Transfer News: Welche Optionen hat Timo Werner?
Korb für die Bayern! Was steckt hinter der Werner-Ansage?
03.05.2020 | 14:00 Uhr
Timo Werner hat dem Flirt mit dem FC Bayern ein jähes Ende gesetzt. Der RB-Stürmer betonte, bei einem Abschied aus Leipzig einen Wechsel ins Ausland zu bevorzugen. Was steckt dahinter?
"Falls ein Wechsel irgendwann einmal ein Thema werden sollte, würde mich eher der Schritt ins Ausland reizen als ein Wechsel zu Bayern", sagte Timo Werner im Gespräch mit der Bild-Zeitung über seine Zukunftsplanung und nahm sich damit höchstpersönlich beim FC Bayern aus dem Rennen.
Die Gerüchte um ein Interesse der Münchner am Leipzig-Stürmer waren zuletzt wieder heißer geworden. Hansi Flick, auf den sich die Bayern nun auch langfristig als Cheftrainer festgelegt haben, ist ein Fan des 24-Jährigen. Der FCB-Coach hatte zudem mit seinen Gedankenspielen über eine Doppelspitze im Sturm zumindest theoretisch auch die Chance auf mehr Einsatzzeiten neben Top-Stürmer Robert Lewandowski in Aussicht gestellt.
Fehlende Wertschätzung oder Kalkül?
Allerdings ist es kein Geheimnis, dass Leroy Sane das Transferziel Nummer eins beim FC Bayern ist. Sportdirektor Hasan Salihamidzic setzt sich stark für eine Verpflichtung des ManCity-Profis ein und hatte zuletzt auch öffentlich erklärt, einen "Superstar" nach München holen zu wollen.
An dieser Konstellation war bereits im vergangenen Sommer ein Transfer von Werner zu den Bayern gescheitert. Der Stürmer betonte nun gegenüber der Bild-Zeitung, großen Wert auf "gegenseitige Wertschätzung" zu legen. Deswegen habe er sich damals für eine Vertragsverlängerung bei RB Leipzig entschieden. "Und deswegen würde ich mich bei meinem nächsten Schritt wieder für den Verein entscheiden, bei dem ich dieses Gefühl vermittelt bekommen würde."
Deutliche Worte, die als klare Absage an den Rekordmeister verstanden werden können. Oder aber auch als "Hallo wach!"-Ruf. Werner wäre jedenfalls nicht der Erste, der im Vertragspoker mit dem FC Bayern den Weg über die Öffentlichkeit wählt.
Liverpool zögert mit Angebot für Werner
Wenn die Bayern nun tatsächlich keine Rolle mehr in Werners Zukunftsplanung spielen, stellt sich unweigerlich die Frage: Welche anderen Optionen hat der Nationalspieler?
Nach Informationen von Sky Sport sieht sich Werner bei einem europäischen Top-Verein. Wie unsere englischen Kollegen von Sky Sports berichten, sei Werner für einen Wechsel zum FC Liverpool bereit, sofern die Reds seine Ausstiegsklausel über 60 Millionen Euro bis zum 15. Juni ziehen würden. Allerdings habe der amtierende Champions-League-Sieger bisher nicht die Absicht, ein Angebot vor Ablauf seiner Ausstiegsklausel abzugeben.
Auch nach Sky Sport Infos ist das Interesse von Seiten des FC Liverpool nicht so groß, wie zuletzt in verschiedenen Medien kolportiert wurde. Hinzu kommt, dass die Reds laut Daily Mail aufgrund der Coronakrise im kommenden Sommer wohl gänzlich auf Transfers verzichten wollen.
Real und Juve interessiert - bei Barca nur Plan B
Deutlich heißer ist der Draht dagegen zu Real Madrid. Die Königlichen suchen neben Karim Benzema einen Stürmer für die Zukunft, da Luka Jovic nicht eingeschlagen hat. Nach Sky Sport Infos hat Real Werner daher schon mehrfach gescoutet.
Auch Liga-Konkurrent Barcelona soll seine Fühler nach dem 24-Jährigen ausgestreckt haben - allerdings nur als Plan B. Laut Mundo Deportivo haben die Katalanen Werner als Alternative für Inters Lautaro Martinez im Blick. Werner wäre jedenfalls deutlich günstiger zu haben. Für den 22-jährigen Lazaro rufen die Mailänder angeblich eine Ablösesumme von 111 Millionen Euro auf. Barca wurde von der Coronakrise jedoch so hart getroffen, dass beide Transfers derzeit unwahrscheinlich sind.
Auch in Italien ist Werner gefragt. Sky Italia Experte Gianluca Di Marzio berichtet, dass Werners Umfeld mit Juventus und Inter Mailand im Austausch sei. Bei Juve könnte Werner den abwanderungswilligen Gonzalo Higuain ersetzen.
Verbleib in Leipzig eine Option?
Oder bleibt Werner am Ende doch in Leipzig? Auch das schließt der Angreifer nicht aus. "Ich weiß extrem zu schätzen, was ich an RB Leipzig habe und würde deswegen niemals sagen: 'Ich muss hier unbedingt weg!'"
Ex-RB-Trainer und jetziger "Head of Sport and Development Soccer" von Red Bull, Ralf Rangnick, wünscht sich einen Verbleib und gibt seinem ehemaligen Schützling zu bedenken, sich gut zu überlegen, "ob er bei einem anderen Verein die Möglichkeit hat, so regelmäßig zu spielen, wie das hier der Fall ist."
Sky Reporter Marc Behrenbeck glaubt dennoch an einen Abschied: "Timo Werner flirtet ja öffentlich mit dem ein oder anderen Verein und man merkt schon, dass er gerne den nächsten Schritt mit seiner Ausstiegsklausel gehen würde." Seinen Abwanderungswunsch für diesen Sommer habe er bereits bei seiner Unterschrift zur Vertragsverlängerung hinterlegt.
Werner ist durch seine Ausstiegsklausel vergleichsweise günstig zu haben, weshalb sich ein paar Interessenten bereits in Position bringen. Allerdings könnte die Coronakrise noch das Zünglein an der Waage sein, ob sich am Ende ein Abnehmer nach Werners Geschmack findet.