Wie lange fällt Neuer wirklich aus?
11.01.2023 | 16:02 Uhr
Schritt für Schritt arbeitet Manuel Neuer an seinem Comeback. Eine Info, die der Kapitän des FC Bayern vor vier Tagen in den sozialen Medien platziert hatte, um zu zeigen: Mich braucht keiner abschreiben! Ich bin nicht zu Hause! Ich ackere an der Säbener Straße an meiner Rückkehr!
Wenige Wochen zuvor, genauer gesagt am 10. Dezember des vergangenen Jahres, teilte der Verein mit, dass sich der 36-jährige Nationalspieler "eine Fraktur des rechten Unterschenkels" zugezogen habe. Oder anders formuliert: Neuer hat einen Unterschenkelbruch erlitten und wurde operiert.
Die große Frage lautet seitdem: Wann kehrt Neuer zurück? Von dem Spieler selbst und den Offiziellen des Vereins gibt es kein fixes Datum einer Rückkehr. Vielmehr wird im Hintergrund von einem monatelangen Ausfall gesprochen. Neuer selbst hat nach Sky Informationen immer noch vor, pünktlich zur neuen Saison wieder angreifen zu können. Diese beginnt am 18. August. Vier bis fünf Wochen zuvor startet der deutsche Rekordmeister mit der Vorbereitung auf die neue Spielzeit.
Ob Neuer bereits Mitte Juli wirklich schon zurückkehrt ist? Es ist sein selbsterklärtes Ziel und doch müssen die Bayern-Bosse davon ausgehen, dass Neuer wohl noch länger ausfällt. Denn es halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Neuer keinen Unterschenkelbruch hat, sich stattdessen einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen haben soll. Auch die Bild berichtet davon. Neuers Management wollte sich auf Sky Nachfrage nicht dazu äußern. Vielmehr wurde auf Rückfrage darauf verwiesen, dass Neuer derzeit auf öffentliche Statements bewusst verzichtet und sich voll auf seine Reha konzentriert, welcher er täglich nachgeht.
Dennoch: Ein offener Schien- und Wadenbeinbruch wäre noch mal deutlich schwerwiegender einzuschätzen als ein Unterschenkelbruch und würde auch erklären, warum die Bayern-Bosse aktuell nicht nur nach einer Übergangslösung bis zum Saisonende suchen. Wunschkandidat Yann Sommer soll sogar einen Vertrag bis 2025 unterzeichnen, also einen Vertrag über zweieinhalb Jahre (Sky berichtete). Der Vertrag von Neuer läuft hingegen 2024 aus.
Klar ist, dass die Suche nach einem Neuer-Ersatz die Verantwortlichen der Bayern in eine herausfordernde Situation bringt. Einerseits gilt es, für die Rückrunde eine starke und neue Nummer eins zu finden, die von Sven Ulreich herausgefordert wird. Andernfalls haben die Bayern bei Neuer kaum Planungssicherheit und müssen sich deshalb jetzt schon mit einer Lösung über den Sommer hinaus beschäftigen.
Angenommen, Sommer würde im Januar nach München wechseln, stark aufspielen und als Nummer eins in die Saison 2023/24 gehen und Neuer käme im Juli oder August tatsächlich zurück, dann hätten die Bayern eine in den vergangenen Jahren nie da gewesene Konkurrenzsituation im Tor. Denn Neuer will gewiss keine Nr. 2 sein, Sommer auch nicht und für Ulreich kommt die Nummer drei nicht infrage.
Noch ist das alles Zukunftsmusik. Klar ist nur, dass Neuer noch monatelang ausfallen wird und sich der Poker um Wunschkandidat Sommer weiter zieht. Die Bayern wollen weiterhin nicht mehr als fünf Millionen Euro zahlen. Die Gladbacher sind nach Informationen von Sky trotz der öffentlichen Absage von Sportdirektor Roland Virkus ab einer Summe von acht Millionen Euro gesprächsbereit. Aber auch nur, wenn sie dafür Jonas Omlin aus Montpellier bekommen.
Neuer indes kann nur aus der Ferne begutachten, welche Lösung die Bayern-Bosse präsentieren werden. Sommer? Eine andere Fünf-Millionen-Lösung? Oder gehen sie doch mit Ulreich als Nummer eins in die Rückrunde? Neuers Mitspieler hoffen inständig auf seine Rückkehr und zeitnahe Heilung und doch diskutieren die Spieler nach Informationen von Sky dieser Tage eifrig, wer jetzt geholt wird?
Etliche Führungsspieler sprechen sich mannschaftsintern für Sommer aus, denn sie wissen nur zu gut, dass der 34 Jahre alte Schweizer vor allem gegen die Bayern immer wieder Topleistungen gezeigt hat. Eine mögliche Rückkehr von Alexander Nübel wird hingegen skeptisch betrachtet. Nicht zuletzt aufgrund seiner zuletzt selbst getätigten Aussagen.
Neuer darf sich davon nicht irritieren lassen, denn für den Weltmeister von 2014 kann vorerst nur Priorität haben, dass er überhaupt noch mal auf das Leistungslimit zurückkommt, welches ihn seit Jahren ausgezeichnet hat.
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