Vom Sorgenkind zum Wirbelwind
13.03.2024 | 15:32 Uhr
Donyell Malen ist beim BVB der Mann der Stunde. Der Angreifer präsentierte sich nach einem Formtief gegen Ende 2023 zuletzt in glänzender Form und extrem treffsicher. Der Niederländer könnte den Dortmundern nun auf zwei verschiedenen Arten Millioneneinnahmen bringen.
Es lief die 21. Spielminute im Bremer Weserstadion am vergangenen Samstagabend, als Donyell Malen einem Schuss von Julian Brandt nacheilte. Der Niederländer schaltete von allen Spielern am schnellsten und kam nach der Parade von Werder-Keeper Michael Zetterer zuerst an den Ball. Gekonnt legte er sich die Kugel mit seinem rechten Fuß selbst hoch und versenkte den Ball per elegantem Seitfallzieher im Bremer Tor.
Der Treffer steht dabei sinnbildlich für die beeindruckende Form des 25-Jährigen in den vergangenen Wochen. Malen überzeugte mit Tempodribblings und seiner Spritzigkeit, doch bestach besonders durch Treffsicherheit und Torgefahr. In seinen vergangenen vier BVB-Spielen traf der Knipser gleich fünf Mal - und nicht nur in Bremen sehenswert. Zudem agierte er gleich mehrfach als Dosenöffner, war bei seinen letzten vier Treffern jeweils der erste Dortmunder Torschütze und legte mit seinem schönen Tor in Eindhoven den Grundstein für die gute BVB-Ausgangslage vor dem CL-Rückspiel.
Wirbelwind Malen ist in einer Gala-Form! Dabei war der Angreifer vor nicht allzu langer Zeit noch ein BVB-Sorgenkind, das mit einem Winter-Abgang liebäugelte. Zwischen Oktober und Dezember 2023 erzielte der Niederländer nur ein einziges Tor, steuerte keine Vorlage bei und stand nur sechs Mal in der Dortmunder Startelf. Malen hatte seinen Abschied nach Sky Infos bereits geplant, dem der BVB bei einer angemessenen Ablösezahlung auch zugestimmt hätte, doch entschied sich noch für einen Verbleib.
Auf der BVB-PK vor dem Duell mit Eindhoven erklärte Malen seine Leistungssteigerung damit, dass er "im Winter hart an sich gearbeitet hätte" und seine jetzige Entwicklung der Lohn wäre. Auf eine weitere Glanzleistung des 28-fachen-Nationalspielers hofft der Vizemeister nun auch beim erneuten Aufeinandertreffen mit Eindhoven - dem Spiel gegen Malens alte Liebe. So machte der Torjäger zwischen 2018 und 2021 116 Partien für die PSV, wobei er 79 Scorerpunkte beisteuerte und damit das Interesse des BVB auf sich zog.
Sollte Malen tatsächlich erneut der X-Faktor im CL-Rückspiel werden und Dortmund ins Viertelfinale schießen, würde dem BVB mehr als zehn Millionen Euro an Prämien winken, doch auch auf andere Art und Weise könnte Malen dem BVB einige Millionen in die Kassen spülen. Der Niederländer gilt nach Sky Informationen trotz seiner starken Leistungen weiterhin als Abgangskandidat im Sommer, sein Preisschild ist aufgrund der vielen Tore mittlerweile aber angestiegen. So will Dortmund mindestens 40 Millionen Euro an Ablöse für Malen haben, der in Westfalen noch einen gültigen Vertrag bis 2026 hat.
Aus dem Sorgenkind vom Dezember ist drei Monate später ein unverzichtbarer Leistungsträger geworden. Aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht dürften die Verantwortlichen dabei hoffen, dass der Wirbelwind in seinen womöglich letzten BVB-Monaten noch häufiger elegant in die Luft steigt, um den Ball im gegnerischen Tor zu versenken.
Mehr zum Autor Florian Hartmann
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