Bundesliga News: Bei BVB-Star Mats Hummels läuft es derzeit nicht

Alter, Knie-Probleme, Pech: Bei Hummels läuft es derzeit nicht

Mats Hummels erlebt aktuell persönlich keine gute Phase beim BVB.
Image: Mats Hummels erlebt aktuell persönlich keine gute Phase beim BVB.  © DPA pa

Mats Hummels hat im Liga-Gipfel gegen den FC Bayern München einen Tag zum Vergessen erlebt. Der BVB-Abwehrchef steht bei der 2:3-Niederlage bei allen Gegentoren im Mittelpunkt.

Hummels erlebt vor 15.000 Zuschauern einen gebrauchten Abend gegen seinen Ex-Klub. Vor dem 1:1 durch Robert Lewandowski verliert der 32-Jährige den Ball an Thomas Müller, kurz vor dem 1:2 durch Kingsley Coman wird er von Mitspieler Raphael Guerreiro abgeschossen. Den Siegtreffer der Münchner verursacht Hummels durch ein Handspiel im eigenen Strafraum.

"Es ist bekannt, dass Mats Probleme hat, wenn er in Laufduelle gehen muss. Das ist dem Alter geschuldet", stichelte Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge bei Bild TV. Während der Weltmeister von 2014 beim zweiten Gegentor einfach zur falschen Zeit am falschen Ort steht, wirkt er insbesondere beim ersten Gegentor extrem behäbig und ungelenkig.

Bereits vor zwei Wochen hatte sich der ehemalige Bayern-Boss einen Seitenhieb aufgrund der vermeintlich geringen Grundschnelligkeit bei Sky90 nicht können. Sky Experte schlug nun nach dem Klassiker in die gleiche Kerbe:

"Dass er nicht mehr der Schnellste ist, dass wissen wir. Er hat es bis hier her ordentlich gemacht in seinem Alter, er hat ja auch Probleme mit seinem Knie. Ich würde die Niederlage nicht nur an ihm festmachen. Aber über kurz oder lang brauchen sie einen neuen Innenverteidiger", machte Hamann bei Sky90 deutlich.

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Bei Sky90 äußert sich Karl-Heinz Rummenigge zu Mats Hummels (Video-Länge: 15 Sekunden).

Werte sprechen gegen Hummels

Auch die statistischen Werte sprechen klar gegen Hummels. Der Abwehrboss hat zwar die meisten Ballaktionen (71) aller Dortmunder im Topspiel und spielt auch die meisten Pässe (58), doch es mangelt ihm an der Präzision. Nur 68 Prozent seiner Zuspiele in der gegnerischen Hälfte kommen an. Zudem ist seiner Zweikampfquote von 60 Prozent für einen Innenverteidiger unterdurchschnittlich.

Hummels erobert im gesamten Spiel nur viermal den Ball, verliert ihn aber satte elfmal. Häufig trifft er die falsche Entscheidung. "Beim ersten Tor braucht er erst zu lange und schießt dann Müller an. Danach muss er auch gar nicht in den Zweikampf gehen. Er hätte erst mal in Richtung eigenes Tor laufen sollen und warten, bis die Mitspieler zurückkommen", analysierte Hamann.

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Die Szene des Spiels ist allerdings der Handelfmeter. Hummels hatte sich bei einem Bayern-Eckball verschätzt und den Ball an die ausgestreckte Hand bekommen. Absicht ist ihm in dieser Szene sicher nicht zu unterstellen, aber der sechsmalige deutsche Meister sieht auch in dieser Situation unbeholfen aus und verhält sich unbewusst falsch.

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Sky Experte Dietmar Hamann analysiert bei Sky90 die Leistung von BVB-Verteidiger Mats Hummels gegen den FC Bayern (Video-Länge: 1:21 Minuten).

Hummels trifft falsche Entscheidungen

"Emotional kann ich den Ärger der Dortmunder verstehen. Inhaltlich kann ich den Ärger überhaupt nicht verstehen. Da hat die Hand einfach nichts verloren. Da bleibt dem Schiedsrichter gar nichts anderes übrig. Für mich ist das ein klarer Elfmeter", meinte Bayern-Boss Oliver Kahn bei Sky90 zu der letztendlich spielentscheidenden Szene.

Bei Hummels kommen derzeit Pech und Unvermögen zusammen. Bereits in der Champions League hatte er eine unnötige, wenn auch überharte Rote Karte gegen Ajax (1:3) für ein Foulspiel in der gegnerischen Hälfte gesehen und dadurch das wichtige Spiel ums Weiterkommen bei Sporting (1:3) verpasst. Es ist sportlich eine schwierige Phase für den ehemaligen U21-Europameister.

"Eine ganz unglückliche Niederlage für uns und ein extrem gebrauchter Tag für mich. Erst der dicke Fehler vor dem 1:1 und dann noch sehr unglücklich den Elfer zum 2:3 verursacht. Ich hätte der Mannschaft gerne geholfen, das ist mir gestern leider nicht gelungen. Als Sportler definiert man sich vor allem darüber wie man auf (solche) Misserfolge reagiert! Wir sprechen uns alle sehr bald wieder", äußerte sich Hummels selbst auf Instagram und kündigte damit indirekt eine Reaktion auf dem Platz an.

Hummels muss auf die Zähne beißen

Doch die Knieprobleme, mit denen sich der 32-Jährige seit Saisonbeginn herumschlägt, sind unübersehbar und hindern ihn, Bestleistungen zu zeigen. Hummels verpasste Großteile der Vorbereitung und plagt sich mit Fitness-Problemen. In Absprache mit Bundestrainer Hansi Flick machte er nach der EURO 2020 noch kein Länderspiel. Doch in Dortmund muss er auf die Zähne beißen und spielen.

BVB-Trainer Marco Rose fehlen die Alternativen. Dan-Axel Zagadou kommt nach seiner Knie-OP gerade erst langsam zurück. Der aus Wolfsburg ausgeliehene Marin Pongracic konnte bisher nicht überzeugen. Daher muss Hummels ran. Trotz der Schwierigkeiten stand er bislang an 17 Pflichtspielen in dieser Saison auf dem Feld.

Auch in den kommenden Partien werden die Augen auf den BVB-Abwehrboss gerichtet sein. Dortmund braucht einen starken Hummels, um dem FC Bayern im Meisterrennen dauerhaft Paroli zu bieten.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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