Bayerns Triple-Traum schon geplatzt? Noch lange nicht!
Das macht den Bayern nach dem 1:2 Mut
30.04.2018 | 15:01 Uhr
Keine Frage, es gibt bessere Ausgangslagen als eine 1:2-Heimpleite im Hinspiel, um in ein Champions-League-Finale einzuziehen. Dennoch reist der FC Bayern nicht ohne Chancen zum Rückspiel nach Madrid (Di., ab 19:30 live auf Sky Sport 1 HD).
Warum? Darum! Sky Sport nennt Gründe, warum der Triple-Traum der Bayern noch nicht ausgeträumt ist.
1. Mia san mia
Das berühmte Mia-san-mia-Gefühl der Bayern ist nach der Rückkehr von Triple-Trainer Jupp Heynckes wiedererstarkt und sorgt für einen großen Zusammenhalt innerhalb des Teams. Oder wie es Thomas Müller im Laufe der Saison ausdrückte: "Wir haben eine geile Truppe." Einer für alle, alle für einen! Unter dieses Motto könnte auch das Rückspiel in Madrid fallen. Ins Fanjargon übersetzt: "Kämpfen und siegen!"
Dabei dürfte den Bayern die vergangene Partie in Madrid Mut machen. Auch in der Vorsaison trafen die Münchner in der Champions League auf Real Madrid - allerdings bereits im Viertelfinale. Auch damals ging das Hinspiel in der Allianz Arena mit 1:2 verloren. Der FCB schien bereits sicher ausgeschieden. In Madrid hieß es nach 90 Minuten aber 2:1 für die Bayern, es ging in die Verlängerung. Zwar schieden die Bayern am Ende dennoch aus - auch aufgrund höchst umstrittener Schiedsrichterentscheidungen. Aber das Spiel hat gezeigt: Man kann auch in Madrid bestehen!
2. Reals Heimschwäche
In der Liga absolvierte Real in dieser Saison bisher 17 Heimspiele. Dabei feierten die Zidane-Schützlinge zehn Siege, kassierten aber auch drei Pleiten. Weitere vier Partien endeten mit einem Remis. Wahrlich keine königliche Bilanz.
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In der Champions League trat Real in der Spielzeit 17/18 bisher fünf Mal zuhause an. Tottenham erkämpfte sich ein 1:1, Juventus siegte mit 3:1 nach Verlängerung - der Titelverteidiger stand kurz vor dem Aus. Nach 90 Minuten hatte es gar 3:0 für Turin gestanden.
Ob 3:1 oder 3:0 - ganz egal! Mit beiden Ergebnissen wären die Bayern weiter!
3. Robert Lewandowski
Bayerns Stürmer-Star wurde nach der 1:2-Heimpleite mit heftiger Kritik überzogen. Unter anderem fand Sky Experte Didi Hamann deutliche Worte ("Wo war Lewandowski? Nicht da!").
Die Hoffnung: Das ausgeprägte Ego des Polen ist angekratzt und er brennt darauf, die Kritiker eines Besseren zu belehren und seine Weltklasse unter Beweis zu stellen. Und womit ginge das am besten? Klar, mit Hütten, Hütten, Hütten! Wie man vier Tore in einem Spiel gegen Real Madrid erzielt, weiß Lewandowski ja bekanntermaßen auch.
4. David Alaba
Der Österreicher wurde im Hinspiel auf Seiten der Bayern schmerzlich vermisst - nicht zuletzt weil sein Ersatz, Rafinha, den verhängnisvollen Fehlpass spielte, der zum 1:2 durch Reals Marco Asensio führte.
Zudem wäre das kongeniale Duo Alaba/Ribery wiedervereint und könnte Reals rechter Außenverteidigung ordentlich einheizen.
Da trifft es sich aus Bayern-Sicht gut, dass Real Madrid auf seinen etatmäßigen Rechtsverteidiger Dani Carvajal verzichten muss. Carvajal werde wegen der Oberschenkelverletzung, die er sich in München zugezogen hatte, wohl zwei bis drei Wochen pausieren müssen und deshalb am Dienstag nicht auflaufen können, berichteten die Zeitung "El Mundo" und andere Medien am Freitag unter Berufung auf Vereinsärzte.
5. Torwart Keylor Navas und die Defensive
Der Nationaltorhüter Costa Ricas ist immer wieder für einen Patzer "gut". Im Viertelfinale gegen Juventus Turin hatte Navas nicht immer die beste Figur gemacht, auch beim Gegentor in München schien er nicht schuldlos.
Insgesamt bestritt der 31-Jährige in dieser Saison bisher 40 Pflichtspiele für Real. Dabei kassierte er 44 Gegentore, lediglich zehn Mal konnte er seinen Kasten sauber halten.
Und: Bereits in zehn Pflichtspielen dieser Saison fingen sich die Königlichen im heimischen Estadio Santiago Bernabéu zwei oder mehr Gegentore (fünf Mal in der Liga, zwei Mal in der Champions League, drei Mal in der Copa del Rey). Der Defensiv-Verbund ist also durchaus anfällig.
6. Das Hinspiel
Ein Blick in die Statistik macht Mut. 17:7 Torschüsse, 10:3 Ecken, 60 Prozent Ballbesitz - alle Werte sprachen klar für die Bayern. Einzig an der Chancenverwertung haperte es gewaltig.
Deshalb: Es kann nur besser werden! Das sieht auch Bald-Bayern-Trainer Niko Kovac so. "Die Vielzahl der Chancen, die herausgespielt wurden und nicht genutzt wurden, stimmt jeden zuversichtlich, dass es in Madrid auch reichen kann." Und weiter: "Es ist noch nichts gegessen."
Auch die Fans glauben trotz der 1:2-Pleite noch an einen Finaleinzug der Bayern. 57 Prozent der skysport.de-User trauen den Münchnern den Sprung ins Endspiel in Kiew zu. Lediglich 43 Prozent rechnen mit einem Halbfinal-Aus gegen Real Madrid. An dem Voting nahmen bis Freitag (27. April), 12 Uhr, rund 12.000 User teil.