Stimmung zum Heulen: Auf Schalke wird es (wieder) ungemütlich
10.11.2021 | 14:53 Uhr
Der FC Schalke 04 hat am 13. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den SV Darmstadt 98 mit 2:4 (1:2) verloren. Bei der dritten Pflichtspielniederlage in Folge enttäuschte der Bundesliga-Absteiger vor allem spielerisch auf ganzer Linie. Für Trainer Dimitrios Grammozis wird es ungemütlich.
Vor zwei Wochen war die Laune beim FC Schalke 04 noch bestens.
"Wir sind ein richtiges Team", sagte Torhüter Martin Fraisl am Sky Mikrofon nach dem 3:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden. Schalke hatte sich mit dem vierten Zu-Null-Sieg in Serie aus dem Tabellenmittelfeld auf einen Aufstiegsrang gespielt. Der Trend zeigte steil nach oben.
Nach der 2:4-Niederlage im Topspiel gegen den SV Darmstadt 98 sieht die Welt in Gelsenkirchen ganz anders aus. S04 musste nach dem Dresden-Erfolg zunächst das bittere Zweitrunde-Aus im DFB-Pokal bei 1860 München verkraften (0:1). Anschließend unterlag der Revierklub in der Liga beim 1. FC Heidenheim (0:1). Und nun auch gegen Darmstadt.
Dabei schien vor Anpfiff die Stimmung noch gut zu sein. S04-Trainer Dimitrios Grammozis gab sich vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein betont lässig gegenüber Sky. "Kritik und Druck ist immer da auf Schalke. Das kenne ich schon", erklärte der gebürtige Wuppertaler.
Seine Mannschaft legte auch stark los und ging bereits nach acht Minuten in Führung. Dieser Vorsprung gab den Königsblauen allerdings nicht die gewohnte Sicherheit. Schalke agierte in der Folge plan- und ideenlos und überlies Darmstadt das Spiel. Die Lilien nutzen ihre Möglichkeit konsequent und profitierten dabei vom schlechten Zweikampfverhalten der Hausherren.
"Wir sind enttäuscht über das Ergebnis und die Niederlage. Schaut man sich die Gegentore an, sind da zu viele Ballverluste dabei. Das hat der Gegner dann eiskalt ausgenutzt", meinte Grammozis und ergänzte: "Wir haben zu wenig gemacht, um das Spiel zu gewinnen." Ausgerechnet die Führungsspieler Danny Latza und Victor Palsson verschuldeten mit ihren Abspielfehlern im Aufbau zwei Gegentore. Zudem machte auch Youngster Mehmet Aydin einen fatalen Fehler, der zu einem Gegentor führte.
Immer wenn Darmstadt schnell umschaltete, wirkte Schalke behäbig und äußerst anfällig in der Rückwärtsbewegung. Die Dreierkette mit Ko Itakura, Marcin Kaminski und Malick Thiaw wirkte heillos überfordert. Die Gäste nutzen immer wieder die Lücken in der Schalker Hintermannschaft. Insbesondere Phillip Tietz und Mathias Honsak waren kaum zu stoppen.
In der Offensive hatte der Bundesliga-Absteiger zwar 65 Prozent Ballbesitz, kam allerdings kaum einmal gefährlich vor das Tor von SVD-Torhüter Marcel Schuhen. Lediglich Simon Terodde war der unbedingte Torwille sowie die Zielstrebigkeit im Abschluss anzumerken. Allerdings agierte der 33-Jährige im Strafraum weitestgehend unglücklich und muss weiter auf den alleinigen Zweitliga-Torrekord warten.
Terodde wartet nun seit fünf Pflichtspielen auf einen Treffer - eine ungewöhnlich lange Durststrecke für die Schalker Tormaschine. Auf die Treffer des Routiniers ist der fünfmalige DFB-Pokalsieger in der Offensive allerdings angewiesen, diese Abhängigkeit wurde gegen Darmstadt deutlich sichtbar.
Die Niederlage quittierten die Fans in der Veltins-Arena nach Abpfiff mit einem lautstarken Pfeiffkonzert. S04-Sportdirektor Rouven Schröder sowie Danny Latza und Dominick Drexler stellten sich demonstrativ vor Trainer Grammozis. "Aus Sicht der Mannschaft: Wir stehen alle hinter Dimi. Er erreicht uns mit seinen Ansprachen sehr gut", so Drexler am Sky Mikrofon.
Trotz allem Zuspruch wird es nach den jüngsten Rückschlägen und dem Absturz auf Platz fünf in der Länderspielpause ungemütlich für Grammozis werden. "Intern wird auf jeden Fall diskutiert. Die Frage ist aber auch, ob Schalke überhaupt Geld und Alternativen hat", erklärte Sky Reporter Dirk große Schlarmann.
Darmstadt machte Schalke genau das vor, was die Königsblauen-Anhänger von ihrer Mannschaft erwarteten. Die Gäste zeigten Spielfreude, eine positive Körpersprache sowie eine geschlossene Mannschaftsleistung. Damit setzten die Hessen ein Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg. Beim UEFA-Cup-Sieger von 1997 blieb eine Reaktion nach den zuletzt enttäuschenden Auftritten hingegen aus.
Wie die Stimmungslage derzeit in Gelsenkirchen ist, war nach Spielende deutlich sichtbar. Rodrigo Zalazar saß wie ein Häufchen Elend auf der Bank und ließ seinen Tränen freien Lauf. Der uruguayische U20-Nationalspieler musste getröstet werden. SO4-Torwart Fraisl stand die Enttäuschung tief ins Gesicht geschrieben.
Die Laune auf Schalke ist derzeit im Keller.
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