FC Chelsea: Die Folgen des Wechsels von Raheem Sterling zu den Blues
Chelseas Sterling-Coup: Angriff auf die Konkurrenz & Zeichen an Werner?
20.07.2022 | 14:01 Uhr
Der FC Chelsea hat den ersten Transfer unter der Führung der neuen Eigentümer um den US-Geschäftsmann Todd Boehly getätigt und gleich einen echten Coup gelandet. Mit Raheem Sterling bekommt Trainer Thomas Tuchel einen erfahrenen Führungsspieler hinzu. Der Wechsel bringt große Auswirkungen mit sich.
Was für ein Paukenschlag. Für umgerechnet knapp 56 Millionen Euro hat sich der FC Chelsea die Dienste von Raheem Sterling gesichert, der zuvor in sieben Jahren bei Manchester City elf Titel gewonnen hatte.
"In erster Linie ist es eine Freude, hier zu sein. Ich habe in meiner Karriere schon viel erreicht, aber es gibt noch so viel mehr zu erreichen, und ich freue mich sehr darauf, dies im Chelsea-Trikot und unter Thomas' Führung zu tun", meinte Sterling und fügte hinzu: "London ist meine Heimat und der Ort, an dem alles für mich begann. Es ist toll, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, Woche für Woche vor Freunden und Familie an der Stamford Bridge zu spielen."
Dass Sterling große Ambitionen mit den Blues hat, zeigt seine Vertragsdauer von fünf Jahren plus Option auf eine weitere Saison. Sterling ist 27, in fünf Jahren wäre er 32 - der englische Nationalspieler plant also, seine besten Fußballerjahre bei Chelsea zu verbringen. Und die Londoner haben mit Sterling einen neuen Starspieler in ihren Reihen.
Bereits auf der derzeitigen US-Tour ist der Offensivstar mit dabei. In den USA absolvierte Chelsea zunächst ein Trainingslager, bevor nun bis zum 23. Juli noch eine Reihe von Testspielen anstehen. Tuchel bleibt also noch etwas Zeit, um Sterling vor dem Premier-League-Start am 5. August (LIVE und EXKLUSIV bei Sky Sport Premier League) ins Team zu integrieren.
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Tuchel mit neuen Optionen
In einem exklusiven Gespräch mit Sky Sport UK schwärmte Tuchel über den Neuzugang: "Sein Wechsel hatte oberste Priorität für uns. Wir sind sehr aufgeregt und super glücklich, dass wir ihn verpflichten konnten. Er ist eine große Bereicherung für unseren Kader und genau das, was wir in Bezug auf Alter, Erfahrung und Spielweise gesucht haben."
Seit seinem Profidebüt für Liverpool als 17-Jähriger im Jahr 2012 war Sterling an 165 Premier-League-Treffern für die Reds und ManCity direkt beteiligt (109 Tore und 56 Vorlagen in 320 Partien). Damit liegt er in diesem Zeitraum bei den Scorerpunkten an fünfter Stelle hinter Harry Kane, Sergio Aguero, Jamie Vardy und Mohamed Salah.
Mit der Ankunft des Topspielers, der sowohl auf der Flügelstürmer-Position als auch als falsche Neun agieren kann, eröffnen sich für Tuchel in der Offensive neue Möglichkeiten. "Er gibt uns eine Menge Flexibilität, Beweglichkeit und Angriffsoptionen in der Spitze", machte der deutsche Star-Coach klar. Vor allem mit dem Tempo Sterlings erhofft sich Tuchel mehr Kreation von Großchancen.
Tuchel krempelt Chelsea um
Denn klar ist: Tuchel krempelt Chelsea nach einer am Ende doch enttäuschenden Saison kräftig um. Als Champions-League-Titelverteidiger in die Vorsaison gestartet, kam nicht nur das Viertelfinal-Aus in der Königsklasse für die Blues zu früh, sondern auch die Liga-Bilanz geriet zu einer Enttäuschung. Anstatt um den Titel mitzuspielen, landete Chelsea als Dritter satte 19 Zähler hinter ManCity beziehungsweise 18 Punkte hinter dem FC Liverpool.
