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Pulverfass HSV! Dino vor Endspiel im Volkspark

Der Bundesliga-Dino steht vor seinem ersten Abstieg

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HSV gibt sich vor dem Endspiel gegen Gladbach entspannt

Dem Hamburger SV droht am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach (ab 13 Uhr live und exklusiv in der XXL-Konferenz bei Sky Sport Bundesliga 1 HD und im Blog auf skysport.de) der erstmalige Abstieg in die 2. Bundesliga. Die Lage beim Bundesliga-Dino ist noch entspannt, weist aber Explosionspotenzial auf.

28 Punkte, 17. Tabellenplatz - die sportliche Situation beim Hamburger SV ist mehr als bedrohlich. Dennoch gibt sich der Bundesliga-Dino vor dem möglichen Super-GAU überraschend optimistisch und entspannt.

In dieser entscheidenden Woche plant Trainer Christian Titz - anders als Abstiegskonkurrent VfL Wolfsburg - keine besonderen Schritte in Form von Teambuilding-Maßnahmen oder eines Trainingslagers. Ganz im Gegenteil: Der HSV bleibt zuhause am Volksparkstadion, absolviert seine Trainingseinheiten. Absolute Normalität also bei den Hanseaten.

Fans sollen Mannschaft pushen

Ein Aspekt weicht jedoch vom Gewohnten ab. Normalerweise findet das Training in den letzten beiden Tagen vor einem Spiel hinter verschlossenen Türen statt. Diesmal jedoch nicht. Am Donnerstag öffnen die Rothosen die Schotten und laden die Fans ein. Der gewünschte Effekt: die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühl vor dem letzten Heimspiel.

Dies wurde bereits in den vergangenen Tagen angestrebt, als Kapitän Gotoku Sakai allen Trainingskiebitzen des HSV eine Portion Eis spendierte. Der Tenor beim HSV ist klar. Mit guter Stimmung und gemeinsam mit den Fans soll der letzte Strohhalm ergriffen und der direkte Bundesliga-Abstieg vermieden werden.

Der Super-GAU und die Folgen

Allerdings haben die Hamburger die Rettung nicht mehr selbst in der Hand. Neben einem eigenen Dreier gegen Borussia Mönchengladbach sind die Norddeutschen auf einen Sieg der bereits abgestiegenen Kölner beim VfL Wolfsburg angewiesen. Der Super-GAU ist deshalb durchaus möglich und könnte weitreichende Folgen für den gesamten Verein haben. Doch wie sehen diese aus?

Die aktuell gute Stimmung im Umfeld des HSV könnte rasant umschlagen. Die Fans erweisen sich dabei als Pulverfass. In einem Moment unterstützen sich noch das Team, im anderen - dem Augenblick des möglichen Abstiegs - gehen sie auf die Barrikaden und lassen ihrem Frust freien Lauf. Deshalb wird im Rahmen der Sicherheitsbesprechungen zwischen Polizei und HSV über eine Einstufung der Partie als Risikospiel beraten.

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Die Fans des Hamburger SV stehen hinter ihrer Mannschaft. Aber auch nach dem möglichen Super-GAU?
Image: Die Fans des Hamburger SV stehen hinter ihrer Mannschaft. Aber auch nach dem möglichen Super-GAU?  © DPA pa

Bereits sicher ist, dass es eine strikte Sektorentrennung zwischen den Fanlagern geben wird. Außerdem wird kein alkoholisches Bier ausgeschenkt, um so nicht unnötig zu einer gefährlichen Atmosphäre beizutragen. Sollte die Lage dennoch eskalieren, könnte die Polizei Wasserwerfer, die rund ums Stadion aufgestellt werden, zum Einsatz bringen.

Im Abstiegsfall: Was wird aus Titz?

Neben der explosiven Stimmung drohen dem HSV auch im sportlichen Bereich Konsequenzen - vor allem in der Trainerfrage. Interimscoach Christian Titz hat aktuell nur einen Vertrag bis Saisonende. In der jüngsten Vergangenheit kamen Gerüchte auf, die einen Verbleib von Titz eng mit dem Klassenerhalt verknüpfen. Beim Abstieg ist es also durchaus wahrscheinlich, dass der Traditionsverein sich auf die Suche nach einem neuen Übungsleiter begibt.

So soll das neue HSV-Trikot aussehen
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In welcher Liga der Hamburger SV in der kommenden Saison spielt, entscheidet sich frühestens am Samstag - vielleicht sogar erst in der Relegation. In welchem Trikot der HSV auflaufen wird, kann man bereits im Internet sehen.

Zudem werden einige Leistungsträger den Gang in die 2. Bundesliga wohl nicht mitmachen. Der HSV stünde personell vor einem Umbruch.

Querelen im Vorstand als Bremsklotz

Die Planungen bezüglich des Trainer-Teams und der Mannschaft hängen allerdings stark von den Entwicklungen in der Führungsetage des Bundesliga-Dinos ab. Dort droht in den kommenden Wochen ein Machtkampf, der durch einen Abstieg noch weiter angeheizt werden und so einen negativen Einfluss auf wichtige personelle Entscheidungen haben könnte.

Bernhard Peters hatte die Tage vor der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt (0:3) öffentlich um den Posten als Sportvorstand geworben. Aktuell ist Peters beim HSV als Sportdirektor tätig und damit für strategische Entwicklungsthemen im sportlichen Bereich, internationale Kooperationen und die Nachwuchsabteilung verantwortlich. Der 58-Jährige würde gerne unterhalb des Sportvorstands einen Manager installieren.

HSV hofft trotz Niederlage in Frankfurt weiter auf den Klassenerhalt
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Der Aufwärtstrend des Hamburger SV wurde nach zuletzt drei Siegen aus vier Spielen jäh gestoppt. Nach der deutlichen Niederlage in Frankfurt benötigt der Dino am letzten Spieltag ein Wunder, um den erstmaligen Abstieg zu verhindern.

Bernd Hoffmann, Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident des Vereins, bevorzugt jedoch eine andere Lösung. Der 55-Jährige will den neuen Manager mit einem Sitz im Vorstand ausstatten. Konkret wird mit dieser Position Mainz' Sportvorstand Rouven Schröder in Verbindung gebracht. Der 42-Jährige sagte mittlerweile aber ab und bekannte sich deutlich zu den Rheinhessen.

Dies alles zeigt: Beim HSV gibt es einige Brandherde, die bei einem Super-GAU zu explodieren drohen. Gut 65 Millionen Jahre nach dem Verschwinden der Dinosaurier, könnte es nun den letzten Dino aus der Bundesliga treffen.