Bundesliga: Dutt spricht im Sky Interview über das Neuer-Interview

Dutt über Neuer: "Das hat nichts in der Öffentlichkeit zu suchen"

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Robin Dutt kennt sich mit dem Ende großer Karrieren aus, er war der letzte Trainer von Michael Ballack. Bei Sky spricht er exklusiv über Manuel Neuer, dessen Interview und

Ex-Bundesliga-Trainer Robin Dutt hat sich im Sky Interview zum Aufsehen erregende Interview von Bayern-Keeper Manuel Neuer geäußert.

Robin Dutt bei Sky…

…darüber, wie er das Interview von Manuel Neuer wahrgenommen hat:

"Manuel Neuer hat in den letzten Jahren eigentlich sehr besonnen gewirkt. Von daher ist es schon etwas überraschend, dass er so in die Öffentlichkeit geht."

…darüber, ob er Verständnis für die Entscheidung von Manuel Neuer hat:

"Es gibt zwei Dimensionen. Die Eine ist die fachliche Dimension. Der Klub entscheidet, wer im Staff arbeitet, wer eingestellt oder entlassen wird. Das muss man akzeptieren, ob es einem gefällt oder nicht. Zum anderen gibt es die emotionale Dimension. Diese kann man nachvollziehen, wenn man einem Torwarttrainer so viel zu verdanken hat wie Manuel Neuer Tapalovic. Trotzdem hat diese Emotion natürlich nichts in der Öffentlichkeit zu suchen. Es ist wahrscheinlich vorher in der Kommunikation irgendetwas schiefgelaufen - was ich nicht beurteilen kann - sodass beide Seiten nicht miteinander, sondern über die Öffentlichkeit kommunizieren."

…darüber, wie man als Trainer mit solch einer Situation umgeht:

"Man braucht unglaublich viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung in der Menschenführung. Das ist nicht einfach zu moderieren. Es ist immer noch der Spieler von Julian Nagelsmann. Man hofft natürlich immer, dass so ein Spieler, der einem sportlich weiterhilft, zurückkommt. Andererseits sieht Julian natürlich den Weg vom Klub und der Klub ist absolut auf der richtigen Seite. Das ist für so einen jungen Trainer nicht einfach zu moderieren. Da ist es wichtig einem jungen Trainer zur Seite zu stehen und ihn auf gar keinen Fall fallen zu lassen. Das machen die Bayern in meinen Augen."

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…über solche Probleme für einen Trainer:

"Das gehört als Bundesligatrainer dazu. Das ist kein normaler Job. Das ist einer der besten und anspruchsvollsten Jobs, die man haben kann. Wenn du eine gewisse Erfahrung hast, ist es einfacher. Als junger Trainer hast du irgendwann das erste Mal diese Situation. Dann ist es wichtig, dass dir der Verein zur Seite steht und dich nicht allein in der Öffentlichkeit lässt. Wenn ich sehe, wie sich Hasan Salihamidzic, Oliver Kahn oder Herbert Hainer ganz klar äußern, ist das das einzig Richtige, was man tun kann."

…darüber, ob Manuel Neuer überhaupt wieder für den FC Bayern auflaufen wird:

"Das ist von außen ganz schwer für mich zu beurteilen. Kann er überhaupt wieder an die Leistungen vor seiner Verletzung anknüpfen? Es scheint ja nicht nur ein Schnupfen zu sein, sondern eine gravierende Verletzung. Zum anderen muss man sehen, was zwischen Klub, Trainer und Spieler passiert. Natürlich lässt sich alles in einem Männer-Gespräch wieder aus der Welt räumen. Bayern München will an erster Stelle Erfolg haben. Dazu muss man sich nicht lieben. Aber man braucht natürlich einen Teamgeist - ein Mia san Mia, wie die Bayern sagen. Darüber muss gesprochen werden."

…über mögliche Auswirkungen auf die kommenden, wichtigen Bayern-Wochen (beispielsweise gegen PSG):

"Ich glaube tatsächlich, dass es für die Spieler keine Auswirkung hat. Wenn du beim FC Bayern spielst, bist du immer mit irgendwelchen Nebengeräuschen konfrontiert. Für Julian Nagelsmann ist es wichtig, dass er sich komplett auf den Sport fokussiert und dieses Thema irgendwann abhakt."

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…über seinen Umgang mit Michael Ballack bei Bayer 04 Leverkusen:

"Das ist tatsächlich einer der Königsdisziplinen in der Mannschaftsführung. Man muss mit Spielern, die Respekt verdient haben und viel erreicht haben, aber vielleicht am Ende ihrer Karriere sind, umgehen können. Da hat man ganz schnell Fehler gemacht, die man nicht mehr rückgängig machen kann. Die habe ich damals bei Michael Ballack sicherlich auch gemacht. Da braucht es Erfahrung und auch Zusammenhalt im Verein. Ich habe das damals nicht optimal gelöst. Mit meiner heutigen Erfahrung hätte ich das wahrscheinlich ganz anders moderiert. Das Eine ist der Mensch, der Spieler Michael Ballack, der natürlich absoluten Respekt verdient hat. Das andere ist der Klub."

(…)

"Damals bei Michael Ballack gab es Verantwortliche im Verein, die gesagt haben, dass jetzt langsam die Zeit gekommen ist und man mehr die Jungen spielen lassen sollte. Gleichzeitig gibt es auch Verantwortliche im gleichen Verein, die sagen, dass man die Erfahrung von Michael Ballack braucht. Am Ende war es so, dass Michael in der Champions League von Anfang an gespielt hat und in der Bundesliga auch mal auf der Bank gesessen ist. Aber das hat dem Spieler nicht gereicht. Im schlechtesten Fall bekommst du dann Druck von drei Seiten, weil es den Spieler mit seinem Berater auch noch gibt. Dann muss man schon eine sehr coole Socke sein, um das zu moderieren. Das war ich in dem Alter damals noch nicht."

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