Ohne Reus: Didi Hamann erläutert seinen DFB-Kader für WM 2022

Klare Kante: Hamann begründet Verzicht auf BVB-Stars & Gündogan

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Marco Reus wird im Fußball-Talk ''Road to Qatar'' von Sky Experte Didi Hamann und Sky Reporter Uli Köhler kritisiert (Videolänge: 3:29 Minuten).

Didi Hamann hat seinen DFB-Kader für die WM 2022 in Katar zusammengestellt, wenn heute Stichtag für die Nominierung wäre. Der ehemalige Nationalspieler würde auf einige namhafte Spieler verzichten und erklärt gegenüber Sky seine Entscheidungen.

Auf den ersten Blick fällt auf: Didi Hamann würde nach heutigem Stand keinen einzigen Profi von Borussia Dortmund für die WM 2022 in Katar nominieren - auch nicht Marco Reus. Den Sky Experten stört nach wie vor dessen kontrovers diskutierte EM-Absage im vergangenen Sommer.

"Er hat in den sechs Monaten davor mit den besten Fußball seiner Karriere gespielt. Er wäre zur EM eingeladen worden und ich glaube auch, dass wir ihn gut hätten gebrauchen können", blickt Hamann in der Spezial-Sendung "Projekt Weltmeister - Road to Qatar" zurück, ehe er deutlich wird: "Aus meiner Sicht: Wenn du aus freien Stücken ein großes Turnier sausen lässt, dann ist deine Karriere als Nationalspieler beendet."

Zum Durchklicken: Hamanns DFB-Kader, wenn jetzt WM wäre

  1. MANUEL NEUER:
    Image: TORHÜTER: Manuel Neuer (FC Bayern München) © Imago
  2. Marc-Andre ter Stegen
    Image: Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona) © Imago
  3. Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)
    Image: Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) © DPA pa
  4. CHRISTIAN GÜNTER:
    Image: VERTEIDIGER: Christian Günter (SC Freiburg)  © DPA pa
  5. LINKSVERTEIDIGER: David Raum (TSG Hoffenheim) - 50,56%
    Image: David Raum (TSG Hoffenheim) © DPA pa
  6. Niklas Süle
    Image: Niklas Süle (FC Bayern) © Imago
  7. Platz 2: Ansu Fati (hier im Zweikampf mit Thilo Kehrer) feierte sein Länderspiel-Debüt am 3. September 2020 im Nations-League-Duell gegen Deutschland (1:1). Fati war damals 17 Jahre und 308 Tage alt.
    Image: Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain) © DPA pa
  8. INNENVERTEIDIGER: Antonio Rüdiger (FC Chelsea) - 49,13%
    Image: Antonio Rüdiger (FC Chelsea) © DPA pa
  9. MATTHIAS GINTER:
    Image: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach) © DPA pa
  10. RIDLE BAKU:
    Image: Ridle Baku (VfL Wolfsburg) © DPA pa
  11. MAXIMILIAN ARNOLD:
    Image: MITTELFELD: Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg) © Imago
  12. Joshua Kimmich wird von Hansi Flick zum Einzelgespräch gebeten.
    Image: Joshua Kimmich (FC Bayern München) © Imago
  13. Leon Goretzka will mit Deutschland zur WM 2022.
    Image: Leon Goretzka (FC Bayern München) © Imago
  14. FLORIAN NEUHAUS:
    Image: Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach) © DPA pa
  15. Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
    Image: Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) © DPA pa
  16. Thomas Müller und das DFB-Team sind bereits für die WM-Endrunde 2022 in Katar qualifiziert.
    Image: ANGRIFF: Thomas Müller (FC Bayern München) © DPA pa
  17. Jamal Musiala stellt klar, dass er keine Kritik an Ex-Bundestrainer Joachim Löw äußern wollte.
    Image: Jamal Musiala (FC Bayern) © Imago
  18. LEROY SANE:
    Image: Leroy Sane (FC Bayern) © DPA pa
  19. RECHTSAUßEN: Serge Gnabry (FC Bayern) - 83,58%
    Image: Serge Gnabry (FC Bayern) © DPA pa
  20. England's Declan Rice, left, and Germany's Kai Havertz vie for the ball during the Euro 2020 soccer championship round of 16 match between England and Germany, at Wembley stadium in London, Tuesday, June 29, 2021. (Andy Rain, Pool via AP)
    Image: Kai Havertz (FC Chelsea) © DPA pa
  21. U21-Europameister Karim Adeyemi bringt sich beim FC Bayern ins Spiel.
    Image: Karim Adeyemi (Red Bull Salzburg) © Imago
  22. LUKAS NMECHA:
    Image: Lukas Nmecha (VfL Wolfsburg) © Imago
  23. Timo Werner äußert sich zur Kritik.
    Image: Timo Werner (FC Chelsea) © Getty
  24. Das wäre Didi Hamanns WM-Kader, wenn heute Stichtag wäre.
    Image: Das wäre Didi Hamanns WM-Kader, wenn heute Stichtag wäre. © Sky
  25. Auf diese Spieler würde Didi Hamann verzichten.
    Image: Auf diese Spieler würde Didi Hamann verzichten. © Sky

Didi Hamann sieht in Marco Reus "Konfliktpotenzial"

Diese Ansicht scheint Hansi Flick nicht zu teilen. Der Bundestrainer lud den 32-Jährigen bisher zu jedem Länderspiel ein. Und obwohl Reus sportlich mit jeweils zwei Toren und Vorlagen in vier Partien zu überzeugen wusste, sieht Hamann in der Personalie "nach wie vor großes Konfliktpotenzial. Wenn du sieben Spiele in Folge gewinnst, gibt es keine Diskussionen, aber das kann sich schnell drehen". Und dann könnte Reus dessen EM-Absage zum Verhängnis werden.

