goalgetters. "Ehrlich gesagt fühle ich mich von Borussia betrogen", sagte der Torjäger damals der polnischen Zeitung Fakt: "Ich gebe immer alles, aber dass sie mich behalten, ist nicht fair." Ein Jahr später wechselte Lewandowski ablösefrei zum FC Bayern.

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Mit ähnlichen Äußerungen erzwang der polnische Nationalspieler seinen Abschied von Lech Posen. Vor seinem Wechsel nach Dortmund sagte er Fakt: "Ich will und muss mich weiterentwickeln. Es ist Zeit, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen. Meine Entscheidung ist gefallen. Ich will Lech im Sommer verlassen und die konkrete Offerte von Borussia Dortmund wahrnehmen."

Rummenigge bleibt gelassen

Auch beim FC Bayern äußerte der Top-Stürmer zuletzt mehrfach öffentlich seinen Unmut. Nach dem Ende der vergangenen Saison hatte Lewandowksi zum Beispiel die fehlende Unterstützung von Trainer Carlo Ancelotti im Kampf um die Torjägerkrone beklagt. Außerdem kritisierte der Pole die Belastung während der Asienreise der Münchner in der Vorbereitungsphase.

Große Sorgen, dass der FC Bayern nun Opfer dieser Strategie wird, macht sich Rummenigge aber nicht. Die Macht der Spieler sei nicht so groß, "wie Lewandowski mit einem Blick in seinen Vertrag auch feststellen kann. Er hat bis 2021 ohne Ausstiegsklausel unterschrieben".