Champions League: Paris St. Germain vor dem Spiel gegen Galatasaray
Fehde mit Mbappe sorgt für Unruhe: Tuchel bei PSG am Ende?
11.12.2019 | 23:06 Uhr
Vor dem abschließenden Gruppenspiel der Champions League gegen Galatasaray herrscht Unruhe bei Paris St. Germain. Ein französischer Welt- und Europameister sieht Trainer Thomas Tuchel am Ende.
Souveräner Tabellenführer in der Ligue 1 und Gruppensieger in der Champions League vor Real Madrid - sportlich liegt Paris St. Germain voll im Soll. Und dennoch rumort es beim französischen Abonnement-Meister. Das innerbetriebliche Klima ist angespannt.
Sinnbildlich dafür steht die Reaktion von Superstar Kylian Mbappe auf seine Auswechslung am vergangenen Wochenende beim 3:1-Sieg gegen HSC Montpellier. Der 20-Jährige war mit einem Tor und einer Vorlage einer der Matchwinner und sollte in der 90. Minute für Eric-Maxim Choupo-Moting den Rasen verlassen, doch dann spielte sich eine bizarre Szene ab.
Mbappe ignoriert Tuchel
Mbappe trottete mit einem Gesichtsausdruck, der Unzufriedenheit suggerierte, zur Bank. Dabei würdigte er Tuchel, der ihn direkt in den Arm genommen und auf ihn eingeredet hatte, keines Blickes. Der Deutsche versuchte im Anschluss die Situation zu beschwichtigen.
"Kylian will nie ausgewechselt werden, das ist normal [...]", sagte der 46-Jährige bei Le Parisien und weiter: "Es war die 90. Minute. Choupo-Moting verdient es zu spielen. Das muss man respektieren und das sind meine Entscheidungen. Er ist nicht glücklich, dass er raus muss, aber das ist keine große Sache."
"Tuchel ist bei PSG am Ende"
Allerdings war es nicht die erste Ungereimtheit zwischen ihm und Mbappe. Bereits Ende Oktober äußerte der Torjäger öffentlich seinen Frust, als er beim 5:0-Sieg gegen Brügge nur eingewechselt wurde. "Wahr ist, dass ich von Beginn an spielen wollte. Ich dachte, dass ich anfangen würde. Aber der Trainer hat seine Entscheidung getroffen und ich habe das zu akzeptieren."
Für Christophe Dugarry ist die Sache klar: "Tuchel ist bei PSG am Ende, er hat nichts mehr zu melden", sagte der französische Welt- und Europameister bei RMC.
Sein Vorwurf: Bei PSG sei kein funktionierendes Kollektiv zu erkennen. "Icardi, Neymar, Mbappe, alle konzentrieren sich auf ihre individuellen Leistungen und spielen, wenn sie Lust haben", führte Dugarry weiter aus.
Druck auf Tuchel nimmt zu
Der Druck auf Tuchel nimmt damit weiter zu und plötzlich gewinnt auch das eigentlich unbedeutende Gruppenspiel gegen Galatasaray (Mittwoch ab 20:55 Uhr in der Sky Konferenz) wieder an Bedeutung.
Tuchel benötigt Siege und zwar in überzeugender Art und Weise. In Paris werden die Verantwortlichen die Entwicklung genau verfolgen - und auch in München wird die Führungsriege die Situation aufmerksam beobachten.
Zwar hatte der ehemalige BVB-Coach dem FC Bayern direkt nach der Entlassung von Niko Kovac abgesagt, doch er gilt weiter als Kandidat auf den Job beim deutschen Rekordmeister.