Die Leistung beim 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München hat den Wert von Jonas Hofmann für Borussia Mönchengladbach nochmals herausgestellt. Der 28-jährige Neu-Nationalspieler knüpft damit an die aufsteigende Form vor seiner schweren Verletzung an und bringt Gladbach zurück ins Champions-League-Geschäft.
Es läuft die 49. Spielminute im Borussia Park. Gladbachs Jonas Hofmann fängt einen Pass von Bayern-Innenverteidiger Niklas Süle ab, schaltet blitzschnell, zieht nach innen und sieht den freistehenden Florian Neuhaus. Per Schlenzer trifft dieser zum 3:2-Endstand.
Eine Szene, die den hohen Stellenwert von Hofmann für die Fohlen unterstreicht. Neben seinem Assist blieb der Offensivakteur zuvor zweimal gegen Manuel Neuer eiskalt und traf doppelt. "Wir haben Hoffi (Jonas Hofmann, Anm.d. Red.) in die vorderste Linie gestellt, um seine guten Tiefenläufe nutzen zu können", erklärte Gladbach-Coach Marco Rose seinen Hofmann-Plan auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Hofmann mit einem Scorerpunkt pro Spiel
Dieser ging voll auf! Hofmann war an jedem Treffer der Fohlen beteiligt. Für einen solchen Auftritt und derartige Zahlen wurde der Status "Matchwinner" erfunden.
Die Gladbach-Noten gegen Bayern
Dieser war der 28-Jährige aber nicht nur im Duell gegen den FC Bayern. Seine Zahlen in dieser Saison lesen sich hervorragend. In wettbewerbsübergreifend 14 Spielen legte er 14 Scorerpunkte auf (sechs Tore, acht Assists).
Hofmann beweist Zug nach vorne
Doch nicht nur die reinen Torstatistiken zeigen den Einfluss Hofmanns auf das Gladbacher Spiel. Auch seine allgemeinen Werte während eines Spiels belegen die hohe Relevanz des gebürtigen Heidelbergers für das Fohlen-Team.
Alleine gegen die Bayern gab Hofmann drei Torschüsse selbst ab, legte drei weitere auf und war damit der gefährlichste Borusse auf dem Platz. 22 Pässe in der gegnerischen Hälfte waren der Bestwert aller Gladbacher. Daraus lässt sich klar ablesen, dass Hofmann der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel war.
Angreifer Breel Embolo war mit sechs Pässen sein Lieblingsziel. Kein anderer bediente den Schweizer so oft wie Hofmann - ein weiteres Indiz für seine mutige Spielweise. Hofmann sucht den schnellen geradlinigen Weg nach vorne - ohne Umweg!
Hofmann vernachlässigt Defensivaufgaben nicht
Doch bei allem Offensivdrang vergisst der Ex-Dortmunder auch die Abwehrarbeit nicht: Die zweitmeisten Zweikämpfe aller Gladbacher (zwölf/ knapp 50 Prozent gewonnen) zeigen seinen Kampfgeist. Drei Tackles und sechs Ballgewinne zeigen, dass sich dieser auch lohnt.
Hofmann ist also überall auf dem Feld, verrichtet seine Arbeit an allen Fronten zuverlässig und hat damit einen großen positiven Einfluss auf die Resultate der Borussia.
Statistiken mit Hofmann deutlich besser
Ein Vergleich der Ergebnisse mit und ohne Hofmann zeigt, dass die Fohlen mit ihm auf dem Feld deutlich erfolgreicher sind.
Hofmann beweist Allround-Fähigkeiten
Noch beeindruckender werden diese Werte unter Berücksichtigung der Positionen, auf denen Hofmann eingesetzt wurde. Denn anders als viele seiner Mitspieler oder anderer Profis in der Bundesliga, hat er keine feste Rolle bzw. Position, sondern kam in dieser Saison bereits auf der linken Außenbahn, der rechten Außenbahn sowie im zentralen Mittelfeld zum Einsatz.
Hofmann ist somit der geborene Allrounder oder ein - wie man im modernen Fußball-Geschäft zu sagen pflegt - polyvalenter Spieler.
Hofmann feiert DFB-Debüt
Diese Eigenschaften sowie sein stetiger Formanstieg in den vergangenen Monaten hatten den Heidelberger mit erst 28 Jahren im Verhältnis zu anderen Profis spät zum Nationalspieler gemacht. Beim DFB feierte Hofmann im Oktober letzten Jahres sein Debüt beim 3:3 gegen die Türkei.
Nur einen Monat später folgte der Schock. Im Testspiel gegen Tschechien erlitt er einen Muskelbündelriss im Oberschenkel und fiel gleich mehrere Wochen aus.
Verletzungen begleiten Hofmann
Diese Situation kennt Hofmann in seiner Karriere leider nur zu gut. Auch in der Vergangenheit bei Gladbach oder bei seiner vorherigen Leihe zum FSV Mainz 05 erlitt der Offensivspieler immer wieder körperliche und gesundheitliche Rückschläge, weshalb er sich nie auf Dauer als Stammspieler in der Bundesliga etablieren konnte. Besonders sein Knie machte ihm immer wieder zu schaffen.
Doch Hofmann ließ sich davon nicht entmutigen, arbeitete weiter an sich und hatte in den vergangenen eineinhalb Jahren mit Rose einen Trainer an seiner Seite, der an ihn und seine Stärke glaubte und ihm im Bereich Effizienz noch eine Stufe voran brachte. Dieses Vertrauen zahlte Hofmann bereits eifrig zurück. Seit seiner Rückkehr kurz vor Weihnachten kam er zu drei Einsätzen, in denen ihm gleich vier Scorerpunkte glückten. Alle drei Spiele wurden gewonnen.
Kampf um die CL-Plätze geht weiter
Zwischenzeitlich warteten die Fohlen wettbewerbsübergreifend sechs Spiele in Folge auf einen Sieg. Mit Hofmann kehrte aber der Erfolg zurück - pünktlich vor den zahlreichen englischen Wochen, die bald anstehen.
Dann kämpft Gladbach in der Bundesliga weiter um den Anschluss an die begehrten Champions-League-Plätze. Mit der Rückkehr von Erfolgsfaktor Hofmann sind die Chancen, diese erneut zu erreichen, nachweislich gestiegen ...