Der BVB musste sich nach 60 Minuten in Unterzahl beim FSV Mainz 05 geschlagen geben. Für die BVB-Akteure war der Platzverweis der Hauptgrund für die Pleite. Sky Experte Didi Hamann kann diese Begründung nicht nachvollziehen.
09.11.2024 | 20:15 Uhr
Borussia Dortmund verliert erneut in der Fremde. Dieses Mal in Mainz mit 1:3. Allerdings ließen weder Spieler noch Trainer keine Vergleiche zu den vorherigen Pleiten zu, da der BVB lange Zeit in Unterzahl spielen musste. Sky Experte Didi Hamann lässt diese Ausrede nicht gelten.
Die schwarz-gelbe Niederlagenserie in der Fremde geht weiter. Beim 1. FSV Mainz 05 kassierte der BVB wettbewerbsübergreifend bereits die sechste Auswärtsniederlage in Folge. Bis zur 27. Minute war die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin ordentlich im Spiel, ehe Emre Can mit einer übermotivierten Grätsche nicht den Ball, sondern Gegenspieler Jae-sung Lee abräumte. Für die BVB-Stars und Verantwortlichen war diese Szene der Hauptgrund für die Pleite.
"Mit voller Kapelle hätten wir die Energie reinbringen können. Die frühe Rote Karte hat uns nicht geholfen", analysierte Julian Brandt die BVB-Pleite nach dem Schlusspfiff bei Sky.
Mit der gleichen Begründung erklärte auch Coach Nuri Sahin, der seinen Kapitän deutlich kritisierte, die Mainz-Pleite: "Das Spiel heute würde ich nicht mit den anderen vergleichen. Das muss man schon sagen, wenn du mit zehn Mann 60 Minuten in der aktuell körperlichen und personellen Situation befindest, ist das nicht so einfach. Deswegen werde ich dieses Spiel nicht so analysieren wie die letzten Spiele. Bis zur Roten Karte war das okay. Wie gesagt, die Jungs gehen auf der letzten Rille."
Sky Experte Didi Hamann kann diese Erklärungen nur wenig nachvollziehen: "Das ist mir zu wenig, ist mir zu dünn, das lasse ich nicht gelten. Dann hätte man sie mal fragen sollen, was in Stuttgart los war, als sie die volle Kapelle noch hatten. Und anschließend mit fünf Stück wieder nach Hause gefahren sind. Jetzt zu sagen, Mainz sei zu gut gewesen und mit voller Kapelle hätte man sie geschlagen, ist mir zu einfach. Die haben sich heute in der zweiten Hälfte ergeben. Wir reden hier von dem Champions-League-Finalisten und einem Team, was letztes Jahr fast abgestiegen ist. Da muss ich doch erwarten, dass ich das Spiel offen gestalte, auch mit zehn Mann."
Für die aktuelle Situation nimmt Hamann vor allem Nuri Sahin in der Verantwortung. "Als junger Trainer brauchst du die Hilfe der Spieler und die hat er nicht. Ich habe schon letzte Woche gesagt, dass die Mannschaft eine harte Hand braucht. Ich weiß nicht, ob Sahin das kann."
Vielmehr kann Hamann die Erklärungsversuche des BVB-Übungsleiters nicht nachvollziehen: "Ich habe das Gefühl, dass immer nach Ausreden gesucht wird. Heute ist es der Can, nächste Woche ist es wer anders. Dass die viel gespielt haben, verstehe ich ja. Aber so gibst du den Spielern ein Alibi. Die gehen jetzt nach Hause und da hören sie, dass der Trainer gesagt hat „wir gehen auf der letzten Rille, wir haben keine Kräfte mehr."
Mit solchen Aussagen gibst du den Spielern Alibis. Die müssen doch mal in der Lage sein, dreimal 90 Minuten zu spielen. Wenn du diesen Spielern das sagst, werden sie das immer im Hinterkopf haben und dann gibst du ihnen Ausreden und Alibis. Und so kommen sie sicherlich nicht weiter."
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