Musiala gehört die Bayern-Zukunft! Die ganz, ganz nahe Zukunft
14.09.2021 | 17:44 Uhr
Beim starken 4:1-Erfolg der Bayern gegen Leipzig hieß der überragende Mann einmal mehr Jamal Musiala. Der Youngster empfiehlt sich immer mehr als echte Option für die Startelf und setzt so auch gestandene Leistungsträger unter Druck.
Lange tat sich der FC Bayern nicht ganz so leicht mit den aggressiven Leipzigern. Zur Halbzeitpause stand es "lediglich" 1:0 durch einen Elfmeter für die Münchner, die in der zweiten Halbzeit etwas verändern wollten und mussten. Trainer Julian Nagelsmann brachte noch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs Musiala für den angeschlagenen Serge Gnabry.
Ein Zwangswechsel, der im Nachhinein vielleicht der Glücksgriff des Wochenendes war. Musiala brachte nach der Pause auf Anhieb Tempo und Spielwitz in die Partie. Schon in der 47. Minute traf der Wirbelwind sehenswert zum 2:0 und lenkte das Spiel so endgültig auf die Sieger-Straße. Der Youngster nahm eine Hereingabe von Alphonso Davies überragend an und versenkte das Leder flach im linken Eck.
Nur sieben Minuten später - Musiala machte in der Zwischenzeit weiter Dampf - wurde der Offensiv-Allrounder dann zum Vorbereiter. Und wie! Der 18-Jährige veredelte ein Zuspiel von Robert Lewandowski mit einem perfekt-getimten Chip-Ball auf Leroy Sane, der frei vorm Tor lediglich einschieben musste. Knapp zehn Minuten auf dem Platz durfte man den Auftritt des Jokers schon als Gala bezeichnen (Sky Note 1).
Nach der Partie überschlugen sich auch die Teamkollegen mit Lob für den deutschen Nationalspieler. Thomas Müller, der auf der Stammposition Musialas gesetzt ist, schwärmte am Sky Mikro: "Er ist absolut der Zauberer des Spiels gewesen. [...] Das Besondere ist, dass er zu seinem Talent einen tollen Charakter hat. Er ist fleißig und bescheiden, hat allerdings auch Selbstvertrauen."
Die Lobeshymnen gingen am Sonntag bei Sky90 weiter. Hasan Salihamidzic: "Er war schon immer einer der Spieler, die etwas Besonderes haben. Er war immer in den Top-Drei der Talente." Beeindruckend findet der Bayern-Sportvorstand vor allem die Abgeklärtheit Musialas, der sich dennoch weiter verbessern kann: "Der Junge ist total fokussiert, wie Thomas gesagt hat. Er will alles wissen und sich weiterentwickeln. Er ruht in sich selbst und was ich super finde, dass er auch im Sechzehner keinen Stress hat. Wie er die Tore macht, ist jetzt schon große Klasse - aber er hat noch Potenzial nach oben."
Die Kombination aus spielerischem Feingeist und konstanten Top-Leistungen machen Musiala derzeit zu einem der vielversprechendsten Nachwuchskickern in ganz Europa. "Dieses Gesamtpaket in den jungen Jahren macht ihn besonders. Wenn er genau das einbringt, hilft er uns Spiele zu gewinnen", attestiert auch Müller seinem Team-Kollegen und ergänzt lachend: "Er fragt mich nicht, wie man einen Spieler ausspielt. Das frag ich eher ihn."
Musiala selbst scheint derzeit auf Wolke sieben zu schweben. Nach seinen starken Auftritten in der Nationalmannschaft zaubert der Youngster bei den Bayern weiter. Bislang stehen dem Angreifer vier Treffer und drei Vorlagen nach nur sechs Pflichtspielen in dieser Saison zu Buche - meist als Joker. Musiala selbst blieb nach seiner jüngsten Gala bescheiden: "Es hat viel Spaß gemacht, wir haben gut gespielt. Für 10-15 Minuten haben wir eine harte Zeit gehabt, aber haben durchgehalten und den Sieg geholt."
Bei so viel Lob von Außen und Auftritten, wie gegen Vizemeister Leipzig, stellt sich zwangsläufig die Frage: Gehört Musiala wirklich nur die Zukunft - oder ist der Youngster nicht schon jetzt bereit für eine tragende Rolle? Sky Experte Lothar Matthäus braucht bei dieser Frage keine Bedenkzeit. "Er hat sich super entwickelt und ist nicht nur ein Ergänzungsspieler, sondern ein fester Bestandteil dieser großen Mannschaft. Auf ihn ist Verlass. Ob er von Anfang spielt oder eingewechselt wird", ist sich der einstige Weltfußballer sicher.
Doch wohin mit Musiala? Die Gardeposition des flinken Spielmachers ist im System Nagelsmanns das zentral-offensive Mittelfeld. Dort ist mit Müller allerdings ein Urgestein gesetzt, das seinen Stammplatz so schnell wohl nicht hergeben wird. Angesprochen auf seinen Platz und die neue Konkurrenz erklärte der 31-Jährige schmunzelnd: "Joa ... irgendwann kann er ihn haben."
Mit Trainer Nagelsmann ist ein regelmäßiger Startplatz für Musiala bald durchaus möglich. Der ehemalige Leipzig-Trainer ist bekannt für seine Jugend-Förderung und hat bei den Roten Bullen oft auf Teenager gesetzt, die er zu Top-Spielern geformt hat. Ob dann tatsächlich Müller mehr Pausen bekommt, das System umgestellt wird oder die Flügelstürmer um Gnabry, Sane und Coman um Spielzeit zittern müssen, bleibt abzuwarten.
Sollte Musiala sich weiter so entwickeln, wäre es aber sträflich ihn nicht zaubern zu lassen. Musiala gehört die Zukunft bei den Bayern. Die ganz, ganz nahe Zukunft.
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