Unentschieden - warum Moukoko beim BVB noch nicht verlängert hat
05.07.2022 | 19:10 Uhr
Dortmunds einst als Wunderkind gefeierter Angreifer Youssoufa Moukoko hat noch keine Entscheidung über seine Zukunft getroffen. Das Sturmjuwel will abwarten, welche Perspektive ihm sich beim BVB nun bietet.
Die erste Trainingswoche wird Youssoufa Moukoko gut gefallen haben: Verletzungsfrei und im Fokus des Trainers.
Nach Sky Informationen beeindruckt der 17 jährige. Der Junge gibt Vollgas im Training, heißt es unisono von Beobachtern, die nah dran sind. Ein wohliges Gefühl für Moukoko - das gab es in der vergangenen Saison nur selten für das Supertalent des BVB. Dabei ist dieses Gefühl so wichtig für den Teenager.
In den U-Teams war Moukoko es gewohnt im Mittelpunkt zu stehen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Jede Saison aufs Neue. Am 21. November 2020 debütierte der Torjäger dann im Alter von 16 Jahren und einem Tag als jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten. Doch mit dem Sprung zu den Profis verlor Moukoko sein Alleinstellungsmerkmal - plötzlich war er nicht mehr der herausragende Star seiner Mannschaft, sondern musste sich hintenanstellen. An Erling Haaland gab es kein Vorbeikommen.
90 Toren in 55 U17-Partien und 48 Treffern in 30 U19-Spielen stehen seitdem nur fünf Tore in 30 Bundesliga Partien gegenüber. In denen kommt Moukoko gerade einmal auf 620 Einsatzminuten, umgerechnet sind das weniger als sieben Spiele über 90 Minuten - in anderthalb Jahren.
Aber auch dafür gibt es Gründe: Im Weg standen Moukoko in der vergangenen Saison besonders Verletzungen. Alleine elf Bundesligaspiele verpasste er im Krankenstand. In dieser Zeit konnte er auch im Training keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und sich nicht für Einsätze empfehlen - ein Teufelskreis.
Und eine Situation, die ihm zu schaffen machte. Und die dafür sorgt, dass Moukoko sich Gedanken über seine Zukunft macht.
Sein Vertrag bei den Schwarz-Gelben läuft noch bis zum 30. Juni des nächsten Jahres. Grundsätzlich kann Moukoko sich einen Verbleib beim BVB sehr gut vorstellen. Aber: der Youngster will abwarten, welche Perspektive ihm sich nach dem Haaland-Abgang bietet. Schließlich kommt mit Sebastien Haller ein Stürmer, der sich sicher nicht auf der Ersatzbank sieht.
Die Position des Klubs hingegen ist klar: Sportdirektor Sebastian Kehl will angreifen und Moukokos Vertrag verlängern. Zum einen, weil er ihn aktuell als wichtigen Bestandteil des Kaders und mittelfristig als Stammspieler-Kandidaten sieht. Zum anderen, weil der BVB Moukoko im kommenden Sommer nicht ablösefrei ziehen lassen will.
Eine Frist, bis wann eine Entscheidung fallen soll, haben sich beide Parteien nach Sky Informationen aber noch nicht gesetzt. Auch über Zahlen wurde noch nicht gesprochen.
Noch steht es also unentschieden in den Verhandlungen zwischen BVB und der Moukoko Seite. In den nächsten Wochen wird abgewartet, wie der Stürmer sich unter Neu-Trainer Edin Terzic entwickelt.
Seinen ersten Einsatz wird er am Dienstagabend beim Testspiel in Lünen (19 Uhr/ live auf Sky Sport News und im Stream) erhalten. Und Moukoko wird zu denjenigen zählen, die im Rampenlicht stehen - das aber auch nutzen sollten.
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