Fünf Fragen zum Videobeweis: Merk und Gagelmann klären auf

Videoassistent feiert Bundesliga-Premiere

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Gagelmann: Videobeweis nur bei gravierenden Fällen

An diesem Wochenende wird es nicht nur für die 18 Bundesliga-Klubs ernst, sondern auch für die Videoassistenten. Nach langer Testphase feiert der Videobeweis im deutschen Fußball-Oberhaus Premiere.

Die Sky Experten und ehemaligen Schiedsrichter Peter Gagelmann und Dr. Markus Merk bringen bei den wichtigsten Fragen rund um das neue technische Hilfsmittel Licht ins Dunkel.

Wann wird der Videobeweis eingesetzt?

"Es geht nur um die ganz gravierenden Fälle", stellt Gagelmann klar. Hauptsächlich gehe es um Strafraumsituationen, erklärt der 49-Jährige: "Es wird jede Torerzielung, jede Elfmeterentscheidung und jede Rote Karte kontrolliert."

Merk hofft dabei auf das Verständnis der Fans: "Die Videoschiedsrichter können nur innerhalb dieser Parameter eingreifen. Ein Freistoß im Mittelfeld gehört da eben nicht dazu. Das werden viele nicht verstehen."

Der Sky Fahrplan am ersten Bundesliga-Spieltag
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Wie oft kann der Videobeweis eingesetzt werden?

Eine Beschränkung gibt es zwar nicht, allerdings solle der Videoassistent nicht "inflationär eingreifen", so Merk. "Wichtig ist, dass wir keine große Zeitverzögerung haben", fügt Gagelmann an. Außerdem wolle man, "dass die Emotionen in den Stadien bleiben. Die Spieler sollen nach der Torerzielung jubeln können und nicht abwarten müssen."

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Merk: Videobeweis wird nicht inflationär eingesetzt

Wo sitzt der Videoassistent?

Alle Videoschiedsrichter befinden sich während der Bundesligaspiele in Köln. "Am Samstagnachmittag sitzen die Kollegen alle in einem Raum, da wird es auch mal hektisch" beschreibt Merk: "Das ist für viele nicht vorstellbar, dass Leute in Köln sitzen, die über Dinge in Hamburg, Berlin oder München entscheiden."

Was sieht der Fan?

Die Entscheidungen des Videoschiedsrichters sollen für den Fernsehzuschauer transparent gestaltet werden. Beim Supercup zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund waren die Bilder nicht im TV gezeigt worden, dies habe laut Merk aber an technischen Unzulänglichkeiten gelegen. Die Fans im Stadion müssen allerdings auf den Videobeweis verzichten. "Das ist auch ganz gut so", findet Merk.

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Technik-Panne bei Videobeweis
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Im Supercup zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern feierte der Videobeweis seine Premiere in einem deutschen Pflichtspiel.

Wie sehr werden die Schiedsrichter entlastet?

"Für einen Schiedsrichter ist der Druck enorm hoch, eine komplett falsche Entscheidung zu treffen. Dieser Druck ist bei den Schiedsrichtern jetzt weg. Die wissen, da sitzt jemand, der guckt noch mal drauf", sagt Gagelmann. Allerdings wächst dafür der Druck auf den Videoassistenten. Als Schiedsrichter-Experte bei Sky kann Merk gut nachvollziehen, "wie schwer es ist, Bilder mit verschiedenen Kameraeinstellungen in eine Entscheidung zu pressen. Das ist für den Videoassistenten eine riesige Herausforderung".