Flirt zwischen Liverpool und Werner wird immer heißer

Neuer Impuls für Klopp: Wären Werner oder Sancho der bessere Salah?

Einen Korb verteilt und die Karten offengelegt: Timo Werner hat mit klaren Aussagen bezüglich seiner Zukunft die nächste Flirt-Offensive in Richtung des FC Liverpool gestartet. Würde Jürgen Klopp für den deutschen Top-Torjäger sogar einen Star verkaufen?

Timo Werner ist heiß begehrt auf dem Transfermarkt. Viele europäische Top-Klubs zeigen Interesse an dem Torjäger von RB Leipzig, doch ausgerechnet der deutsche Branchenführer kann sich Avancen in Richtung des deutschen Nationalspielers künftig sparen. Werner würde "eher der Schritt ins Ausland reizen als ein Wechsel zu Bayern", stellte der 24-Jährige gegenüber der Bild klar.

Die Herausforderung in einer anderen Liga habe für ihn einen größeren Anreiz als ein Wechsel innerhalb der Bundesliga. Die Bayern sind raus, doch wer hat im Rennen um den gebürtigen Stuttgarter die besten Karten? Nach den jüngsten Aussagen dürften vor allem die Verantwortlichen des FC Liverpool besonders hellhörig geworden sein.

STIMMT AB!

Bis zur Liga-Unterbrechung aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren die Reds im Rekordtempo auf dem Weg zur ersten Meisterschaft seit 30 Jahren. Mit höchster Intensität und einem Angriffspressing, das seinesgleichen sucht, spielte der amtierende Champions-League-Sieger bei nur einer Niederlage und einem Remis in 29 Spielen eine fast perfekte Saison.

Klopp würde mit Werner vor einem Rätsel stehen

Architekt der roten Renaissance ist Jürgen Klopp, doch nach den zuletzt höchst erfolgreichen Jahren ist auch die Gefahr der Sättigung allgegenwärtig. Klopp muss sich Gedanken machen, wie er sein Team weiter verbessern kann, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Ein Mittel wären punktuelle Verstärkungen, um neue Reize zu setzen. Und da kommt der Name von Timo Werner ins Spiel.

Der Angreifer ist davon überzeugt, dass er sich in das Spielsystem der Reds schnell integrieren würde. "Sie haben mit Jürgen Klopp einen der besten Trainer der Welt, der auch noch Deutscher ist. Es sprechen viele Sachen dafür, dass ich auch mit meiner Spielweise dahin passen würde", meinte Werner Anfang des Jahres am Sky Mikrofon.

Fest steht, dass sein Tempo mit einem Top-Speed von rund 35 km/h zum überfallartigen Umschaltstil der Engländer passt. Allerdings: Sollte aus den Annäherungsversuchen tatsächlich eine ernsthafte Beziehung werden, würde Werner mit Sadio Mane, Roberto Firmino und Mohamed Salah enorm starke Konkurrenz erwarten - und Klopp vor dem Rätsel stehen: aus vier mach drei.

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Salah wird von Liverpools Fans "unterschätzt"

Denn für eine Rolle als Pendler zwischen Bank und Startelf sind alle vier zu stark. Klopp müsste für Werner Platz schaffen und womöglich das beste Sturm-Trio der vergangenen drei Jahre sprengen. Die Wahl könnte auf Mohamed Salah fallen, der im Juni 28 Jahre alt wird - wie Mane und Firmino - und damit auf den Höhepunkt seiner Schaffenszeit zusteuert.

Der Ägypter ist zweifelsohne ein Schlüsselspieler der Reds, vor allem in seiner ersten Saison überragte er mit unglaublichen 47 Pflichtspieltoren. Doch bei Liverpools Anhängern genießt er nicht die höchste Anerkennung, wie Vereinsikone Jamie Carragher gegenüber Monday Night Football erklärt.

