Nottingham Forest gelang 2022 die Rückkehr in die Premier League. Inzwischen haben sich die "Tricky Trees" etabliert und kämpfen nun sogar um die europäischen Plätze.
02.11.2024 | 08:17 Uhr
Platz sieben nach neun Spieltagen, nur zwei Punkte hinter dem Dritten Arsenal. Großen Anteil am Forest-Erfolg hat auch ein Deutscher: George Syrianos (35).
Er mischt die Premier League auf!
Der gebürtige Starnberger Syrianos, der sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückhält und dafür erfolgreich im Hintergrund die Strippen zieht, war zunächst bis Oktober 2022 Kaderplaner.
Anschließend hatten sich die Wege für kurze Zeit getrennt. Im August 2023 fanden Nottingham und Syrianos aber schnell wieder zueinander. Heute ist Syrianos als Technischer Direktor für die Gruppe um Nottingham, Olympiakos Piräus und Portugal-Klub Rio Ave zuständig. Viele Vereine aus der Bundesliga und der zweiten Liga haben sich in den vergangenen Monaten auch immer mal wieder mit dem 35-Jährigen beschäftigt.
Nach Anlaufschwierigkeiten im Aufstiegsjahr fand Forest immer besser in der Premier League zurecht und feierte auch einige Überraschungserfolge. So schlug Nottingham im Oktober 2022 unter anderem den FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp. Matchwinner war damals übrigens Ex-Unioner Taiwo Awoniyi mit seinem goldenen 1:0. Am Ende der Saison 2022/23 stand der vorzeitige Klassenerhalt zu Buche.
Syrianos' Transfers wie der von Moussa Niakhate, Awoniyi oder auch Orel Mangala waren anfangs noch belächelt worden. Später hatten sie aber maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt in der ersten Saison nach dem Aufstieg.
Vor seiner Zeit auf der Insel hatte der 35-Jährige seit 2017 als Chefanalyst beim VfB Stuttgart gearbeitet. Dort war Syrianos ein wichtiger Bezugspunkt von Sportdirektor Sven Mislintat.
Bei Forest war die Herangehensweise von Syrianos von Erfolg gekrönt. Er hatte sich nach dem Aufstieg im Sommer 2022 vor allem aus der Bundesliga bedient. Er lotste Profis wie Awoniyi (Union), Niakhate (Mainz), Omar Richards (Bayern) und Mangala (Stuttgart) nach Nottingham.
In diesem Sommer bewies Syrianos erneut ein feines Händchen auf dem Transfermarkt. Niakhate und Mangala (beide Lyon) waren für stolze 65 Millionen Euro verkauft worden. Geholt wurde etwa Linksverteidiger Alex Moreno, den er von Ligakonkurrent und Bayern-Bezwinger Aston Villa ausgeliehen hat. Oder Defensivspezialist Nikola Milenkovic. Ihn zog es nach sieben Jahren bei der Fiorentina nach Nottingham. Beide sind Stammspieler.
Für Furore sorgen in dieser Saison auch der brasilianische Innenverteidiger Murillo sowie Englands U21-Nationalspieler Elliot Anderson im zentralen Mittelfeld. Er war im Sommer im Tausch gegen Odisseas Vlachodimos für etwa 18 Millionen Euro aus Newcastle gekommen. Anderson ist nach Sky Informationen auch im Blickfeld von Thomas Tuchel, der im Januar offiziell das Amt als Nationaltrainer bei den Three Lions übernehmen wird.
Trainiert wird Nottingham seit Dezember von Nuno Espirito Santo. Der 50-Jährige war zuvor unter anderem in Wolverhampton, Tottenham und bei Benzema-Klub Al-Ittihad unter Vertrag.
Um den Traum vom internationalen Geschäft weiter aufrechtzuerhalten, braucht es in der Liga natürlich weiter Punkte. Am Samstag (16 Uhr/live & exklusiv bei Sky) bekommt es Nottingham zuhause vor dem enthusiastischen Publikum mit West Ham United (derzeit nur 13.) zu tun.
Spannend: Bei den "Hammers", für die seit dieser Saison auch DFB-Star Niclas Füllkrug spielt, aber derzeit aufgrund einer Achillessehnenverletzung ausfällt, fungiert mit dem 45-jährigen Tim Steidten auch dort ein Deutscher als Technischer Direktor.
Wie Syrianos sorgte auch Steidten in diesem Sommer mit einigen spektakulären Wechseln für Aufsehen. Am Samstag wird sich zeigen, wer im direkten Duell in der Premier League die Nase vorne hat.
Mehr zum Autor Fabian Schreiner
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