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Christian Heidel über Domenico Tedesco: "Er hat Wort gehalten"

Schalkes Manager im Sky Interview

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Heidel verrät: Das ist Tedescos große Gabe

Hinter Christian Heidel liegt ein bewegtes Jahr. Im exklusiven Interview mit Sky erläutert Schalkes Sportvorstand, was er an Domenico Tedesco besonders schätzt und erklärt, warum er bei den Verhandlungen mit Leon Goretzka und Max Meyer niemals über das Limit hinaus gehen würde.

Sky: Herr Heidel, wie dankbar sind Sie für Domenico Tedesco?

Christian Heidel: Ich bin ihm sehr dankbar, dass er das umgesetzt hat, was er mir im Sommer gesagt hat. Wir haben damals stundenlang zusammengesessen und irgendwann hab ich ihn gefragt, ob er es sich zutrauen würde, mit dieser Mannschaft besseren Fußball zu spielen. Denn ich konnte ihm nicht versprechen, dass wir für 50 Millionen Euro einkaufen gehen, das war nicht möglich. Er hat mir eine klare Antwort gegeben, dass er sich das zutrauen würde - und er hat Wort gehalten. Wir haben ein besonderes Verhältnis zueinander und er ist ein total authentischer Typ, der das hier allen vorlebt.

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Sky: Wie schafft er es, dass die Spieler über ihr Leistungslimit hinauswachsen?

Heidel: Er verfügt über ein enormes Fachwissen und ist ein Trainer, der sich ungemein mit den einzelnen Spielern beschäftigt. Ich glaube bei uns gibt es momentan keinen Spieler, der unter ihm nicht besser geworden ist. Das ist eine große Gabe, die er in sich hat. Das würde ich auch sagen, wenn wir Achter oder Neunter wären, weil ich ihn tagtäglich erlebe, wie er sich reinkniet und jede einzelne Spielszene analysiert. Er holt sich die Jungs einzeln ins Büro und schaut sich mit denen eine Stunde lang die Videoszenen an, damit die Fehler nicht ein zweites Mal passieren. Er vermittelt den Spielern das Gefühl, dass jeder eine wichtige Rolle einnimmt. Das spüren die Spieler auch.

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Sky: Benjamin Stambouli als Innenverteidiger, Max Meyer auf der Sechs - hätten Sie sich das im Sommer vorstellen können?

Heidel: Ganz ehrlich: Max Meyer habe ich jetzt nicht unbedingt als ein Zweikampfmonster gesehen. Als Domenico vor dem Spiel in Hoffenheim mir sagte, dass er ein Experiment mit Max machen würde, da war ich genauso überrascht wie wahrscheinlich 99 Prozent aller anderen auch. Da erkennt man aber auch wieder, welch besonderen Blick er für den Fußball hat. Und eines ist auch klar: Wenn das schief gegangen wäre, dann hätte er auch wieder reagiert.

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Sky: Wie wichtig wäre eine Vertragsverlängerung mit Leon Goretzka und Max Meyer für ihr Standing im Verein?

Heidel: Es ist doch klar, dass ich diese beiden Spieler liebend gerne halten würde, aber es gibt andere Faktoren, auf die ich keinen Einfluss habe. Deswegen hat das mit meinem Standing überhaupt nichts zu tun. Ich tue alles dafür, dass die Jungs bleiben. Wenn sich einer der beiden oder beide gegen Schalke entscheiden, dann hat das nichts mit mir zu tun. Ich bin auch keinem persönlich böse, denn es ist ihre eigene Karriere. Dann kann ich es nicht ändern und wir fangen fünf Minuten später an zu reagieren. Wir haben gar keine andere Möglichkeit, das wird uns immer mal wieder passieren. Das gehört einfach zum Geschäft.

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Seit diesem Sommer ist Domenico Tedesco der Cheftrainer des FC Schalke 04. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: Vize-Herbstmeister in der Bundesliga und im DFB-Pokal das Viertelfinale erreicht.

Sky: Sind Sie bei den beiden ans Limit gegangen?

Heidel: Ja, das würde ich schon sagen. Aber Fakt ist auch: Ich würde niemals über das Limit hinausgehen, weil das könnte ich nicht verantworten. Ich habe die Aufgabe, etwas Gutes für Schalke 04 zu tun und niemand würde mich vier Monate später dafür loben, wenn die Kasse nicht mehr stimmig ist.

Sky: Wie ist ihr Gefühl bei Goretzka und Meyer?

Heidel: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zeit gegen uns gespielt hat. Für Leon ist es beispielsweise extrem wichtig, wie sich der Verein entwickelt. Ich habe das Gefühl, dass er den neuen Trainer sehr schätzt. Aber klar ist auch, dass es für ihn eine wichtige Entscheidung für seine Karriere ist. Eine Tendenz kann ich da noch nicht absehen.

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Heidel: Tue alles dafür, das Goretzka und Meyer bleiben

Sky: Holen Sie im Winter nur eine Ergänzung für Bastian Oczipka oder ist mehr geplant?

Heidel: Wir haben die eine oder andere Überlegung und schauen mal, wie sich das umsetzen lässt.

Sky: Das hört sich nach mehr an …

Heidel: Wir wollen uns maximal mit zwei neuen Spielern verstärken. Aber es geht auch darum, einem Kader Vertrauen zu schenken. Für mich wäre es der völlig falsche Schritt, jetzt vier oder fünf neue Spieler zu holen. Wir sind sehr gut damit gefahren, dass jeder eine richtige Chance erhält, auf dem Platz zu stehen.

Sky: Bei einem Einzug ins internationale Geschäft müsste der Kader aber vergrößert werden, oder?

Heidel: Wenn man mehr Belastung hat, muss man den einen oder anderen Spieler mehr verpflichten. Ich war aber noch nie ein Freund von aufgeblähten Kadern. Außerdem sind wir im Dezember - über die Kadergröße oder eventuelle Neuzugänge für die kommende Saison mache ich mir aktuell wenig Gedanken.