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"Ich könnte mir vorstellen, dass vor allem die Bayern-Fraktion sagt: 'Im letzten Jahr sagt er ab, weil er sich körperlich nicht in Verfassung zeigt. Wie soll er denn im nächsten Jahr in der Lage sein, ein Turnier zu spielen, wenn er es schon letzten Sommer nicht konnte?'", so Hamann, der überhaupt kein Problem damit haben würde, wenn Reus kurz vor WM-Start nominiert werden würde.

"Wenn er jetzt überragende zwölf Monate spielt und dann mit nach Katar fliegt, wäre das völlig okay. Dann trifft man eine kurzfristige Entscheidung", findet er, "aber ihn jetzt schon immer einzuladen, passt für mich nicht."

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Mats Hummels wird es laut Didi Hamann nicht zur WM 2022 in Qatar schaffen, für den Sky Experte sei der BVB-Abwehrchef bis dahin zu alt und zu langsam (Videolänge: 1:19 Minuten).

Didi Hamann sieht Tempo-Defizit bei Mats Hummels

Reus ist nicht der einzige prominente Name, der in Hamanns WM-Aufgebot fehlt. Auch auf den derzeit verletzten EM-Shootingstar Robin Gosens würde der Sky Experte verzichten. "Er hat das toll gemacht, aber seine defensiven Defizite hat man auch bei der EM gesehen", sagt Hamann und ergänzt: "Ich will Verteidiger haben, die erstmal verteidigen." Daher würde er auch auf den Gladbacher Jonas Hofmann verzichten, der unter Flick zum Rechtsverteidiger umgeschult wurde.

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"Er hat das zuletzt wunderbar gemacht und ist ein Härtefall, die es immer gibt", sagt Hamann, der bei Hofmann vor allem ein großes Fragezeichen sieht: "Kann er das auch in Partien gegen größere Kaliber wie Frankreich so spielen?" Zweifel hegen den Vize-Weltmeister von 2002 auch bei Mats Hummels. Der Dortmunder hat in dieser Saison häufig mit Knieproblemen zu kämpfen.

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"Es gibt ja auch in Dortmund immer wieder die Diskussion über sein Tempo. Bei der WM hast du sieben Spiele innerhalb kürzester Zeit und bei einem möglichen Halbfinale oder Finale wäre er 34 Jahre alt - und schneller wird er nicht", sagt Hamann, für den eine Nicht-Nominierung des Weltmeisters von 2014 alles andere als eine einfache Entscheidung wäre, aber: "Ihn mitzunehmen macht nur Sinn, wenn er spielt. Und Rüdiger und Süle machen das derzeit hervorragend."

Gündogans Problem zwischen City & DFB

Mit Ilkay Gündogan würde Hamann einen weiteren hochdekorierten Spieler zuhause lassen. "Gündogan ist ein herausragender Vereinsspieler, aber nur ein durchschnittlicher Nationalspieler", begründet Hamann seine Entscheidung und sieht vor allem ein Problem: "Ich wüsste nicht, wo und mit wem er spielen sollte."

Bei Manchester City spiele der 31-Jährige in einer Mannschaft, die unheimlich dominant agiere und in den meisten Spielen 75 bis 80 Prozent Ballbesitz habe. Ins System von Star-Coach Pep Guardiola passe er mit seinen Qualitäten als Ballbesitzspieler daher auch wie kein Zweiter. In der Nationalmannschaft sieht es nach Ansicht von Hamann dagegen anders aus.

Flick präferiert derzeit ein System mit zwei Zentrumsspielern, die im Normalfall Joshua Kimmich und Leon Goretzka heißen. Sollte Kimmich mal ausfallen, würde Hamann Goretzka etwas zurückziehen, aber an dessen Stelle nicht Gündogan einsetzen.

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"Daneben brauchst du einen Spieler, der Dynamik hat. Und die besitzt Gündogan nicht", urteilt Hamann. Er würde die jüngeren Spieler bevorzugen. "Wir haben einen Wirtz, Musiala oder Neuhaus, die jetzt spielen müssen." Dass in Spielen wie beim 4:1 gegen Armenien auch ein Zentrum bestehend aus Gündogan und Neuhaus funktionieren kann, erklärt Hamann folgendermaßen.

"Die letzten Partien waren für Deutschland wie für Manchester City in der Premier League, weil sie dort 80 Prozent Ballbesitz hatten. Dass Gündogan dann ein herausragender Spieler ist, steht außer Frage. Aber er hatte kaum defensive Aufgaben in diesen Spielen."

Schaffen es Gündogan, Reus oder Hummels dafür in das Aufgebot von Sky Experte Lothar Matthäus? Am Dienstag, 16. November, zeigen wir euch, wie der deutsche Rekordnationalspieler den DFB-Kader für die WM 2022 zusammenstellen würde.

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