DFB-Neulinge Collins, Dahmen und Nebel im Portrait
Drei Neulinge dürfen auf ihr Debüt in der Nationalmannschaft hoffen. Die besten Chancen hat ein Frankfurter. Nagelsmanns Neue: Irische Wurzeln, Weltmeister-Lob und ein "König".
03.09.2025 | 13:49 Uhr
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat für den Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in die WM-Qualifikation drei Neulinge berufen.
Von Fabian Schreiner, Patrick Berger & Kerry Hau
Nnamdi Collins (21, Eintracht Frankfurt)
Steht er gleich bei seinem A-Nationalmannschafts-Debüt in der Startelf?
Nach Sky Sport Informationen überlegt Nagelsmann den talentierten Frankfurter für das erste WM-Qualifikationsspiel gleich in die Anfangself zu beordern.
Und das ausgerechnet in der Slowakei, wo Collins erst im Sommer mit der U21 und dem Einzug ins Finale für mächtig Furore sorgte.
"In der U21 war er ein wenig offensiver als Außenverteidiger, in Frankfurt zuletzt defensiver als Innenverteidiger. Was er bei uns spielt, verrate ich noch nicht, vielleicht eine Mischung aus beiden Dingen", erklärte Nagelsmann vor einer Woche bei der Nominierung.
Collins, der in der vergangenen Spielzeit auf wettbewerbsübergreifend 32 Spiele für die SGE kam, soll für den Bundestrainer eine Hybrid-Lösung auf der rechten Abwehrseite werden. Kapitän Joshua Kimmich läuft fortan auch in der Nationalmannschaft wieder im Mittelfeld auf.
Collins selbst sieht sich aber eher als Innenverteidiger. "Rechtsverteidiger habe ich erst im Profibereich angefangen, vorher habe ich da nie gekickt", sagte er im Interview mit Fußball 2000.
Spannend: Schon im zarten Alter von 16 Jahren warben die England-Schwergewichte Manchester City und FC Chelsea mit Handgeldern in Millionenhöhe um den gebürtigen Düsseldorfer, der damals in der U17 von Borussia Dortmund spielte, wo er auch sämtliche Jugendstationen durchlief. Den ganz großen Durchbruch gelang ihm beim BVB allerdings nie.
So richtig auf sich aufmerksam machte er dann bei Eintracht Frankfurt. Bei den Hessen steht Collins seit 2023 unter Vertrag. Der Defensivmann sagte sogar Star-Trainer Jose Mourinho ab, der ihn im selben Jahr in einem persönlichen Gespräch zu AS Rom holen wollte. "Das war für mich ein unglaubliches Gefühl, eine große Ehre."
Mit der Eintracht spielt Collins, dessen Vorname nigerianischen Ursprungs ist und unter anderem "König" bedeutet, nun in der Champions League. Trainer Dino Toppmöller hat nur lobende Worte für seinen Schützling übrig: "Er ist ein Junge, der trotz seiner guten Spiele und trotz dieser steilen Kurve, die dann für ihn nach oben ging, immer weiter lernbereit gewesen ist und zugehört hat. Er will Dinge annehmen, Dinge verbessern und das ist der Schlüssel, wieso er genau da angekommen ist, wo er jetzt ist."
Finn Dahmen (27, FC Augsburg)
Manuel Neuer meinte, Finn Dahmen müsse sich gar nicht groß umstellen. "Er soll einfach so halten, wie er heute auch gehalten hat", empfahl der Kapitän des FC Bayern, nachdem Dahmen im Bundesliga-Duell mehrere Münchner Großchancen vereitelt hatte.
Mit derlei weltmeisterlichem Lob lässt es sich hervorragend in eine Nationalmannschaftskarriere starten. Für ihn sei Neuer ohnehin eine Inspiration, sagte Dahmen. Der lange Zeit beste Torhüter der Welt habe seine Jugend sehr geprägt: "Er war früher immer ein Vorbild, zu dem ich aufgeschaut habe." Nun ist der Sohn einer Engländerin und eines Deutschen als potenzieller Neuer-Erbe bei der DFB-Elf - wenn auch zunächst nur aushilfsweise als dritter Mann.
In der abgelaufenen Saison stand Dahmen in der Bundesliga 19 Mal auf dem Rasen und spielte beachtliche neunmal zu Null.
Paul Nebel (22, FSV Mainz 05)
Paul Nebel hat früher immer in Irland Urlaub gemacht - von dort stammt seine Großmutter. Ja, er habe Wurzeln im Irischen, "aber es bedeutet mir immer sehr, sehr viel, hier beim DFB zu sein und die Hymne zu singen", sagte der Linksaußen, der irgendwann einmal als Rechtsverteidiger begonnen hat.
Damit wäre er heute in der Nationalelf ebenfalls heiß begehrt. Die Hymne übrigens singt er seit Jahren, seit der U15 gehörte er allen deutschen Juniorenteams an. Als Vorbilder nennt der kleine, trickreiche Offensivspieler Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Paul Nebel kommt frisch zur Nationalmannschaft, denn er darf momentan in der Bundesliga nicht spielen: Er sitzt eine Rotsperre ab.
Gleich in seiner ersten Bundesligasaison stand Nebel 31 Mal auf dem Platz und sammelte 17 Torbeteiligungen (zehn Tore und sieben Assists).
SID / Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
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