Mit Rekord zur Müller-Bestmarke? Bärenstarker Lewy zeigt Flick neue Seite
25.10.2020 | 17:31 Uhr
Robert Lewandowski jagt einen Rekord nach dem anderen. Der Torjäger macht aktuell da weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat. Kann Bayerns personifizierte Tormaschine in dieser Saison sogar die historische 40-Tore-Marke von Gerd Müller knacken?
Die Torquote von Robert Lewandowski ist fast schon unheimlich. In der vergangenen Spielzeit hievte sich der Pole mit insgesamt 55 Pflichtspieltoren auf ein neues Level. Nach einer so starken Saison, die ganz nebenbei mit dem historischen Triple beendet wurde, ist beim 32 alten Goalgetter immer noch nicht der Torhunger gestillt.
Im Gegenteil. Lewy scheint in diesem Jahr sogar noch gieriger zu sein. Nach fünf Bundesliga-Spielen hat der Goalgetter bereits zehn Treffer auf dem Konto. Rekord! Die bisherige Bestmarke hielt Peter Meyer. Der Gladbacher traf in der Saison 1967/68 neunmal an den ersten fünf Spieltagen.
Für ihn selbst hat der neue Rekord keine großartige Bedeutung. ''Es ist mir nicht so wichtig. Ich bin eher auf die Mannschaft und das Spiel fokussiert'', sagte Bayerns Mittelstürmer nach seiner Drei-Tore-Gala gegen Eintracht Frankfurt (4:0).
Leise und bescheidende Töne, die man vom ehrgeizigen Torjäger fast gar nicht kennt. Denn der Pole galt lange Zeit als eigensinnig und egoistisch. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Lewandowski ist auf dem Platz zu einem richtigen Anführer herangereift, der auch mal das Auge für den besser platzierten Mitspieler hat.
Das sieht auch Sky Experte Lothar Matthäus so: ''Er ist der beste Spieler der Welt, weil er einfach eine sensationelle Torquote hat, aber auch mannschaftsdienlich spielt. Er ist zum richtigen Leader geworden."
Auch Sky Experte Didi Hamann ist voll des Lobes: ''Lewandowski ist der beste Stürmer im Moment. Er hat einen unglaublich guten Körper, er macht die Bälle fest, ist schnell und beidfüßig. Ich weiß nicht, zu was er noch fähig ist in diesem Jahr."
Vielleicht fällt in dieser Saison sogar die historische 40-Tore-Marke von Gerd Müller. Einem Lewandowski in dieser Verfassung ist dies allemal zuzutrauen. In der vergangenen Saison gelangen ihm 34 Treffer im Fußball-Oberhaus. Kann er diese Zahl nochmals toppen und mit Müller gleichziehen?
''Das ist nicht mein Ziel'', entgegnete Bayers Tormaschine am Sky Mikro. ''Die Mannschaft braucht mich nicht nur als Stürmer, sondern auch meine Spielweise'', ergänzte der Goalgetter, der scheinbar auch kein Problem mehr damit hat, vorzeitig ausgewechselt zu werden: ''Wenn es eine Chance gibt, ein bisschen weniger zu spielen, dann kann man sowas machen.''
In der 68. Minute machte der Torjäger Platz für Eric Maxim Chupo-Moting. So früh hat der Bayern-Torjäger selten Feierabend. Doch das hat er sogar selber mit eingefädelt. ''Er hat heute angemeldet, dass er eventuell ausgewechselt werden möchte. Von daher ist vielleicht das eine Neuigkeit, die es so vorher noch nicht gegeben hat'', verdeutlichte Hansi Flick auf der obligatorischen Pressekonferenz.
Das Thema Belastungssteuerung ist also mittlerweile auch beim polnischen Dauerbrenner angekommen. Eine Seite, die selbst Flick überrascht. Klar ist: Zehn Tore nach fünf Spielen sind eine klare Ansage. Lewandowski hat noch lange nicht genug.
Und wenn er so weitermacht, sind 40 Tore in der Bundesliga alles andere als unrealistisch...