"Ich glaube, Liverpool hat sechs Weltklassespieler. Wenn man die Liverpool-Fans fragen würde, ob sie für die anderen fünf das Geld nehmen würden, würden sie alle nein sagen, egal wie hoch das Angebot ist. Auf keinen Fall würden sie Alisson oder Virgil van Dijk verkaufen. Aber wenn sie ihnen 130 Millionen Pfund für Salah anbieten würden, würden sie darüber nachdenken. Deshalb sage ich, dass er unterschätzt wird."

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Salah muss sein Spiel anpassen

Fakt ist: Um auch in den nächsten Jahren auf allerhöchstem Niveau zu spielen, wird Salah sein Spiel anpassen müssen. Seine große Stärke sind die gefürchteten Tempodribblings, doch bei seiner Antrittsschnelligkeit wird er in Zukunft naturgemäß Qualitätseinbußen hinnehmen müssen, die jetzt schon erkennbar sind.

Lag seine Erfolgsquote bei den Dribblings pro 90 Minuten in seiner Debütsaison für Liverpool noch bei 2,43, ist diese nun auf 1,76 gesunken. Damit liegt er im Trend, denn eine Untersuchung von Sky UK in der Premier League seit 2017 zeigt, dass die Anzahl der Dribblings, die ein durchschnittlicher Stürmer im Laufe seiner Karriere absolviert, abnimmt. Kurz gesagt: das Dribbling ist das Spiel des jungen Mannes.

Klopp hat bereits reagiert und Salahs Position angepasst. Um seine Stärken zu akzentuieren, versetzt er ihn oft in eine zentralere Rolle und entbindet ihn von den Defensivaufgaben. Doch reicht das auch, um Liverpool weiter zu verbessern? Der deutsche Erfolgstrainer wird sich entscheiden müssen, ob er in der Offensive weiter auf sein eingespieltes, aber älter werdendes Trio setzt oder die Sturmreihe mit einer jüngeren Version à la Werner oder Jadon Sancho auffrischt.

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Alexander-Arnold lockt Sancho

Gerade der dribbelstarke BVB-Star wäre prädestiniert für den Platz auf der rechten Außenbahn. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der junge Engländer am liebsten schon im Sommer in sein Heimatland zurückkehren möchte. Der FC Liverpool zählt zwangsläufig zum Kreis der Kandidaten, der zuletzt durch den Rückzug von Manchester United kleiner geworden ist.

Trent Alexander-Arnold versucht bereits, Sancho einen Wechsel an die Anfield Road schmackhaft zu machen. "Wenn er zu uns käme, würde er unser Team besser machen. Ich würde mich sehr freuen, wenn er kommt, denn ich habe mit ihm für England gespielt und er ist ein sehr besonderes Talent", sagte er in einem Instagram-Interview mit Michael Dapaah.

Transfermarkt als entscheidende Variable

Allerdings gibt es da noch eine entscheidende Variable: den Transfermarkt. Keiner kann aktuell vorhersagen, wie sich dieser aufgrund der Coronavirus-Pandemie entwickeln und verändern wird. Nach Angaben von Sky UK sind die Reds aufgrund der wirtschaftlichen Turbulenzen durch die Coronakrise derzeit nicht bereit, die festgeschriebene Ablöse in Höhe von rund 60 Millionen Euro für Werner nach Leipzig zu überweisen. Und ob ein Verein dazu bereit ist, für Salah eine Ablöse um die 100 Millionen Euro zu zahlen, ist ebenfalls fraglich.

Werner ist sich dessen bewusst und zieht daher er auch einen Verbleib in Leipzig in Betracht: "Ich weiß extrem zu schätzen, was ich an RB Leipzig habe und würde deswegen niemals sagen: 'Ich muss hier unbedingt weg!'"

Der Torjäger will in diesen turbulenten und unsicheren Zeiten nichts ausschließen - außer einen Wechsel innerhalb der Bundesliga zum FC Bayern.

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