Außer die Mittelfeldzentrale, wo N'Golo Kante und Jorginho gesetzt sind, sowie die Torhüter-Position, auf der Edouard Mendy die klare Nummer eins ist, hat Tuchel auf nahezu jeder Position Bedarf. Als neuer Abwehrchef steht Chelsea unmittelbar vor der Verpflichtung von Kalidou Koulibaly. Der 31-jährige Senegalese soll für 38 Millionen Euro vom SSC Neapel kommen und in der neuen Saison mit Thiago Silva die Innenverteidigung bilden. Auch Nathan Ake (ManCity) soll noch ein Kandidat sein.
In der Offensive tauchen in den Gerüchten immer wieder prominente Namen wie Neymar oder Cristiano Ronaldo im Zusammenhang mit einem Chelsea-Wechsel auf. Nach den Abgängen von Antonio Rüdiger (Real Madrid), Andreas Christensen (FC Barcelona) und Romelu Lukaku (Inter Mailand) stehen auch noch Fragezeichen hinter Cesar Azpilicueta, Marcos Alonso, Hakim Ziyech, Callum Hudson-Odoi sowie Christian Pulisic.
Was wird aus Werner?
Das gilt auch für Timo Werner. Seit seiner Ankunft an der Stamford Bridge vor zwei Jahren hat es der deutsche Nationalspieler nicht geschafft, ein unumstrittener Stammspieler zu werden. Die Gerüchte um Neymar, Ronaldo oder auch Raphinha (den es dann allerdings von Leeds United zum FC Barcelona zog) sowie die Sterling-Verpflichtung sind auch ein Indiz für Werner, dass Tuchel mit den Leistungen seiner Offensivakteure zuletzt nicht zufrieden war.
Werner erzielte in der Vorsaison nur magere vier Ligatore und vergab zudem eine Reihe von Großchancen. Mit Sterling hat der gebürtige Stuttgarter nun einen Konkurrenten im Team, der ähnliche Stärken (Tempo, Dribbling, Läufe in die Tiefe) mitbringt und der Werner erst einmal vor die Nase gesetzt wird. Sollte sich der 26-Jährige daher vorerst nicht mit der Rolle als Ergänzungsspieler anfreunden, ist eine Leihe oder ein Wechsel noch in diesem Sommer nicht ganz ausgeschlossen.
Denn in Tuchels präferiertem 3-4-3-System werden Sterling und Kai Havertz zunächst gesetzt sein. Um den dritten Platz in der Offensivreihe werden sich Stand jetzt dann Mason Mount, Pulisic, Hudson-Odoi, Ziyech und Werner streiten. Denkbar ist allerdings auch, dass Tuchel nach der Sterling-Ankunft auf zwei Spitzen umstellt und denn quirligen Neuzugang um den wuchtigen Havertz aufstellt. Dann würde Werner noch weniger Einsatzminuten sehen.
Sterling will Leaderrolle
Während die Zukunft des ehemaligen Leipzigers noch in den Sternen steht, hat Sterling mit seinem Chelsea-Wechsel bereits für Klarheit gesorgt. Denn der englische Nationalspieler hatte zuletzt bei Pep Guardiola und Manchester City seinen Stammplatz verloren und brauchte einen Tapetenwechsel. Bei den Blues möchte er neben mehr Einsatzminuten auch mehr Verantwortung bekommen.
Mount, der Sterling bereits aus der Nationalmannschaft der Three Lions kennt, ist von den Führungsqualitäten seines neuen Chelsea-Mitspielers überzeugt. "Er ist ein Top-Typ. So ein erfahrener Spieler, ein Profi der Spitzenklasse. Ich habe in den letzten Jahren viel von ihm gelernt. Wir haben einige Führungspersönlichkeiten verloren, er wird jemand sein, der die Gruppe führen wird, denn er ist eine große Persönlichkeit. Hoffentlich können wir gemeinsam etwas gewinnen", so der 23-Jährige gegenüber Sky Sport UK.
Mit Titelsammler Sterling möchten Mount, Tuchel und Co. in den kommenden Jahren dauerhaft mit Manchester City und Liverpool um die großen Trophäen mitspielen. National und international.
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