In fünf Jahren findet in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft statt. Doch wie wird der Kader des DFB aussehen? Am Sonntag beginnt in Italien und San Marino die U21-EM. Sky Sport nennt sechs Spieler aus dem Kader von Stefan Kuntz, die den Sprung in die A-Nationalmannschaften schaffen könnten.
Alexander Nübel
Der gebürtige Paderborner hat sich in der Rückrunde einen Stammplatz bei Schalke 04 erkämpft, war bei der U21-Nationalmannschaft aber bereits in der gesamten EM-Qualifikation die Nummer 1. Auch ohne Spielpraxis auf höchstem Niveau hat Nübel bei den DFB-Junioren sein großes Talent unter Beweis gestellt.
Dem nüchternen Ostwestfalen ist zuzutrauen, dass er für seine Karriere die richtigen Entscheidungen trifft und somit zumindest als Ersatzmann hinter Marc-André ter Stegen im EM-Kader 2024 einen Platz finden wird. Manuel Neuer, selbst U21-Europameister von 2009, erkennt jedenfalls bereits Parallelen zu seiner eigenen Entwicklung.
Jonathan Tah
Der Wandler zwischen den Welten. Tah ist Kapitän der U21-Nationalmannschaft, hat aber bereits sechs Einsätze im Team von Joachim Löw vorzuweisen.
Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich blieb der Leverkusener ohne Einsatz, die U21-EM 2017 verpasste er verletzungsbedingt. In Italien soll der Innenverteidiger nun endlich Turniererfahrung sammeln. Aus dem U21-Kader dürfte Tah auf seiner Position aktuell die größten Chancen haben, bei der Heim-EM 2024 dabei zu sein.
Lukas Klostermann
Wie Jonathan Tah gehört Lukas Klostermann dem ältesten Jahrgang des Kaders an und hat aufgrund der A-Nationalmannschafts-Abstellung ebenso das Trainingslager in Südtirol verpasst.
Trotzdem oder gerade deshalb zählt auch der Außenverteidiger von RB Leipzig zu den Säulen des Teams. Auch wegen seiner Flexibilität - Klostermann kann sowohl rechts als auch links außen im Defensivverbund agieren - sind die Chance auf eine EM-Teilnahme 2024 groß.
Florian Neuhaus
Der selbstbewusste, aber gleichzeitig bodenständige Mittelfeldmotor hat sich in der vergangenen Saison in der Stammelf von Borussia Mönchengladbach festgespielt. Mit seiner Kreativität und Antriebskraft eifert er seinem Idol Toni Kroos nach und schickt sich an, in der Zentrale eine Alternative für Joachim Löw zu werden.
Noch hat Neuhaus kein A-Länderspiel bestritten. Bestätigt er seine Auftritte aus der jüngeren Vergangenheit und verbessert er sein Defensivverhalten, dürfte sich das bis 2024 ändern.
Maximilian Eggestein
Ein echter Spätstarter, was seine Nationalmannschaftskarriere angeht. Bis zur U20 absolvierte das Bremer Eigengewächs kein einziges Spiel für Auswahlmannschaften des DFB. Doch mittlerweile stand Eggestein immerhin zweimal im Kader von Joachim Löw. Seine Laufstärke und Schusstechnik machen ihn sowohl für Werder als auch für den Bundestrainer wertvoll und interessant.
Treibt er seine Entwicklung weiter so voran wie in den letzten drei bis vier Jahren, ist er ein Kandidat für die EM 2024. Das einzige Problem: Deutschland hat sich in der vergangenen Dekade auf die Ausbildung von Allroundern konzentriert. Die Konkurrenz in der Mittelfeldzentrale ist so groß wie auf keiner anderen Position. Das gilt aber selbsterklärend genauso für Neuhaus oder auch Mahmoud Dahoud.
Luca Waldschmidt
Der Name des Freiburgers taucht für den einen oder anderen an dieser Stelle möglicherweise überraschend auf. Doch eine Auswahl wie in der Mittelfeldzentrale würde sich der Bundestrainer für die Sturmposition sicher wünschen. Der gebürtige Siegener hat ab der U16 alle Auswahlteams des DFB durchlaufen und in der vergangenen Saison deutlich gemacht, dass er in der Bundesliga eine gute Rolle spielen kann.
Auch seine Entwicklung ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Bei der U21-EM dürfte Waldschmidt im Sturm zunächst gesetzt sein. Auch mangels Alternativen könnte der Angreifer in fünf Jahren zum Kader der A-Nationalmannschaft gehören. Marco Richter vom FC Augsburg oder Lukas Nmecha aus der Man-City-Jugend leben allerdings denselben Traum. Der Weg für diese beiden Offensivtalente ist allerdings noch etwas weiter.