Neuer Leader im Maschinenraum! So verändert Kroos das DFB-Mittelfeld
23.02.2024 | 22:34 Uhr
Toni Kroos ist wieder da und direkt als Anführer in der DFB-Schaltzentrale gefordert. Während Julian Nagelsmann ab sofort auf die königliche Passmaschine bauen darf, bleibt die endgültige Formation ein Rätsel. Zauberer vorne, Arbeiter hinten: Auf diese Aufstellung könnte der Bundestrainer bei der EM-Generalprobe setzen.
"Er wird als Verbindungsspieler im Mittelfeld perfekt in das Team passen, das wir im Kopf haben", skizzierte Nagelsmann Kroos' Rolle in einem Interview im Spiegel am Freitag. "Er wird uns guttun mit seiner Erfahrung und Routine. Kroos hat bei seinem Verein Real Madrid eine besondere Rolle, er leitet junge Spieler an, zeigt ihnen, wie sie im Gefüge miteinander gut funktionieren können."
Kontrolle, Organisation, Stabilität: Das hatte die DFB-Elf nicht nur zuletzt beim Debakel in Österreich vermissen lassen. "Es kann aus meiner Sicht nicht schlechter werden", betonte Sky Reporter Kerry Hau am Donnerstag auf Sky Sport News. Vor allem im Mittelfeld ließ sich die deutsche Nationalmannschaft überrumpeln, klare Kommandos Fehlanzeige!
Die designierten Leader Joshua Kimmich und Leon Goretzka haben schon auf Klubebene beim FC Bayern zu kämpfen, sind in der Folge auch im DFB-Mittelfeld nicht mehr unantastbar. "Dann musst du eben schauen, wer es aktuell besser macht", sagte Hau und legte nach: "Kroos ist mit Real Madrid in LaLiga unangefochten, der spielt nicht umsonst seit zehn Jahren bei diesem Verein. Den müssen wir fast schon in einer Riege mit Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus nennen."
Im Falle Kimmich hat Nagelsmann bereits eine Entscheidung getroffen, er wird nicht neben Kroos auf der Sechs, sondern auf der Rechtsverteidigerposition beginnen. "Er hätte im Übrigen auch rechts hinten gespielt, wenn Kroos nicht zurückgekehrt wäre", stellte der Bundestrainer klar. Jeder Spieler müsse sich unterordnen und sei "ein Diener für sein Land. Kimmich ist das." Neben dem Bayern dürften zum aktuellen Stand Jonathan Tah und Antonio Rüdiger im Abwehrzentrum beginnen. Auf der Linksverteidigerposition spricht vieles für RB-Profi David Raum.
Das Mittelfeld wird dagegen zum Rätsel - mit einer Ausnahme: Kroos wird spielen, soviel dürfte feststehen. Einen fünfmaligen Champions-League-Sieger zurückholen, um ich dann auf die Bank zu setzen? Undenkbar. Nagelsmann hat die Mannschaft gefragt, ob es im Angesicht der Rückkehr hierarchische Bedenken gibt: Es gab keine. Die Frage ist, wen Nagelsmann neben ihn stellt. Seine Spielphilosophie möchte der 36-Jährige möglichst einfach halten und seine Mannschaft anhalten, "leidenschaftlich" zu verteidigen.
Leidenschaft und Wille - Attribute, die beispielsweise Robert Andrich oder Pascal Groß verkörpern. Vor allem der Brighton-Star darf sich aufgrund der jüngsten Nagelsmann-Aussagen Hoffnungen auf einen Startelfplatz machen: "Wir werden mehr Spieler im Kader haben wie Pascal Groß, die sich auch mal für andere reinwerfen und denen es weniger darum geht, mit einem tollen Pass zu glänzen", ließ er aufhorchen.
Denkbar ist ein 4-3-2-1-System mit Kroos, Groß (alternativ Andrich/Goretzka) und Kapitän Ilkay Gündogan im Mittelfeld. Während defensiv gearbeitet werden soll, dürfte Nagelsmann die Zauberer Jamal Musiala und Florian Wirtz in der Offensive wirbeln lassen. Im Sturmzentrum wird sich Niclas Füllkrug mit VfB-Überflieger Deniz Undav um den letzten verbliebenen Platz in der Startelf streiten. Der BVB-Angreifer dürfte auch aufgrund seiner Nationalmannschaftserfahrung und einer starken Quote (13 Spiele, acht Tore) die Nase vorn haben.
Bei den letzten Länderspielen vor der Heim-EM gegen Frankreich in Lyon (23.3.) und gegen die Niederlande in Frankfurt (26.3.) werden sich die Blicke aber natürlich vor allem auf das neue alte Uhrwerk im Maschinenraum richten. Kroos, ein Rückkehrer, der "Bock hat" und sicher ist, "dass mit der Mannschaft bei der EM viel mehr möglich ist, als die meisten gerade glauben!"
Die Worte des Hoffnungsträgers einer ganzen Nation…
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